
Am vergangenen Freitag starteten die Homburger Narren mit der ersten ihrer vier Abendsitzungen. In dem fast sechsstündigen Programm gab es schwungvolle Tänze und viel Wortwitz. Das diesjährige Motto "Grenzenlos Fasching" bezieht sich auch auf die Tatsache, dass die Homburger in dieser Session von Prinzenpaaren aus Trennfeld regiert werden.
Gleich zu Beginn hielt Heiko Friedrich als Till von Franken den Gästen einen Spiegel vor: "Homburg, ich sage euch, ein neues Kapitel eurer Geschichte steht euch bevor". Dann schallte es auch schon "Aus Böhmen kommt die Musik" und die Prinzenpaare zogen samt Elferrat und Garden ein.
Für die Kinderprinzessin Greta I. (Huth) ging ein böhmischer Traum in Erfüllung und ihr Prinz Lian I. (Appl) möchte besonders für die kleinen Narren da sein. Prinzessin Alexandra I. (Huth) ist zum Regieren der Esel bereit und Prinz Mike I. (Huth) hat die Macht in der Hand. "Es ist an der Zeit, sich von allen Grenzen in den Köpfen zu befreien. Lasst uns gemeinsam feiern, bis der Steeäisel-Stall kracht".
Den tänzerischen Anfang machte die Nachwuchsgarde, für die auch gleich die erste Rakete des Abends gezündet wurde.

Tanzeinlagen von klein und groß
Die drei Mädels der Kids-Bütt trafen sich an der Bushaltestelle. So unterschiedlich wie ihre Interessen waren auch ihre Outfits. Am Ende beschlossen sie aber doch, gemeinsam zum Fasching zu fahren.
Als Box-Champions kamen die Mädchen der Purzelgarde auf die Bühne und es wurde richtig sportlich. Sitzungspräsident Udo Wirsching erklärte den jüngsten Tänzerinnen des Abends, dass sie hier überall tanzen und auch als Prinzessin mal hier oben sitzen können. "Nur eins könnt ihr in Homburg nicht – in den Elferrat". Dafür erntete er ein paar vereinzelte Pfiffe, aber auch viel Applaus.
Mit "The greatest Showman" ging es mit dem Kinderballett in den Zirkus und die Kleinen zeigten tänzerisch, dass jeder seine Fähigkeiten und Talente hat.
Verblüffende Ansichten der Jugend erfuhr man in der LSD-Bütt. Da wurde der Handtrockner für ein Noturinal gehalten und am Ende war man froh, dass es kein Aktenvernichter war. Außerdem erfuhr der Zuschauer: "Alles ist vergänglich, nur der Durst bleibt lebenslänglich".
Landrätin angetan vom Homburger Fasching
Die Prinzengarde begeisterte als Aushängeschild des HCV mit ihrem Marschtanz, bevor sich die Eselsohren unter der Leitung von Andy Stange nach 15 Jahren von der Homburger Bühne verabschiedeten. Mit einem musikalischen Rückblick und "Ciao, ihr Narren" gingen sie von der Bühne, aber nicht ohne ihr legendäres "Kesselfläschlied" zum Abschied. Udo Wirsching dankte für 15 Jahre toller Momente mit Liedern über aktuelle Themen zum Mitmachen und Mitsingen.

Nachdem auch die jüngsten im professionellen Marschtanz, die Juniorengarde, ihren Auftritt mit Bravour gemeistert hatten, läuteten drei junge Mädels das Kinderfinale ein. Mit "Grenzenlos Fasching, grenzenlos Party" feierten sie gemeinsam mit den Gästen.
Als die Nachwuchsesel die Bühne verlassen hatten, brachten Lena Fiederling und Laurenz Schäfer als HCV-Tanzpaar mit ihrer tänzerischen Spitzenleistung das Publikum zum Toben.
Von den zahlreichen Ehrengästen kamen Pfarrer Matthias Wolpert, Bürgermeisterin Kerstin Deckenbrock und Landrätin Sabine Sitter auf die Bühne. Letztere war zum ersten Mal auf einer Homburger Faschingssitzung und meinte anerkennend: "Ihr könnt nicht nur Weinfest, ihr könnt auch Fasching".
Titanic-Feeling auf der Bühne
Nach der Pause ging es mit der MS Draagkübel 0815 und den Esele in der Bütt auf Jungfernfahrt. Wobei die Deckoffiziere mit Blick auf die Passagiere schnell erkannten: "Siehst du wer da kommt? Wie willst du da machen Jungfernfahrt?". Nach ein bisschen Titanic-Feeling und einer misslungenen Schiffstaufe sank das Schiff, aber alle konnten sich retten.
Die Stallsänger nahmen das Publikum musikalisch mit nach Italien und präsentierten einige neue Lieder. Mit "Ist doch egal wie wer heißt" sangen sie über die verschiedenen Namen der Faschingsvereine.

Dann standen plötzlich Stefan Götz, Laura Leimeister und Matthias Holzmann als Bedienungen auf der Bühne und stellten sich als laufendes Sauftaxi vor. "Wir laufen, Sie saufen". Weiter stellten sie fest, dass schneller als ein Wanderfalke nur ein Rentner ist, wenn im Supermarkt eine zweite Kasse aufgemacht wird.
Männerballett bringt 500 Jahre Lebenszeit auf die Bühne
Mit der Nachwuchs-Showtanzgruppe ging es zu Hänsel und Gretel und zum Lebkuchenhaus.
Das legendäre Männerballett kam als Bäume, Steine und Feen in den Homburger Zauberwald. Sie brachten gemeinsam immerhin über 500 Jahre Lebenszeit auf die Bühne.
Das Bubenballett flog nach Frankreich und Spanien und ließ mit seinen waghalsigen Stunts manchem Zuschauer den Atem stocken.
Am Ende des Abends machten die Harlekins der Showtanzgruppe nochmal die Nacht zum Tag. Es war bereits weit nach Mitternacht, als alle Aktiven des Abends noch einmal zum großen Finale auf die Bühne kamen.