In den Mittelpunkt der Zukunftspläne rückte Bürgermeister Peter Paul im Bürgerdiskurs das Thema „Sparen“, was man in den vergangenen zehn Jahren erfolgreich praktiziert habe. Der größte Brocken der Zukunftsaufgaben dürfte zweifelsohne die Sanierung der 123 Jahre alten, ortsprägenden Schule zum „Begegnungshaus für jung und alt“ sein. Nach den bisherigen Planungen werden die Baukosten 400 000 Euro betragen.
Nachdem man bisher auf eine Förderung des Projekts vom Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) setzte, soll jetzt die Maßnahme über das Programm der punktuellen Dorferneuerung des Amts für Ländliche Entwicklung gefördert werden, gab Paul erstmals die neue Zuschussquelle bekannt. 200 000 Euro Fördergelder sind zugesagt. Weiter konnten bereits 7000 Euro einer CSU-nahen Stiftung sowie weitere 1700 Euro von Mittelsinner Vereinen und Bürgern eingesammelt werden, ohne große Werbung zu betreiben. Die Ortsvereine sollen ins Bauprogramm eingebunden werden, versprach der Bürgermeister.
Mineralische Sanierung
„60 000 Euro hätte es uns mehr gekostet, wenn wir uns den Forderungen des Obersinner Gemeinderates bei der Sanierung des Hochbehälters gebeugt hätten“, erinnerte Paul an den eskalierten Streit mit dem Nachbarn. Im Alleingang haben die Mittelsinner jetzt als Betreiber der Trinkwasserversorgung die bayernweit übliche mineralische Sanierung beauftragt und auf die Edelstahllösung verzichtet. „Obersinn hat sich jetzt dazu bekannt, ihren hälftigen Anteil von 115 000 Euro zu tragen“.
Die Abwasserkanäle befinden sich in einem schlechten, einige in einem miserablen Zustand, sprach der Bürgermeister eine weitere große Zukunftsaufgabe an. Besonders die Leistungsfähigkeit, die Aufnahmekapazität bei Starkregen lasse zu wünschen übrig. Das mit der Schadensaufnahme beauftragte Ingenieurbüro Auktor (Würzburg) ermittelte einen Sanierungsaufwand von 1,65 Millionen Euro. Dieses Großprojekt lasse sich nur in Teilstücken schultern, ist sich Paul sicher. Für eine mögliche Förderung habe er sich bereits an den damaligen Finanzstaatssekretär Albert Füracker gewandt, der ihn an das Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg verwiesen hat. In die Bereiche Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung erfolgten Investitionen lassen eine gewisse Hoffnung auf Hilfe aufkeimen. Spätestens bei Inbetriebnahme der in der ehemaligen Industriebrache Neeb & Kühn installierten Krebsklinik etwa ab 2019, sollte die Sanierung des nördlichen Teilstücks des Brunnenstraßenkanals starten.