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Lohr
Große Nachfrage nach Wohnraum in Main-Spessart
Die Hypo-Vereinsbank stellte in Lohr ihren neuen Wohnimmobilien-Marktbericht vor. Der zeigt unter anderem, dass die Nachfrage in manchen Lagen größer ist als das Angebot.
Stellten den von der Hypo-Vereinsbank erstellten Wohnimmobilien-Marktbericht für Main-Spessart vor (von links): Isabell Wiesner, Matthias Riedl und Barbara Görlich.
Foto: Wolfgang Dehm | Stellten den von der Hypo-Vereinsbank erstellten Wohnimmobilien-Marktbericht für Main-Spessart vor (von links): Isabell Wiesner, Matthias Riedl und Barbara Görlich.
Wolfgang Dehm
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:38 Uhr

Die Nachfrage nach Wohnraum im Landkreis Main-Spessart ist groß, die Preise sind entsprechend auf relativ hohem Niveau. Das geht aus dem neuen Wohnimmobilien-Marktbericht der Hypo-Vereinsbank für diese Region hervor, der am Dienstag in der Hypo-Vereinsbank in Lohr von Barbara Görlich (Filialleiterin Lohr und Karlstadt), Isabell Wiesner (Filialleiterin Marktheidenfeld) und Matthias Riedl (Leiter Immobilienfinanzierung für Nordbayern) vorgestellt wurde.

Der MSP-Wohnungsmarkt zeige sich seit einigen Jahren deutlich belebt, sagte Görlich; dies hänge insbesondere mit der guten Arbeitsmarktlage, dem Zuzug von Fachkräften und dem Einfluss der Niedrigzinsphase zusammen. Die Nachfrage hat ihren Worten nach in allen Lagen angezogen und könne in den bevorzugten Wohnorten teilweise nicht bedient werden. Dazu zählten die verkehrlich gut angebundenen Städte und Gemeinden sowie attraktive Hanglagen.

Verstärkte Nachfrage aus dem Würzburger Raum

Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, hat die Nachfrage aus Würzburg seit einigen Jahren deutlich zugenommen, vor allem was Karlstadt und Zellingen betrifft. Das Angebot allerdings sei überschaubar. Mit rund 320 neu gebauten Wohneinheiten pro Jahr erreiche man in Main-Spessart ungefähr die Hälfte der Bauleistung der 1990er Jahre. Eine Belebung der Bautätigkeit sei mit Ausnahme der gut erreichbaren größeren Ortschaften in den kommenden Jahren nicht zu erwarten.

Aufgrund reger Nachfrage bei begrenztem Angebot und steigenden Baukosten haben die Miet- und Kaufpreise in Main-Spessart laut Marktanalyse der Hypo-Vereinsbank vor allem in den bevorzugten Wohngegenden spürbar angezogen. Typisch für ländliche Regionen habe man es aber mit enormen Preisspannen zu tun. Zudem seien beim älteren und renovierungsbedürftigen Gebäudebestand sowie in ehemals landwirtschaftlichen Anwesen Leerstände zu beobachten.

Quadratmeterpreise zwischen 70 und 280 Euro

Die bevorzugten Wohnformen in Main-Spessart seien das freistehende Einfamilienhaus, in begrenztem Umfang auch Doppelhaushälften. Allerdings sei aufgrund der vorhandenen Flächenknappheit vor allem in diesem Segment der Markt angespannt. Die Baulandpreise in Main-Spessart bewegten sich zwischen 70 und 280 Euro pro Quadratmeter. Ein größeres Angebot an Bauplätzen werde in den kommenden Jahren in Lohr, Marktheidenfeld und Wertheim zur Verfügung stehen.

Der Neubau von Eigentumswohnungen beschränke sich auf einzelne Projekte in größeren Ortschaften; verkauft würden Eigentumswohnungen in Main-Spessart zu Preisen zwischen 2400 und 4300 Euro pro Quadratmeter.

Preise für Mietwohnungen weiter steigend

Knapp seien im Raum Main-Spessart auch Mietwohnungen in allen Größen- und Preisklassen, ein ausgeglichener Markt sei auf absehbare Zeit nicht zu erwarten. Die Mietpreise, die bereits in den vergangenen Jahren spürbar angezogen hätten, stiegen in nahezu allen Ortschaften weiter leicht an, heißt es in dem Bericht. Pro Quadratmeter müsse man derzeit sechs bis zehn Euro zahlen; damit erreiche man im oberen Bereich das Niveau der mittleren Lagen Würzburgs.

