Am 26. April 2021 jährt sich der Super-GAU von Tschernobyl zum 35. Mal. Bis heute sind die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen in der Region immens. Daran erinnert der Kreisverband Main-Spessart in einer Pressemitteilung. Örtlich seien in Südbayern auch heute noch Wild und Pilze nach wie vor hoch belastet, so die Mitteilung.
Der Kreisvorsitzende der Grünen in Main-Spessart Gerhard Kraft wird folgendermaßen zitiert: "Tschernobyl 1986 ist der größte Super-GAU in der unrühmlichen Geschichte der Atomkraft, deren Gefahren immer heruntergespielt wurden." Auch in Deutschland sei grundsätzlich ein Super-GAU möglich, heißt es in der Mitteilung. Dass ein Naturereignis deutlich stärker ausfällt, als beim Bau angenommen, sei in Zeiten der Klimakrise nicht besonders unwahrscheinlich. Hinzu kämen andere Gefahren wie Cyberattacken, Computerviren oder terroristische Angriffe, an die bei der Planung in den 1970er-Jahren noch niemand gedacht hatte.
Der Bundestagsdirektkandidat der Grünen Main-Spessart, Armin Beck, bezeichnet Atomkraft in der Pressemitteilung als eine unbeherrschbare Hochrisikotechnologie: "Trotz Atomausstieg werden uns Rückbau, Zwischenlagerung und die Endlagersuche in Deutschland noch Jahrzehnte hoch belasten und stark beschäftigen." Selbst in Unterfranken oder gar im Landkreis Main-Spessart sei im Rahmen der Endlagersuche ein Standort grundsätzlich nicht ausgeschlossen.
Der traditionelle Infostand der Karlstadter Grünen am 26. April musste in diesem Jahr zum zweiten Mal wegen Corona abgesagt werden, heißt es abschließend in der Mitteilung.