
Am „Tag der Druckkunst“ wurde bundesweit in mehr als 250 Veranstaltungen die Druckkunst präsentiert und vermittelt. Eine bislang einmalige Allianz aus Künstlerinnen, Druckwerkstätten, Museen für Druckgrafik, Kunstvereinen und vielen anderen Akteuren zeigte damit, wie lebendig dieses „immaterielle Kulturerbe“ ist.
In Homburg waren im Schloss das Atelier von Linda Schwarz und die Papiermühle am Nachmittag geöffnet. Experimentelle Drucktechniken gab es im Schloss zu bestaunen und eher die traditionellen Drucktechniken konnten die Besucher in der Papiermühle verfolgen.
In der Papiermühle zeigte Uwe Krüger aus Würzburg eindrucksvolle Tiefdrucktechnik. Er arbeitet mit Radierungen, insbesondere mit bekannten Motiven aus Franken. Darunter beispielsweise die alte Mainbrücke in Würzburg.
Johannes Follmer ging auf die Papierherstellung ein. „Kunst wird darauf gedruckt“, zeigte Follmer mit Stolz seine in Homburg hergestellten Papiere. Er rühmte den Pioniergeist von Gutenberg, gilt er doch als Erfinder des modernen Buchdrucks mit beweglichen Lettern und der Druckerpresse. Gutenberg revolutionierte die Buchproduktion vor weit über 500 Jahren und löste damit eine Medienrevolution aus.
Weiter ging Johannes Follmer in seinen Vorträgen auf Berufe ein, die in der Drucktechnik von Bedeutung waren und zunehmend verschwinden, als Beispiel zeigte er die Arbeit des Schriftsetzers. Das Museum Papiermühle in Homburg trägt wesentlich zur Präsentation und Pflege dieses kulturellen Erbes bei. „Drucken hat die Welt bewegt“, verdeutlichte Follmer an einer Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten.
Eingeladen hat Follmer zur Ausstellung „TYPO grafische Experimente“, die am 1. Mai in der Papiermühle eröffnet wird. Der Handpressendrucker Hans-Hilmar Koch zeigt bis zum 4. August seine Werke, die beim Betrachter durchaus Heiterkeit erwecken.