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KARLSTADT
Große Familiensaga über Liebe und Selbstbestimmung
Gleich mit zwei verschiedenen Lesungen am ersten Tag der LesART-Veranstaltungen  begeisterte die Düsseldorfer Autorin Gina Mayer ihre jüngeren und älteren Zuhörer. Das Bild zeigte die Autorin bei der abendlichen Lesung aus ihrem Roman „Leonore und ihre Töchter“ im Modehaus Koch in Karlstadt.
Foto: Robert Emsden | Gleich mit zwei verschiedenen Lesungen am ersten Tag der LesART-Veranstaltungen begeisterte die Düsseldorfer Autorin Gina Mayer ihre jüngeren und älteren Zuhörer.
bob
 |  aktualisiert: 09.04.2016 03:35 Uhr

Die aktuelle LesART-Veranstaltungsreihe hat begonnen. Gleich am ersten Tag sorgte LesART-Stammgast und Autorin Gina Mayer mit zwei verschiedenen Lesungen dafür, dass ihre insgesamt weit über 200 Zuhörer in den Genuss von mitreißenden Geschichten kamen, bei denen es an den Zutaten Spannung, Abenteuer und Liebe wahrhaftig nicht fehlte.

Am Vormittag begeisterte die aus Düsseldorf stammende Schriftstellerin in der Aula des Karlstadter Gymnasiums zahlreiche Sechstklässler der Realschule und des Gymnasiums mit Kostproben aus ihrem schmissigen Jugendroman „Die Schattenbande“, bei dem das pfiffige und furchtlose Quartett Klara, Otto, Paule und Lina sich für die Aufklärung von Verbrechen engagierten.

Nicht weniger begeistert waren die Zuhörer, die am Abend zur öffentlichen Lesung ins Modehaus Koch gekommen waren und sich von Auszügen aus Mayers spannungsgeladenem Roman „Leonore und ihre Töchter“ in den Bann ziehen ließen. Mit sanfter Stimme und mit ihrer emotionalen und sehr bildhaften Sprache präsentierte die Autorin die große Familiensaga über Liebe, Selbstbestimmung und das Schicksal, das Leonore und ihre Töchter auf eine harte Probe stellt.

Beginnend im Paris zur Zeit der Weltausstellung im Jahre 1900 erlebt die junge und frisch verliebte Nanette das Scheitern der Liebesbeziehungen ihrer Mutter und ihrer Großmutter. Zutiefst verunsichert fürchtet sie nun, auch selber kein Glück in der Liebe finden zu können.

Als Nanette von einem geheimnisvollen Fluch erfährt, der seit Generationen auf den Frauen der Familie lastet, beginnt sie nachzuforschen. Ihre Spurensuche führt nach Düsseldorf, wo einst ihre Urgroßmutter Leonore lebte. Zeitlich eingebettet ist die ergreifende und chronologisch zunächst rückwärtsgewandte Geschichte in den gesellschaftlichen Umwälzungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts, in den Turbulenzen des Revolutionsjahres 1848 und im Jahr 1813, als Nanettes Urgroßmutter Leonore um ihre eigene Liebe kämpfen musste. Durch die retroperspektivische Erzählweise werden im Nachhinein die mannigfaltigen Ursachen für die familiären Zerwürfnisse und vor allem für das Scheitern der Liebesbeziehungen von Leonore und ihrer „Töchter“ über mehrere Generationen durchleuchtet. Nun ist Nanette fest entschlossen, den Fluch zu überwinden und in der Liebe selbst glücklich zu werden.

Obwohl nach dem frenetischen Schlussapplaus der Autorin nicht zu entlocken war, ob ihrer Protagonistin Nanette dies am Ende gelungen sei, zeigte sich Gina Mayer äußerst gesprächsfreudig, so dass sich am Ende alle Zuhörer sich hochzufrieden auf den Heimweg begeben konnten.

 
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