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MARKTHEIDENFELD
Gut Poller will Weile haben
Wesentlich weiter sind nach knapp einer Woche die Arbeiten an den versenkbaren Pollern in Marktheidenfeld noch nicht gediehen. Am Marktplatz ist zumindest schon einer versenkt zu sehen.
Foto: Carolin Schulte | Wesentlich weiter sind nach knapp einer Woche die Arbeiten an den versenkbaren Pollern in Marktheidenfeld noch nicht gediehen. Am Marktplatz ist zumindest schon einer versenkt zu sehen.
Ralf Thees, Redakteur, Main-Post, Redaktion Marktheidenfeld.
Ralf Thees
 |  aktualisiert: 02.04.2019 10:06 Uhr

Etwas verwundert war mancher Marktheidenfelder seit Montag, dass die geplanten Poller am Marktplatz und am Anfang der Mitteltorstraße noch nicht zu sehen sind. Die Stadt informierte über den Beginn der Bauarbeiten ab Montag, gegraben wurde auch schon fleißig am Marktplatz. Was braucht es denn so lange, einen Pflock ins Pflaster einzubauen, fragte sich schon mancher Bürger.

Mehr als nur Pflöcke

Es braucht so lange, weil es eben nicht nur einfach „ein Pflock ist“. Martin Scheuner vom städtischen Bauamt erklärt in groben Zügen, was an den beiden Baustellen passiert. „Es handelt sich um Pneumatik-Poller“, sagt Scheuner. Das heißt, sie funktionieren mit Druckluft. Um die Druckluft zu erzeugen, braucht es einen Kompressor. Der muss auch unterirdisch installiert werden – wieder ein Loch zu graben. Über eine Leitung wird dann der Poller durch die Druckluft nach oben getrieben. Wird die Luft abgelassen, versenkt sich der Poller wieder im Boden. Damit der Kompressor unter der Erde mit Luft versorgt werden kann, braucht es auch eine Leitung.

Induktionsschleifen in der Straße

Es muss also allein für die Installation der Pollertechnik die Straße in dem Bereich mehrfach und mehr oder weniger tief aufgegraben werden. Über Funksender, die berechtigte Nutzer wie beispielsweise auch Feuerwehr und Rettungsdienst bekommen, können die Poller versenkt werden. Um die vermeiden, dass während des Hochfahrens sich ein Auto gerade über dem Poller befindet, werden auch noch Induktionsschleifen in dem Bereich im Boden verlegt, erklärt Scheuner. So lange sich ein Fahrzeug über den Induktionsschleifen befindet, fährt der Poller nicht hoch. Auch für diesen Einbau muss die Straße aufgebrochen und wieder zugepflastert werden.

An der Ecke Marktplatz und Bronnbacher Straße werden zu dem einen Pneumatik-Poller auch noch „Altstadtpoller“ daneben gesetzt, sagt Scheuer. Zwischen diesen festen Pollern wird genug Abstand sein, damit Autos und Lieferwagen durchfahren können – wenn der eine Pneumatik-Poller in den Boden abgelassen ist.

Vier Wochen sind geplant

„Da steckt viel mehr Arbeit dahinter, als viele vermuten würden“, sagt Scheuner. Aufwändige Arbeiten sind nötig, um die Poller und die Technik zu installieren, es ist eben mehr als einfach einen Zylinder in ein Loch zu setzen und dauert dementsprechend. Die Straßen und Tiefbauarbeiten werden von externen Firmen durchgeführt, der Bauhof ist an den Maßnahmen nicht beteiligt, sagt Scheuer. Von zwei Wochen geht er für jede der beiden Poller-Baustellen aus. „Es kann natürlich beim Bau immer mal zu unvorhergesehenen Problemen kommen“, so Scheuner. Dadurch könne sich der Zeitplan wieder verschieben. Zuerst wird der Poller am Marktplatz gebaut, dann die beiden in der Mitteltorstraße. Vier Wochen wird es also vermutlich dauern, bis die Installation vollständig abgeschlossen sein wird.

Funksender werden noch vergeben

Wenn die Bauarbeiten und die Installation abgeschlossen sind, können die Poller in Betrieb genommen werden. Der Poller am Marktplatz bleibt 24 Stunden oben, teilt das Bauamt mit. „Die Feuerwehr besitzt für Notfälle einen Transponder, die Rettungsleitstelle verfügt über den Funkcode.“ Die beiden Poller in der Mitteltorstraße versperren Montag bis Freitag von 19 Uhr bis 6 Uhr die Zufahrt für Autos, am Samstag ab 14 Uhr und Sonn- und Feiertag ab 0 Uhr. Berechtigte können die Mitteltorstraße aber immer befahren, indem sie mit einem Funksender die Poller nach unten fahren lassen. Wer diese Transponder bekommen wird, entscheidet der Stadtrat vermutlich in der Sitzung am 7. Juni, teilt das Bauamt mit.

 
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  • berndschebler@mail.de
    Für so ein Mist so viel unnützes Geld aus zu geben.
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  • Erding
    Richtig, das hätte man den "Leuten" auch vorher sagen können. Aber es ist immer dasselbe: Der Teufel liegt im Detail. Oder "der Fluch der Technik". Und wenn dann die Reparaturen kommen, dann geht die Graberei wieder von Vorne los. Oder man schafft das Ganze wieder ab. Marktheidenfeld wäre da nicht die erste Stadt.
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