Am Rande des Gewerbegebiets im Karlstadter Süden liegt ein Umspannwerk. Auf zwei nahegelegenen, jedoch nicht benachbarten, Grundstücken will ein Bauherr einen Batteriespeicher mit Nebenanlagen, einer Zufahrt, einem Zaun und einem Masten zur Fernüberwachung errichten. Der Verwaltung liegt der Antrag seit Mitte August vor. Mitglieder des Bauausschusses bemängeln vor allem den konkreten Standort des Vorhabens.
Ein paar Grundstücke vom Umspannwerk entfernt befindet sich – zwischen Würzburger Straße (B27) und den Bahngleisen gelegen – eine längere Baumreihe. Vom Umspannwerk aus gesehen dahinter wurde die Baugenehmigung für die drei Einheiten Batteriespeicher mit jeweils vier Batterien beantragt. Die geplante Bebauung der beiden Grundstücke erstreckt sich über knapp 600 Quadratmeter. Der Bauherr, der nicht öffentlich genannt wird, ist ein Projektentwickler, der solche Anlagen baut, wie Bauamtsleiter Marco Amrhein erklärt.
Geplante Position der Batteriespeicher kritisiert
Amrhein nennt auch die technischen Daten: "Die Transformatoren haben eine Gesamtleistung von 13,17 Megawatt." Die erzeugte Energieleistung liege bei 26,4 Megawattstunden und laut Investor können die Speicher bei voller Leistung in zwei Stunden geladen sein. Aktuell läuft die Abstimmung mit dem Bayernwerk als Kooperationspartner, da die Batterien die Leistung speichern und bei Bedarf wieder zurückfließen lassen sollen.
Als ungünstig empfanden mehrere Herren im Gremium die konkrete Lage der angedachten Speicher. "Das ist eigentlich die falsche Stelle", meint etwa Edgar Ehrenfels (Freie Wähler), der die Batterien lieber auf den ebenfalls freien Grundstücken sehen würde, die sich direkt neben dem Umspannwerk befinden. Amrhein sagt, diesen Punkt auch mit dem Projektentwickler besprochen zu haben. "Das Problem liege in der Flächenverfügbarkeit. Der Eigentümer stellt diese Flächen zur Verfügung und die anderen nicht", so Amrhein.
"Vielleicht muss der Bauherr, dann ein paar Euro drauflegen für die andere Fläche", erwiderte Ehrenfels. Die Begründung der Verfügbarkeit sei ihm zu pauschal. Michael Hombach (CSU) sieht das nicht so. Der Bürgermeister weist darauf hin, dass der Projektentwickler ja an sich ein Interesse daran habe, die Speicher möglichst nah am Umspannwerk zu positionieren, um Kosten einzusparen. Er werde daher wohl nicht grundlos auf Distanz gehen.
Rümmer schließt Genehmigung der Zufahrt aus
Stefan Rümmer (SPD) betont, wie wichtig die Batterien als Baustein der Energieversorgung sind. Eine Genehmigung unter den aktuellen Gegebenheiten könne er sich aber nicht vorstellen. "Das wird da doch nicht mit einer eigenen Zufahrt genehmigt. Wir hatten auch innerorts immer Diskussionen, was eigene Ein- und Ausfahrten betrifft", meint er. Das Projekt werde seiner Meinung nach daran scheitern. Auch Rümmer würde die Speicher gerne näher am Umspannwerk sehen: "Der Bauherr muss ja sowieso eine Anbindung ans Werk haben, also muss er eh durch die Grundstücke durch."
Amrhein versicherte dem Ausschuss, nochmal auf den Bauherren zuzugehen, um vielleicht doch einen Flächentausch zu erwirken. "Wir sagen ihm, er möchte sich um die beiden Grundstücke direkt beim Umspannwerk bemühen", so Amrhein, der dabei wenig hoffnungsvoll klang. Unter diesen Voraussetzungen sprach der Bauausschuss dem Bauantrag mit drei Gegenstimmen sein Einvernehmen aus.