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RUPPERTSHÜTTEN
Grabungshelfer schreiben Geschichte
Die Helden von Einsiedel: Etwa ein Drittel der Freiwilligen-Schar ist zum abschließenden Helferfest gekommen.
Foto: Sebastian Inderwies | Die Helden von Einsiedel: Etwa ein Drittel der Freiwilligen-Schar ist zum abschließenden Helferfest gekommen.
Sebastian Inderwies
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:58 Uhr

Beim abschließenden Helferfest rund um die Grabungen auf Kloster Einsiedel feierten am Samstag etwa 50 Helfer ihren Grabungserfolg.

Die Leistung der insgesamt 150 Helfer, die über die vergangenen sechs Jahre hinweg beim Grabungsprojekt mit anpackten, war enorm.

Über 17 000 Arbeitsstunden sind laut Ingbert Roth, Initiator der Grabungen, geleistet worden. Freiwillige Geschichtsinteressierte aus Lohrhaupten, Rieneck, Langenprozelten, Gemünden, dem Sinngrund und Ruppertshütten packten in dieser Zeit mit an und gruben sich beständig ins Erdreich. Über 2500 Quadratmeter sind so bearbeitet und freigelegt worden.

Laut Roth waren die Ruppertshüttener mit etwa 9000 Arbeitsstunden am eifrigsten zugange. Besonders hervorgehoben wurden Horst Reinhard und Erika Werthmann, die während der vergangen sechs Jahren immer anzutreffen waren.

Dickes Lob für Ingbert Roth

Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Kloster Einsiedel, Loren Ringel, würdigte auch die Leistung von Ingbert Roth. Der engagierte Rentner, hatte die Grabungen organisiert, packte immer wieder selbst mit an und managte den Grabungsverlauf. „Seine Leistung verdient besondere Anerkennung“, so Ringel.

Der archäologische Leiter der Grabungen, Harald Rosmanitz, würdigte die Leistung eines jeden Einzelnen. „Die Menschen, die hier mitgeholfen haben, haben selbst Geschichte geschrieben“, meinte der Archäologe.

Rosmanitz ging in seiner Rede nochmals auf die Grabungserfolge ein. So habe man die Anlage weitgehend fertig gestellt. Rund 70 Skelette, mehrere Gebäude, eine Kirche samt Altar sowie zwei Brunnenschächte wurden in den vergangenen sechs Jahren ausgebuddelt. „Dreh- und Angelpunkt der Anlage ist der Brunnen, welchen wir 2012 freigelegt haben“, ist sich Rosmanitz sicher. „Denn ohne Wasser hätte es Kloster Einsiedel nie gegeben.“

Seine Ausführungen erläuterte Rosmanitz an einer neu aufgestellten Infotafel. Diese sei der erste Schritt eines Besucherleitsystems, das rund um Kloster Einsiedel entstehen soll. Ein weiteres Dutzend Infotafeln werde bis zum Frühjahr folgen.

Von zwei Fachleuten aufgemauert

Die frei gelegte Anlage auf dem ehemaligen Klosterareal wurde größtenteils durch die Maurer Franz Höfling und Peter Kühnelt wieder aufgemauert. Rund 220 Meter Sandsteinmauer wurden so erschaffen. Dadurch bekommen Besucher einen besseren optischen Eindruck von dem, was sich einst auf dem Höhenkamm entlang der Birkenhainer Landstraße abgespielt haben muss.

Die parkähnliche Anlage soll im Frühjahr nächsten Jahres der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Nach Unstimmigkeiten zwischen der Arbeitsgemeinschaft Kloster Einsiedel und dem archäologischen Spessartprojekt war das ursprünglich für den 23. und 24. September dieses Jahres geplante Grabungsfest kurzfristig abgesagt worden.

Einweihung im Frühjahr

„Wir haben noch keinen genauen Termin für die Einweihungsfeier im kommenden Jahr“, erklärte Rosmanitz. Geplant sei allerdings, dass das Gelände mit einem vom Bischof zelebrierten Gottesdienst eingeweiht werde. Darüber hinaus solle auch politische Prominenz vor Ort sein.

Die Arbeitsgemeinschaft Kloster Einsiedel allerdings hat nach der kurzfristigen Absage der für September geplanten Feier ein mögliches Engagement bei dem Fest im kommenden Jahr bereits ausgeschlossen. Dennoch appellierte Rosmanitz nochmals an alle Anwesenden, ihr Engagement auch bei dieser Feier einzubringen.

Harald Rosmanitz erläutert die erste Infotafel. Ein Dutzend weiterer sollen noch aufgestellt werden.
| Harald Rosmanitz erläutert die erste Infotafel. Ein Dutzend weiterer sollen noch aufgestellt werden.
 
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