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Gräfendorf
Gräfendorfs Bürgermeister: Start mit Aufregung um Trettstein
In der Kommunalpolitik und im Vereinsleben ist Johannes Wagenpfahl seit langem aktiv. Diese Erfahrung hat ihm in den ersten, nicht einfachen 100 Tagen im Amt geholfen.
Bürgermeister Johannes Wagenpfahl
Foto: Ferdinand Heilgenthal | Bürgermeister Johannes Wagenpfahl
Ferdinand Heilgenthal
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:45 Uhr

Ein Sprung ins kalte Wasser waren für Johannes Wagenpfahl die ersten 100 Tage im Amt als Bürgermeister von Gräfendorf sicher nicht. Dafür ist der 58-jährige Familienvater, der seit 40 Jahren im Bankgewerbe tätigt ist, schon zu lange im ehrenamtlichen und kommunalpolitischen Bereich aktiv. 1998 in den Gemeinderat nachgerückt, ist er seit 2008 stellvertretender Bürgermeister. Das hat ihm auch bei Aufreger-Themen geholfen.

Schon mit 14 Jahren übernahm er als Jugendleiter in der Pfarrgemeinde Verantwortung, später als Pfarrgemeinderat und als Kirchenpfleger. Bei der Feuerwehr begann er 1981 als Jugendwart und 18 Jahre lang war er Kommandant. „Wir sind so erzogen worden und reingewachsen und zum Glück funktioniert das im Dorf noch so.“ Daher ist es auch kein Problem, dass Ehefrau Claudia und die beiden erwachsenen Kinder ihm den Rücken freihalten, schließlich sind sie selbst auch für die Allgemeinheit aktiv.

Run in die Natur zeigte ihre Auswirkungen

Ganz ohne Aufreger war die Anfangszeit dann doch nicht, schließlich hat die Coronakrise dazu geführt, dass extrem viele Erholungssuchende den Wasserfall Trettstein als Attraktion sehen wollten. Ein Unfall im Wald auf dem Weg dorthin führte zu tagelangen Schlagzeilen in der Presse und zu Diskussionen. Man habe mit dem Einsatz von freiwilligen Helfern den Weg verbessert und hoffe, dass in der „Nachcoronazeit“ sich einiges wieder normalisiert, beispielsweise auch der Ansturm der Bootstouristen auf der Saale. Wagenpfahl zeigt Verständnis dafür, dass in diesen Zeiten die Menschen wieder mehr die nähere Umgebung kennen lernen wollen, aber mitunter hätten sie keine Bindung mehr zur Natur und verhalten sich dementsprechend.

Ansonsten bestimmen größtenteils die von seinem Vorgänger Alfred Frank angestoßenen Projekte noch die Tagesordnung. Nach den Sanierungsmaßnahmen in Wolfsmünster und in den anderen Ortsteilen sieht er wegen der aktuellen Nachfrage die Ausweisung neuer Bauplätze oben auf der Agenda. Außerdem die Fortführung der Dorferneuerung/Dorfentwicklung in der „Neuen Mitte“ Gräfendorf und am Quartier „Alte Schule“ in Michelau. In diesem Ortsteil steht auch die Erdverkabelung an.

In Gräfendorf soll die letzte Lücke des Saaletalradwegs am Saalesteg geschlossen werden und die endgültige Planung des beschrankten Bahnübergangs soll erfolgen. Zudem wird die Ausschreibung der Bauplatzerschließung im Neuen Weg in Gräfendorf vorgenommen. Vorgesehen ist dagegen den Hochwasserschutz in der Dringlichkeit etwas zurückzustellen, die Planungsphase wird aber trotzdem abgeschlossen.

Zusammenarbeit ist "offen, ehrlich und vertrauensvoll" 

Von den vielen Aufgaben zeigte sich Wagenpfahl nicht überrascht, obwohl der Schritt vom Zweiten zum Ersten Bürgermeister schon ein großer sei, vor allem das Tagesgeschäft nehme viel Zeit in Anspruch. „Als ich mich für die Kandidatur entschieden habe, war mir klar, auf was ich mich da einlasse“, sagt Wagenpfahl und hebt die gute Zusammenarbeit mit der Verwaltung und den Bauhofmitarbeitern hervor. „Im Gemeinderat gibt es schon mal auf sachlicher Ebene die eine oder andere Meinung, aber unter dem Strich arbeiten alle an der Weiterentwicklung der Gemeinde mit. Da läuft alles offen, ehrlich und vertrauensvoll ab.“

Mit seinem Stellvertreter Jürgen Brönner habe er im Bürgermeisteramt einen starken Unterstützer und die Übergabe der Amtsgeschäfte von seinem Vorgänger Alfred Frank sei sehr umfassend gewesen und völlig problemlos gelaufen. Deshalb sehe er optimistisch in die Zukunft, weil die Voraussetzungen und Grundlagen für eine gute Entwicklung der Saaletalgemeinde gegeben seien.

 
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