
Vier lange Jahre musste sie auf diesen Abend warten, doch nun wurde Teresa Lamprecht in der Karolinger Halle zur 16. Karlburger Weinprinzessin gekrönt und tritt damit die Nachfolge von Loraine Hock an. Der Weg zur Krone aber war diesmal ein ganz besonderer.
"Oft ist es nicht leicht, geeignete junge Damen zu finden, die bereit sind, das Amt der Weinprinzessin zu übernehmen", sagte der Vorsitzende des Karlburger Winzervereins, Konrad Gold. "Doch vor vier Jahren war das ganz anders, denn es standen gleich zwei Kandidatinnen zur Auswahl und ich konnte mich beim besten Willen nicht festlegen." Also überließ der kluge Vorsitzende die Entscheidung den beiden Frauen. Da nun Loraine zu der Zeit in Ausbildung zur Kinderkrankenschwester stand und anschließend wohl durch den unvermeidlichen Schichtdienst terminlich eingeschränkt sein würde, stand Teresa freiwillig für zwei Jahre zurück. Dass aber daraus vier Jahre würden, konnte damals noch keine ahnen.

"Ach, Leute! Ich hab' ja scho' gedacht, dass ich heulen werd' – aber so viel!" Kaum eine Weinprinzessin hat schon an ihrem Krönungsabend das Publikum so überzeugend in ihren Bann geschlagen wie Teresa Lamprecht. Trotz aller unverkennbarer Emotionalität stellte sich die 23-Jährige herrlich locker und unbeschwert mit knackig, frischen Worten vor. Schließlich kennt sie sich ja schon ganz gut aus, denn sie hatte vier Jahre Zeit, sich auf das Amt vorzubereiten und sie konnte mit ihrer Freundin und Vorgängerin Loraine vieles vom Leben einer Weinprinzessin vorweg erfahren.
Die Verwaltungsfachwirtin ist zwar in der Stadt Karlstadt für die Reisepässe zuständig, kennt sich aber auch im Weinberg bestens aus. "Wenn der Opa in meiner Kindheit zur Weinlese gerufen hat, war das immer ein großer Spaß", sagte sie bei ihrer Vorstellung. Schließlich musste sie nicht sofort hart an die Arbeit, sondern konnte nach und nach hineinwachsen. Jetzt aber freut sie sich auf die vor ihr liegende Zeit und auf all das, was sie erleben und lernen wird.
Berührende Worte der scheidenden Weinprinzessin
Vor der Krönung stand allerdings für Loraine Hock der Abschied als Weinprinzessin an. Sichtlich bewegt und mit feuchten Augen sprach sie von ihren Erlebnissen, von den vielen Freundschaften, von den Weinfesten daheim und in der Ferne. Mit berührenden Worten dankte sie allen, die sie in ihrer vierjährigen Amtszeit unterstützt haben. Die Karlburger dankten ihrerseits mit stehendem Applaus.
Lob und jede Menge guter Wünsche kamen für beide Damen von den Ehrengästen. Der Vorsitzende Gold beschrieb die Entwicklung der scheidenenden Weinhoheit, die immer würdig und mit einem gewinnenden Lächeln auf den Lippen Freude und Leidenschaft für ihr Amt gezeigt habe. Die Landrätin Sabine Sitter sah in Loraine eine stolze, souveräne junge Frau, die als Aushängeschild für ihr Dorf, für die Stadt und den gesamten Landkreis hervorragende Dienste geleistet habe. Der Nachfolgerin Teresa riet sie, sich intensiv auf das bevorstehende Abenteuer einzulassen und die Zeit zu genießen.
Vier fabelhafte Jahre, die für das Leben geprägt haben
Für Karlstadts Bürgermeister Michael Hombach waren es fabelhafte vier Jahre von Loraine Hock, die auch gezeigt hätten, wie das Amt eine junge Frau für das Leben prägen könne. Karlburg und damit auch Karlstadt könnten sich glücklich schätzen, eine Botschafterin mit so viel Freude und Esprit zu haben. Teresa Hock wünschte er die gleiche Freude in ihrem Amt. Jedenfalls sei sie für Karlstadt doppelt wichtig, da sie im Berufsleben im Passamt des Rathauses tätig sei. Eigentlich, so meinte er, müsse man ihr für die Dienststelle eine kleine Krone verleihen. Für den Fränkischen Weinbauverband überbrachte der Vizepräsident Daniel Scheinhof Dank und Glückwünsche und meinte "mit Frankenwein an der Seite könne eigentlich nichts schief gehen!"
Anschließend an den offiziellen Teil begrüßten auch die zahlreich anwesenden Kolleginnen aus den umliegenden Winzergemeinden die neue Weinprinzessin. Mit dem üblichen Starterpaket für die Neulinge wurde Teresa Lamprecht in ihre Mitte aufgenommen. Die musikalische Begleitung des Abends oblag Michael Hock aus Rothenbuch.
