
„Meine Entscheidung, für das Amt der Bürgermeisterin zu kandidieren, ist von der Liebe zu dieser Stadt und den Menschen, die hier leben, geleitet.“ Sie wisse, das klinge pathetisch, gestand Inge Albert in ihrer Bewerbungsrede und fügte an: „Aber es trifft nun einmal zu!“ Die 45-jährige parteilose Albert wurde in der Nominierungsversammlung von Freien Wählern/Freien Bürgern, SPD und Öko-Kreis-Wählervereinigung zur gemeinsamen Kandidatin für die Bürgermeisterwahl im kommenden Jahr gewählt.
Von 45 stimmberechtigten Mitgliedern sprechen 43 der ehemaligen Gemündener Tourist- und Kulturamtsleiterin das Vertrauen aus, die Geschicke der Stadt in Zukunft lenken zu können. „Das sind mehr als 95 Prozent Zustimmung – für eine Wahl aus drei unterschiedlichen Wählergruppierungen ein überwältigendes Ergebnis“, zeigt sich Albert beeindruckt.
Sie sehe dieses Votum gleichzeitig als Rückhalt und Ansporn für ihre Kandidatur an. Doch nicht nur das Wahlergebnis, sondern auch die von den drei Stadtratsparteien getragene gemeinsame Versammlung wertete Albert als gutes Zeichen für die Geschlossenheit von FW/FB, SPD und Öko-Kreis, mit der man die Kommunalwahl mit ihr als überparteilicher Kandidatin angehen werde.
Inge Albert versprach vor allem eine sachbezogene und lösungsorientierte Politik zum Wohl der Stadt Gemünden. Wo immer sie bisher für ihre zur Heimat gewordene Stadt tätig war, so Inge Albert, sei ihr gestalterisches Talent gefragt gewesen – beispielsweise als sie Fördermöglichkeiten für den Walderlebnispfad ermittelt oder Allianzen mit Touristinformationen von Nachbarkommunen geschmiedet oder neue Veranstaltungsformate wie das Bierdorf oder den Bauernmarkt erfunden habe.
Besonders hob Albert hervor, dass es in ihrer Verantwortung für den Festspielverein gelungen sei, die Scherenburgfestspiele zu einer kulturellen Marke in der Region zu etablieren. „Menschen zusammenzubringen, für ein gemeinsames Ziel zu motivieren, anzuführen, von einer Idee zu begeistern und bei der Stange zu halten – das sind Eigenschaften, die man mir zuschreibt“, beschrieb Inge Albert einige ihrer Kompetenzen, die sie als mögliches Gemündener Stadtoberhaupt auszeichnen würden.
Sie sei außerdem bestens vernetzt mit Entscheidungsträgern in der Region, so Albert weiter, und werde zum Wohl der Stadt auf diese Verbindungen zugreifen. Seit ihrem im vergangenen Jahr vollzogenen beruflichen Wechsel in das Stadtmarketing der Stadt Marktheidenfeld erlebe sie dort, sagte Albert in einem Seitenhieb auf die aktuellen Gemündener Verhältnisse, „wie Stadtratsitzungen nicht nur gut vorbereitet, sondern auch straff und effizient geleitet werden, und wie auch bei kontroversen Themen gute Beschlüsse herbeigeführt werden.“
Als vorrangige Ziele ihrer Arbeit als Bürgermeisterin sieht die Kandidatin den Abbau des Investitions- und Durchführungsstaus bei infrastrukturellen Projekten wie der Mainbrücke und dem Hallenbad. Wirtschaftsförderung, Innenstadtbelebung, Stärkung der Stadtteile und eine angemessene Reaktion auf den demografischen Wandel waren weitere Stichpunkte auf Alberts Agenda für den Fall einer erfolgreichen Wahl im kommenden März.
„Gemünden gemeinsam gestalten“ – der Slogan der Kandidatur-Allianz von FW/FB, SPD und Öko-Kreis gelte für sie auch für die gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung, vor allem aber für die aktive Beteiligung der Gemündener Bürger am politischen Geschehen ihrer Stadt.
Inge Albert
Die 1968 in Gerolzhofen geborene Inge Albert legte 1988 das Abitur am Franken-Landschulheim Schloss Gaibach ab. Sie studierte Betriebswirtschaftslehre an der Uni Bamberg mit den Schwerpunkten Marketing, Personal und Organisationspsychologie.
In den Dienst der Stadt Gemünden trat Albert am 1. Januar 1993 ein. Sie war zehn Jahre lang Leiterin des Kulturhauses mit Vhs und Stadtbibliothek. Anschließend wurde sie mit der Leitung der Tourist-Information betraut und hatte von 2008 bis 31. Juli 2012 die Leitung des „Amtes für Tourismus, Kultur und Stadtentwicklung“ inne. Zum 1. August 2012 wechselte Albert zur Stadt Marktheidenfeld, wo sie als Leiterin der Abteilung Stadtmarketing, Tourismus und Kultur arbeitet.
Privat ist Albert stark in Ehrenämtern und Vereinen engagiert: Sie ist stellvertretende Vorsitzende des Festspielvereins der Stadt und Geschäftsführerin der Scherenburgfestspiele, Gründungsmitglied und Mitglied des Vorstands bis Anfang 2013 im Verein Gemünden Aktiv, Mitglied im Verein der Sing- und Musikschule, im Historischen Verein, im CVJM, im Verein Esperanza und im Schulverein des Friedrich-List-Gymnasiums.
Inge Albert ist verheiratet mit Michael Albert und hat drei Söhne im Alter von 17, 16 und 13 Jahren.