Knapp ein Jahr nach Unterzeichnung des Kooperationsvertrags sind die beiden Grundschulen Frammersbach und Wiesthal als Naturpark-Schulen zertifiziert. Dies meldet die Pressestelle des Naturparks Spessart. Den Auszeichnungen vorausgegangen war ein Probejahr mit Aktionstagen und Exkursionen für die Schüler.
Die Aktivitäten hat das Ranger-Team des Naturparks Spessart koordiniert und begleitet. Auch externe Fachleute wurden eingebunden, wie die Forstbetriebsgemeinschaft, Forstverwaltung und der Landschaftspflegeverband.
Ein Beispiel von der Grundschule Wiesthal: Hier waren Lehrerin Kathrin Rüttiger mit ihrer 4. Klasse und Naturparkführerin Zdenka Lukasova am und im Bach. "Das Besondere ist das intensive Erleben vor Ort", sagte Rüttiger. Für manche Kinder sei das eine völlig neue Erfahrung gewesen.
Konservierte Schlangen dabei
Auch Wiesthals Schulleiterin Elisabeth Ruby ist begeistert. Sie hatte mit ihrer 1. Klasse die Wiese als Thema. Die Aktion wurde vom Gebietsbetreuer für Grünland, Torsten Ruf, begleitet. Dazu Schulleiterin Ruby: "Er hat das mit vielen Anschauungsmitteln zum Erlebnis für die Klasse gemacht." Er hatte unter anderem konservierte Schlangen im Glas dabei, die bei den Kindern super ankamen.
Gute Erfahrungen für die Schüler hätte das Vorbereitungsjahr gebracht. "Ich freue mich nun auf den Sommer, wenn wir wieder mit dem Naturpark nach draußen gehen", so Ruby.
Auch an der Grundschule in Frammmersbach kamen die Aktionstage super an. "Den Aktionen", so Marina Mantel, Umweltbeauftragte der Grundschule Frammersbach, "fiebern die Kinder schon Wochen vorher entgegen und erzählen im Nachgang immer wieder strahlend von den Erlebnissen."
Sie war mit ihrer 3. und 4. Klasse im Wald und auf Biber-Exkursion. Auch Tannen haben sie gemeinsam mit den Forstleuten der Forstbetriebsgemeinschaft Main-Spessart West gepflanzt. Die Kinder wüssten es sehr zu schätzen, Wissen von den externen Fachkräften vermittelt zu bekommen, so Mantel.
Viele Chancen
Frammersbachs Bürgermeister Christian Holzemer, als Kind nach eigenen Angaben selbst fast immer draußen in der Natur, sieht viele Chancen durch die Zusammenarbeit mit dem Naturpark Spessart: "Kinder und Jugendliche verbringen heute zu wenig Zeit in der Natur", meinte er.
Auch Ranger Felix Kühne ist froh über die neuen Naturpark-Schulen. "Ich bin begeistert, was die Kinder schon alles draußen in der Natur gelernt haben." Gerührt war er auch von der Mühe, die sich die Schulen für die Zertifikatsübergabe gemacht hatten. Einige Klassen hatten zum Beispiel selbst Lied-Texte zu ihrem Natur-Thema erdacht und bei der Zertifizierung vorgetragen. Kühne und seine Ranger-Kollegen planen nun die Aktionstage für das nächste Jahr, auch Weiterbildungen für die Lehrer organisieren sie.
Wiesthal und Frammersbach ergänzen die Reihe der Naturpark-Schulen im Spessart. Neben ihnen sind die Schulen in Dorf-/Stadtprozelten, Faulbach, Gunzenbach und Partenstein zertifiziert. In der Grundschule Mönchberg/Röllbach steht die Zertifizierung dieses Jahr an.
Die erste Naturpark-Schule in Deutschland war die Grundschule in Partenstein. Sie war Vorbild für inzwischen mehr als 200 Naturpark-Schulen, die vom Verband deutscher Naturparke zertifiziert wurden.