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Grundschule Triefenstein: So leben Kinder in Tansania
Kinderarzt Martin Englert in der Grundschule Triefenstein im Rahmen der Projektwoche Menschlichkeit
Foto: Raymond Roth | Kinderarzt Martin Englert in der Grundschule Triefenstein im Rahmen der Projektwoche Menschlichkeit
Bearbeitet von Raymond Roth
 |  aktualisiert: 01.07.2019 02:11 Uhr

Für einen Vortrag  im Rahmen der Projektwoche "Herzenssachen: Kultur, Engagement, Menschlichkeit" an der Grundschule Triefenstein hatte der Rektor der Schule, Peter Erdmann, einen Kinderarzt eingeladen, der über seine Arbeit in Tansania berichtete.

Martin Englert, Kinderarzt aus Wertheim, hat vor einigen Jahren drei Jahre in dem ostafrikanischen Land, das etwa zweieinhalb mal so groß ist wie Deutschland und in dem fast 60 Millionen Menschen leben, gearbeitet und war dort aktiv beim Aufbau eines Krankenhauses. Er ist seitdem in jedem Jahr wieder mit seiner Arbeit für einige Wochen dort. Sehr anschaulich und verständlich erzählte er davon, wie er bei seinem ersten Aufenthalt dort eine Kinderintensivstation mit sehr einfachen Mitteln aufgebaut hat.

Sein großes Talent zum kindgerechten Erzählen machte es ihm auch leicht, die Fragen der interessierten Kinder wie in einem gelungenen Unterrichtsgespräch in seinen Vortrag einzubinden. Zunächst berichtete er von der Landschaft und der spannenden Tierwelt, zeigte aber dann auch Fotos von einer Schule. Hier ließ er die Kinder auf den Bildern selbst entdecken, unter welchen schwierigen Bedingungen dort häufig Unterricht stattfindet, dass man etwa im Klassenraum mit den Kindern zusammen das Mittagessen selbst kochen muss. Beeindruckt zeigten sich die Kinder von der Tatsache, dass dort für viele Kinder der Wunsch nach mehr Schule und mehr Bildung meistens nicht erfüllbar ist, weil sie schon im frühen Teenager-Alter als Arbeitskräfte für die Familie gebraucht werden.

Weite Wege, knappes Wasser

Groß ist die Kraft und auch die Phantasie der Menschen: wie sich etwa die Kinder ihr Spielzeug selbst "entwerfen" und basteln, wie sie Dinge reparieren und wie sie mit viel Einfallsreichtum und praktischer Intelligenz mit oft bescheidenen Mitteln die anstehenden Probleme lösen. Große Problematik: die weiten Wege zu Schule und Klinik, der Umgang mit dem sehr knappen Wasser, die schwierige Versorgung mit dem Notwendigsten.

Besonderes Interesse weckte Englert bei den Kindern mit den Bildern und den Schilderungen aus dem Krankenhaus. Sie wollten bei jedem Foto aus den Räumen mit Krankenhausbetten wissen, wie es den Babys denn heute gehe und ob und wie man den erkrankten Kindern dort in der ostafrikanischen Savanne hat helfen können. Die Kinder zeigten sich auch beeindruckt von den Bildern der Menschen, die vor einem Krankenhaus übernachten, bis sie eine Behandlung oder Hilfe bekommen können. Zwischendurch lernte er mit den Kindern sogar ein Lied auf Kisuaheli. 

Am Freitag wird in einer Abschlussveranstaltung an der Grundschule Triefenstein auch mit den Eltern über die Projektwoche – mit Präsentationen – und die Nachhaltigkeit gerade auch dieses Vortrags gesprochen werden.

 
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