Nach Einschätzung der Hypo-Vereinsbank wird sich der Landkreis Main-Spessart aufgrund positiver wirtschaftlicher Standortfaktoren stabil entwickeln. Die Wohnungsnachfrage werde zunächst rege bleiben, in ländlichen Gegenden mit einer eher ungünstigen Erreichbarkeit  werde der Immobilienmarkt jedoch unter Druck geraten. Die Abschwächung der gesamtdeutschen Konjunktur und der prognostizierte Bevölkerungsrückgang würden sich mittelfristig aber dämpfend auf das Geschehen am Wohnungsmarkt auswirken.

Wohnstandort-Analyse der Hypo-Vereinsbank
Arnstein: Aufgrund ländlicher Lage und nicht optimaler Verkehrsanbindung bewegen sich die Immobilienpreise in der unteren Spannbreite. Kaufpreis Einfamilienhaus (Neubau bis zehn Jahre alt) 380 000 bis 470 000 Euro; Kaufpreis neue Eigentumswohnung 2900 bis 3400 Euro pro Quadratmeter; Bauland 90 bis 150 Euro pro Quadratmeter; Mietpreise (Neuvermietung) sieben bis neun Euro pro Quadratmeter zuzüglich Nebenkosten.
Gemünden: Die Miet- und Grundstückspreise sind im Kreisvergleich eher günstig. Kaufpreis Einfamilienhaus (Neubau bis zehn Jahre) 350 000 bis 450 000 Euro; Kaufpreis neue Eigentumswohnung 2900 bis 3300 Euro pro Quadratmeter; Bauland 70 bis 150 Euro pro Quadratmeter; Mietpreise (Neuvermietung) sieben bis acht Euro pro Quadratmeter zuzüglich Nebenkosten.
Karlstadt: In der Kreisstadt sind die höchsten Miet- und Kaufpreise in Main-Spessart zu zahlen, die Nachfrage nach Wohnraum ist hoch, aber ausgesprochen begrenzt. Kaufpreis Einfamilienhaus (Neubau bis zehn Jahre alt) 400 000 bis 550 000 Euro; Kaufpreis neue Eigentumswohnung 3500 bis 4000 Euro pro Quadratmeter; Bauland 100 bis 280 Euro pro Quadratmeter; Mietpreise (Neuvermietung) acht bis zehn Euro pro Quadratmeter zuzüglich Nebenkosten.
Lohr: Aufgrund der eher abseitigen Lage zu den Hauptverkehrsachsen und der größeren Distanz zu Würzburg liegen die Miet- und Kaufpreise in der mittleren Preisspanne. Kaufpreis Einfamilienhaus (Neubau bis zehn Jahre alt) 400 000 bis 530 000 Euro; Kaufpreis neue Eigentumswohnung 3000 bis 3900 Euro pro Quadratmeter; Bauland 100 bis 270 Euro pro Quadratmeter; Mietpreise (Neuvermietung) sieben bis 9,5 Euro pro Quadratmeter zuzüglich Nebenkosten.
Marktheidenfeld: Trotz reger Bautätigkeit kann der Wohnungsbedarf derzeit nicht ausreichend gedeckt werden. Kaufpreis Einfamilienhaus (Neubau bis zehn Jahre alt) 400 000 bis 500 000 Euro; Kaufpreis neue Eigentumswohnung 2700 bis 3500 Euro pro Quadratmeter; Bauland 150 bis 220 Euro pro Quadratmeter; Mietpreise (Neuvermietung) 7,5 bis neun Euro pro Quadratmeter zuzüglich Nebenkosten.
Zellingen: Aufgrund des im Vergleich zu den nahen Würzburger Umlandgemeinden niedrigen Preisniveaus werden Immobilien zügig vermarktet. Kaufpreis Einfamilienhaus (Neubau bis zehn Jahre alt) 450 000 bis 550 000 Euro; Kaufpreis neue Eigentumswohnung 3200 bis 3500 Euro pro Quadratmeter; Bauland 130 bis 250 Euro pro Quadratmeter; Mietpreise (Neuvermietung) acht bis zehn Euro pro Quadratmeter zuzüglich Nebenkosten.
Wertheim/Kreuzwertheim: Das Miet- und Kaufpreisniveau liegt entsprechend der zentralen Lage in der oberen Spanne. Kaufpreis Einfamilienhaus (Neubau bis zehn Jahre alt) 400 000 bis 590 000 Euro; Kaufpreis neue Eigentumswohnung 2400 bis 3700 Euro pro Quadratmeter; Bauland 130 bis 270 Euro pro Quadratmeter; Mietpreise (Neuvermietung) sieben bis 9,5 Euro pro Quadratmeter zuzüglich Nebenkosten.
 
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