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Retzbach
Großräumige Umleitungen und Sperrungen: Die Ortsdurchfahrt Retzbach wird für zwei Jahre zur Baustelle
Vom Kreisverkehr bis zur Kreuzung mit der Frühlingsstraße reicht der erste Abschnitt beim Ausbau der Ortsdurchfahrt von Retzbach.
Foto: Jürgen Kamm | Vom Kreisverkehr bis zur Kreuzung mit der Frühlingsstraße reicht der erste Abschnitt beim Ausbau der Ortsdurchfahrt von Retzbach.
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:21 Uhr

Nicht wie üblich im Oktober, sondern im Hochsommer hat der Markt Zellingen in diesem Jahr zu seinen Bürgerversammlungen eingeladen. Der ungewöhnliche Termin lag am anstehenden Großprojekt, der Ortsdurchfahrt Retzbach, aber auch an der Präsentation der Ergebnisse einer Kanalbefahrung in Zellingen.

Der Ausbau der Retzbacher Ortsdurchfahrt wird insgesamt zwei Jahre dauern. Die Ausschreibung für das Projekt läuft, das Kreisbauamt plant mit einem Baubeginn im September. Vorgesehen sind vier Bauabschnitte: vom Kreisel am Ortseingang bis zur Frühlingsstraße (Issing), bis kurz vor die Kurve, bis zur Jahnstraße und schließlich bis zu den letzten Gebäuden. Jeder Bauabschnitt soll etwa sechs Monate dauern.

Die Leitungen für Strom, Gas, Wasser und Kanal zu erneuern wird die Gemeinde rund zwei Millionen Euro kosten. Handlungsbedarf besteht vor allem bei der kurz nach Kriegsende verlegten Wasserleitung und beim Kanal. Hier zeigte eine Kamerabefahrung vor drei Jahren auf zwei Dritteln der Länge kritische Zustände.

Den eigentlichen Straßenbau bezahlt der Landkreis, da es sich um die Kreisstraße MSP 7 handelt. Der Ausbau der Gehwege und die Flächen der Leitungsgräben werden zu Lasten der Gemeinde gehen. Bei dem Großprojekt werden auch alle Hausanschlüsse erneuert.

Für die Bauzeit sind großräumige Umleitungen ab Gramschatz sowie die Sperrung der Kreisstraße ab Retzstadt geplant. In Retzbach wird es in der Bergstraße und der Oberdorfstraße absolute Halteverbote geben. Eine Schranke mit Transpondern ist nur für den vierten Bauabschnitt vorgesehen; diese soll auf Höhe des Gesundheitsgartens stehen.

Auf dem Dach der Kita soll eine Photovoltaikanlage entstehen

Der Neubau des Kindergartens in Retzbach hat die Gemeinde – abzüglich der Förderung von zwei Millionen Euro – rund 3,8 Millionen Euro gekostet. Das Dach der neuen Kita wird die Bürgerenergie-Genossenschaft pachten, um dort eine Photovoltaikanlage zu errichten und zu betreiben. Für die oberhalb von Retzbach geplante Freiflächen-Solaranlage wird aktuell die Einspeisemöglichkeit geklärt. Der Bayernwerk muss dafür einen Netzverknüpfungspunkt nennen. Bis zu zehn Kilometer Leistungslänge wären bei der geplanten Anlagengröße noch wirtschaftlich.

Günstiger als geschätzt kam die Erschließung der Gewerbegebietserweiterung – mit 1,75 statt 2,6 Millionen Euro. Alle Grundstücke sind vergeben.

Eine Bürgeranfrage drehte sich um einen Gleisanschluss für die Gewerbegebiete, dafür liegen jedoch keine Pläne vor. Gespräche gab es laut Bürgermeister mit der Bahn über einen barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen, Voraussetzung wären 1000 Nutzer am Tag.

Bis Weihnachten soll das neue Baugebiet Klinge erschlossen sein

Die Erschließung des Baugebiets "Klinge" soll bis zum 24. Dezember 2023 abgeschlossen sein. Von den 50 Bauplätzen wird die Gemeinde rund die Hälfte vergeben können. Der Spatenstich für das neue Feuerwehrhaus ist im September geplant.

Ein Zukunftsthema für Retzbach ist die künftige Nutzung der alten Schule und des Pfarrhauses. Der Gemeinderat beschloss, dafür eine Studie in Auftrag zu geben. Für das ehemalige Anwesen "Eisenmann" an der südlichen Einfahrt (Vogelsang) hat Gemeinde ihr Vorkaufsrecht genutzt. Es liegt im Sanierungsgebiet der Städtebauförderung.

Insgesamt sieben Einwohner hat der Markt Zellingen im Jahr 2022 verloren; damit ist man auf 6549 gemeldete Wohnsitze geschrumpft. Nach Ortsteilen gerechnet waren es in Zellingen zum Jahreswechsel 3970 Einwohner (minus eins), in Retzbach 2081 (minus vier) und in Duttenbrunn 498 (minus zwei). Der älteste Bürger ist stolze 102 Jahre alt und wohnt in Duttenbrunn.

Im Gemeindewald wurden im vergangenen Jahr 7500 Festmeter Holz geschlagen, das sind 400 Festmeter mehr als der langjährige Hiebsatz vorgibt. Allein 2200 Festmeter davon sind auf Trockenheitsschäden zurückzuführen. Längst gibt es auch Trockenschäden bei den Laubbäumen Buche und Ahorn. Auch die als robust eingestuften Douglasien werden braun. Derzeit scheint es, als kämen Eichen am besten mit den heißen und niederschlagsarmen Sommern klar.

 
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