Mit konkreten Aspekten der Lohrer Stadtpolitik hat sich der Grünen-Ortsverband in einer Versammlung vor wenigen Tagen in Sendelbach befasst. In einer Pressemitteilung berichtet die Partei, im Mittelpunkt hätten die drei Kernthemen Verkehrs- und Energiewende, Familien und Wassermanagement gestanden. Folgende Informationen sind dieser Pressemitteilung entnommen.
"In allen drei Bereichen sehen die Grünen erheblichen Handlungsbedarf, um die Stadt zukunftsfest zu machen", schreibt Vorsitzende Bärbel Imhof. Im Haushalt der Stadt Lohr zeichne sich erneut ab, dass kaum Geld in diese Bereiche investiert werde. Die Grünen kritisieren, es fehle der politische Wille, sich ernsthaft mit der Energie- und Verkehrswende zu befassen. In Nachbarkommunen verdienten die Stadtwerke bereits viel Geld mit dem Bau von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien. Dies komme den Bürgern zugute.
Die Stadt Lohr könne neue Einkommensquellen generieren, die darüber hinaus dem Klimaschutz dienten. Die Lohrer Grünen planen einen Besuch der Stadtwerke in Haßfurt, um sich über deren Konzepte zu informieren. Auch der Stadtentwicklungs- und Umweltausschuss könne sich dort Informationen holen, schlagen die Grünen vor. Der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen auf Lohrer Dächern müsse vorankommen. In der Altstadt erhielten PV-Anlagen wegen des Denkmal- und Ensembleschutzes keine Genehmigung. Hier sollte die Stadt auf die angekündigte Änderung des bayerischen Denkmalschutzgesetzes vorbereitet sein und die Gestaltungssatzung der Altstadt anpassen. Dazu bereiten die Grünen einen Antrag vor.
Aufwertung für das Nahwärmenetz
Das von der Stadt defizitär betriebene Nahwärmenetz muss aus Sicht der Grünen eine Aufwertung erfahren. Eine Chance für den Ausbau biete die geplante Weiterentwicklung des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (Isek). Mit Spannung erwarten die Grünen nach eigenem Bekunden den lange geplanten Bericht der ÖPNV-Beauftragten des Kreises zur Reaktivierung der Schiene in die Lohrer Stadtmitte. Die Partei sieht viele Vorteile in diesem Vorhaben.
Das Bahnfahren werde mit dem 49-Euro-Ticket erheblicher günstiger, was viele Autonutzer zum Umsteigen bringen könne. Der Lohrliner erhielte eine neue Aufgabe als künftiger Zubringer zum Stadtbahnhof. Diese Chancen dürfe die Stadt nicht ungenutzt lassen.
Sichere Radachsen schaffen
Die Grünen bedauern, dass sich im Haushaltsplan nur 50.000 Euro für die Umsetzung des Verkehrsentwicklungsplans finden. Zusammen mit der Radinitiative wollten sie sichere und barrierefreie Radachsen voranbringen. Dazu solle es Infostände, ein Treffen mit der Radbeauftragten des Kreises und eine Konferenz aller Radinitiativen in Main-Spessart geben. Zum Wassermanagement fordern die Grünen, die Stadt müsse die Anschaffung von Zisternen für Privatpersonen stärker fördern und das Angebot intensiv bewerben. Schon jetzt, in der regenreichen Zeit, müssten Speicher für den Sommer angelegt werden. Um auf Starkregen vorbereitet zu sein, müsse außerdem der Hochwasserschutz am Rechtenbach vorangebracht werden.