
Bürgermeister Achim Müller informierte bei der Bürgerversammlung in der Egerbachhalle vor rund 120 Interessierten im Beisein von zahlreichen Gemeinderätinnen und Gemeinderäten sowie den Fachplanern über aktuelle Themen und Projekte, die Haushaltslage und die Entwicklung der Gemeinde.
Im Mittelpunkt stand die Erneuerung der Ortsdurchfahrt Billingshausen inklusive Gehwegausbau und der Erneuerung des Abwasserkanals und der Wasserleitung. Baubeginn ist am 22. August und der Ausbau wird circa zwei Jahre dauern. "Dies ist eine große Herausforderung für unsere Gemeinde, die Finanzen und nicht zuletzt für die Anwohner", so Müller. Wie Uli Schebler vom Tiefbaubüro BRS informierte, soll der Ausbau der circa einen Kilometer langen Strecke in drei Teilabschnitten erfolgen und ist mit 3,82 Millionen veranschlagt.
Bushaltestellen werden barrierefrei
Die komplette Fahrbahn mit Unterbau wird erneuert. Die Bordsteine werden hoch ausgebaut, um zu verhindern, dass der Schwerlastverkehr auf die Gehsteige fährt. An Häusereinfahrten werden die Bordsteine abgesenkt und die Bushaltestellen werden barrierefrei ausgebaut. Der Gehsteig wird, wo es möglich ist, einseitig auf bis zu 1,50 Meter verbreitert. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite werden Schrammborde gebaut.
Der Nahverkehr wird zunächst durch den Ort und der Fernverkehr durch weitläufige Umfahrungen über Roden und Urspringen bis nach Zellingen umgeleitet. Das Projekt wird vom Staatlichen Bauamt Würzburg begleitet. Für den Straßenbau erhält die Gemeinde eine Teilrefinanzierung durch den Freistaat Bayern. Für den Kanal und die Wasserleitung gibt es eine Förderung.
Bei den Fragen aus dem Publikum ging es überwiegend um praktische Dinge: "Wie wird im Ort umgeleitet?" "Wo kann ich während der Bauarbeiten parken?" "Habe ich Zugang zu meinem Anwesen?" "Wie erfahre ich, wann das Wasser abgestellt wird?" Auch nach Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung wurde gefragt. Müller antwortete, dass es keine Querungshilfe wie in Birkenfeld geben werde. Den Vorschlag, eine Verkehrsinsel am Ortseingang zu bauen, will er prüfen lassen.
Planungen für Innenentwicklung in Birkenfeld
Bürgermeister Müller informierte über weitere Projekte der Gemeinde. Die Sanierung des Trinkwasserbrunnens am Katzenstein ist abgeschlossen. Die Planungen für die Innenentwicklung in Birkenfeld im Bereich südlich der Bergstraße und zwischen Mühlweg und Egerbach laufen, ebenso für die Baugebiete "Am Gründlein" und "Am alten Sportlatz". Die Erneuerung der WC-Anlagen wird im November durchgeführt. Die Heizungs- und Lüftungsanlage soll in den nächsten Jahren erneuert werden. Für die Realisierung des Bebauungsplans "Am Berg" und den Umbau der Festhalle zum Dorfgemeinschaftshaus wartet man auf das Landratsamt.
Notwendige Kanal- und Wasserleitungsarbeiten in Birkenfeld werden später ausgeführt. Vordringlich ist die Erneuerung des Trinkwasserbehälters am Kreuzberg. Hier ist ein Neubau "Am Meesehölzle" angedacht. Die Friedhöfe in beiden Ortsteilen sollen mit Urnengräbern und Urnenfeldern umgestaltet werden, da wenig Bedarf an Familiengräbern ist.
Zahlreiche Brücken im Ort müssen mit hohem finanziellen Aufwand ertüchtigt werden. Die Solarparks in Birkenfeld und Billingshausen sind auf den Weg gebracht. Um die Verkehrssituation im Ort zu verbessern, hat die Gemeinde eine Machbarkeitsstudie für eine Umgehungstraße erstellen lassen, die von Kosten von circa 40 Millionen Euro ausgeht. Der Klimawandel mache eine nachhaltige Bewirtschaftung des Gemeindewaldes unumgänglich.
Nahwärmekonzept für gemeindliche Gebäude
Für die gemeindlichen Gebäude Egerbachhalle, Bauhof, Grundschule und Kindergarten wird aktuell unter einer möglichen Einbeziehung der Biogasanlage ein Nahwärmekonzept erstellt und auf den Dächern der gemeindlichen Gebäude sollen Photovoltaikanlagen erstellt werden.
Die finanzielle Lage der Gemeinde ist gut. Der Gesamthaushalt mit Einnahmen und Ausgaben hat ein Volumen von 8,95 Millionen Euro. Die Gemeinde ist schuldenfrei. Die Rücklagen betrugen zum 1. Januar 2022 3,3 Millionen Euro. Dennoch kommen auf die Gemeinde durch die anstehenden Projekte enorme Herausforderungen zu.
Zum 30. Juni 2022 leben 2173 Einwohner in Birkenfeld und Billingshausen. In diesem Jahr gab es bis jetzt vier Eheschließungen, sieben Geburten und sieben Sterbefälle.
Eine Besucherin wies auf den chaotischen Zustand am Wasserhäusle zwischen Birkenfeld und Billingshausen hin. Sie sei dafür, dass die Jugendlichen dort feiern. Es gehe aber nicht an, dass Müll und Unrat sowie kaputte Glasflaschen herumliegen. Das sei eine Gefahr für Spaziergänger und Tiere. Der Bürgermeister versprach, Abhilfe zu schaffen.