Schon 2023 könnte der Bahnlärm, der vor allem im Maintal die Bevölkerung plagt, erheblich reduziert sein. Die Deutsche Bahn will den lang versprochenen Lärmschutz für Gemünden, Langenprozelten, Schaippach und Wernfeld verwirklichen. Dort überschreitet der Krach seit Langem die zulässigen Grenzwerte. Am Montagabend erteilte der Gemündener Stadtrat der Bahn einstimmig das Einverständnis zum Beginn der Planungen.
Einhellige Zustimmung
Drastisch formulierte das Ratsmitglied Günther Felbinger: „Wenn wir uns hier nicht dafür entscheiden, gehören wir erschossen!“ Er spielte auf Würzburg-Süd an, wo die drei Meter hohen Lärmschutzwände durchs Wohngebiet wegen des Anblicks auf Ablehnung durch Anwohner stoßen.
Sein Kollege Bernd Rützel stimmte ihm zu, auch wenn er nicht von Erschießen reden wolle. Doch mahnte Rützel, bei den Planungen aufzupassen. Möglich sei, dass die Lärmschutzwände zwar den Lärm der Züge reduzieren, dafür aber den Lärm der Fahrzeuge davor reflektieren und somit verstärken.
Züge lauter als Lastwagen
Diese Befürchtung hegt Konrad Götz nicht, der mit seiner „Alten Apotheke“ einer der Hauptbetroffenen in Gemünden ist: „Die Lärmbelastung durch Züge ist bedeutend höher als durch Lastwagen.“ Ein Güterzug sei bis 700 Meter lang, ein Lastwagen bis knapp 19 Meter.
Doppelwandig durch Langenprozelten
Eingangs hatte Bürgermeister Jürgen Lippert von einem Besuch von Vertretern der DB Netz AG berichtet. Demnach soll es entlang der Gleisanlagen zur Wohnbebauung hin sogenannten aktiven Schallschutz, also Lärmschutzwände geben. Das bedeute also für Langenprozelten, durch das sich die Bahnstrecke mitten hindurch zieht, beidseits Wände. Auf das Material und die Gestaltung könnten die Stadt und die Anwohner durchaus Einfluss nehmen können.
Aktiver und passiver Schutz
An den Häusern, für die der Schutz nicht ausreicht oder nicht praktikabel ist, solle es passiven Schallschutz geben – 75 Prozent Zuschuss an die Eigentümer zu den Kosten für Schallschutzfenster, Wandlüfter mit Schalldämmung, Abdichtung von Rolladenkästen, Wänden und Dächern. Dieser Zuschuss steht allerdings nur dort zu, wo die Lärmpegel überschritten werden und das Gebäude vor dem 1. April 1974 errichtet worden ist.
In fünf Jahren fertig
Der Zeitplan: Planfeststellungsverfahren bis 2019, Ausführung bis 2021, Fertigstellung des aktiven Lärmschutzes bis 2023 und der passiven Maßnahmen bis 2024.
Bernd Rützel sagte, dass ab 2020 lärmarme Güterzüge unterwegs sein sollen, „halb so laut wie heute“. Gerne hätten noch mehr Stadträte ihre Zustimmung begründet, doch setzte Helmut Aulbach der Aussprache ein Ende mit einem Geschäftsordnungsantrag, der gegen sechs Stimmen angenommen wurde.
Ausserdem sind und werden, so auch im Artikel beschrieben die Züge immer leiser. Wie war das denn bloß zur Dampflokzeit, bestimmt ganz ruhig?! Und die meisten sich Beschwerenden dürften diese Zeit nicht mal erlebt haben. Nächste Frage, wer war jetzt zuerst da, Bahn und Lärm oder Hausbesitzer?! Zu guter letzt könnte man auch mal die Schienen wieder glatt schleifen, wie das früher mal war. Seit der Lärmmessungen werden diese nämlich angerauht, mit Rillen versehen. Das führt zu mehr Lärm im und am Zug und mehr Verschleiß, jeder weis das und trotzdem macht man das! Ich denke es hängt mit den leichten Zügen zusammen, die haben nämlich sonst kein Grip bei Nässe...