
Zur zehnten Gemeinderatssitzung des Jahres begrüßte Gräfendorfs Bürgermeister Johannes Wagenpfahl die Gemeinderäte in der Turnhalle. Auf der Tagesordnung standen ein Großprojekt und die Verabschiedung der Kindergartenbusfahrerin Heike Koberstein, sowie verschiedene Bauanträge.
Wagenpfahl möchte ein Förderprogramm des "Nationalen Projekts des Städtebaus 2021" vom Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung nutzen, um den Ortskern in Gräfendorf weiter zu beleben. Dazu strebte er Fördermittel für ein Projekt "Neue Mitte Gräfendorf" an, für die es aus dem Dorferneuerungsprogramm keine Zuschüsse gibt. "Durch die Bewerbung möchten wir ein Projekt von herausragendem Charakter für den Ortskern mit Nahversorgung, Gesundheitsfürsorge im Ärztehaus, Zusammenführung der Menschen im Ortskern und Tourismusinformationen um den Platz des jetzigen Dorfladens schaffen," sagte das Ortsoberhaupt in seinen Ausführungen.
70 Prozent des Vorhabens werden gefördert
Bei einer Gesamtsumme des Vorhabens von schätzungsweise drei Millionen Euro und 70 Prozent Zuschuss würde die Gemeindekasse mit rund einer Million Euro belastet, verteilt auf fünf Jahre. Vorab hatte Wagenpfahl schon Gespräche mit Vorsitzenden der Ortsvereine geführt. Am 29. September soll es dazu einen Infoabend für die Bürger geben. Dazu wird auch das Architekturbüro Spahn eingeladen.
Für Anregungen aus der Bevölkerung ist der Gemeinderat dankbar und hofft auf neues Innovationspotential. Bernd Ditterich fragte dazu den Bürgermeister nach der Sicherheit des Fördertopfes in der Corona-Pandemie-Zeit. Der Bürgermeister sieht die Förderungen als gesichert an. Der Gemeinderat stimmte nach Beratung dem Grundsatzbeschluss zur Bewerbung und Finanzierung des Projektes zu, ebenso dem Beschluss zur Auftragsbestätigung einer Projektskizze für das Architekturbüro Spahn aus Rieneck, das schon im Dorferneuerungsprogramm mitwirkt.
Vor der Sitzung lobte Bürgermeister Johannes Wagenpfahl die scheidende Heike Koberstein für ihren zuverlässigen und pünktlichen Einsatz als Busfahrerin der Kindergartenkinder in den letzten neun Jahren.
Bebauungsplan Schonderfels-Süd wird erweitert
Nach einem einstimmigen Beschluss des Rates wird der Flächennutzungsplan der Gemeinde für den Ortsteil Schonderfeld geändert, um die Baufläche abzurunden und zwei Bauplätze zu gewinnen. Die Kosten für die Änderung trägt der Antragsteller. Ebenso wird in diesem Zusammenhang der Bebauungsplan "Schonderfeld-Süd" erweitert, um auf dem Anwesen Andreas Gärtner zwei Bauplätze schaffen zu können.
Dem Antrag von Simon Voll auf Verrohrung von Gräben zur Erstellung von Einfahrten wurde nur teilweise entsprochen. Am "Klinggraben" ist eine Verrohrung mit Rohren größeren Durchmessers nicht schädlich im Bezug auf die Flurbereinigung. Daher stimmt das Gremium dem Antrag zu. Abgelehnt wurde allerdings die Verrohrung im "Neuscheuerweg", da die überfahrbare Mulde in der Flurbereinigung so vorgesehen war und nicht ausgebaut werden soll.
Die überhöhte Geschwindigkeit im Ortsteil Schonderfeld ist immer noch ein Thema. Stellvertretender Bürgermeister Jürgen Brönner sah darin Gefahren für die Schüler an den Bushaltestellen und mahnte zu mehr Rücksicht: "Es wird immer noch zu schnell in den engen Straßen gefahren und das sind auch viele Einheimische."
Neu in die Tagesordnung aufgenommen wurde ein Bauantrag: Der Antrag war bereits im Juli im Gemeinderat und wurde wegen Überhöhe des Gebäudes abgelehnt. Nun wurden die Wandhöhen reduziert und ein flachgeneigtes Satteldach eingeplant. Der Gemeinderat stimmte geschlossen zu.
Wagenpfahl dankte abschließend der Schulleitung, der Kindergartenleitung und allen Betreuern in Grundschule und Kindergarten für ihre hervorragende Leistungen zu Hygienemaßnahmen und Abstandsregelungen in der Corona-Pandemie zusätzlich zu ihren Regelarbeiten.