Es ist gerade ein knappes Jahr her, dass die Brüder Heinz und Uwe Dinges ihr Restaurant "Dinges" im Rathaushof eröffneten. Jetzt haben sie es auf Anhieb in die Deutschlandausgabe des Gault-Millau 2019 geschafft. Der bekannte Restaurantführer benotet deren Küche mit 13 von 20 Punkten und zeichnet sie mit einer Kochmütze aus, was der eigenen Benotung zufolge "sehr gut" bedeutet. Bürgermeister Wolfgang Stein und Helmut Wießner als Leiter des Eigenbetriebs Gebäudemanagements gratulierten den Brüdern am Dienstag zu dem außergewöhnlichen Erfolg.
Bürgermeister Wolfgang Stein freute sich über die Auszeichnung, die das Restaurant "in Rekordzeit" erhalten habe – "das passt zu Wertheim". Das "Dinges" sorge für große Resonanz, so Stein. Es sei gut angenommen worden, vor allem auch von Seite der Unternehmen, erklärte der Bürgermeister. Nicht nur das kulinarische Niveau, auch das heimelige Ambiente werde von der Kritik gelobt, erläuterte er und stellte fest: "Wir sind froh das ,Dinges‘ hier zu haben." Auch Eigenbetriebsleiter Helmut Wießner betonte: "Es ist eine Bereicherung für Wertheim". Mit einer Stufe oberhalb der gutbürgerlichen Küche passe das "Dinges" in die Gastronomielandschaft der Stadt.
Im September 2017 hatten die Brüder Dinges den Pachtvertrag in der Nachfolge des ehemaligen "Stadtpalais" unterschrieben. Bis dato kannte man die beiden aus den Weinhaus Anker in Marktheidenfeld. Damals traten sie mit dem Ziel an, durch Gastgeberqualitäten und erstklassige Küche nicht nur Gäste und Unternehmen, sondern auch die Gourmetführer zu überzeugen – was nun gelungen ist.
Der Gault-Millau-Kritiker hebt in seinem Artikel zunächst die "gemütliche Wohlfühlatmosphäre", eine Kombination von warmen Farbtönen, Holztischen und Ledermöbeln, hervor. Kulinarisch wird der "Mix internationaler Gerichte, die recht klassisch daher-, aber ohne Schnickschnack auskommen" gelobt. Alles sei sorgfältig zubereitet und die Produktqualität stimme. Das Fazit: "Das Essen macht einfach Spaß." Auch bei den Desserts gebe es "nichts zu mäkeln". Die Menüpreise liegen dem Bericht zufolge zwischen 33 und 68 Euro.
Der charakteristisch gelbe Gault-Millau-Aufkleber prangt bereits an der Eingangstür des Restaurants. "Die Urkunde kommt noch", erklärt Sommelier Uwe Dinges, der dem Testbericht zufolge "mit allen gastronomischen Tafelwassern gewaschen" ist. Als Verantwortlicher für den Service im "Dinges" verwaltet er auch den Weinkeller. Dort habe er, wie es im Gault-Millau heißt, bereits eine stattliche Auswahl an deutschen und französischen Weinen versammelt, aber auch aus Italien, Spanien und Amerika. Die serviere er "mit viel Charme und noch mehr Sachverstand" und halte immer wieder spannende Entdeckungen bereit.
Küchenchef Heinz Dinges war über das ausgiebige Lob erfreut, wenn er auch schmunzelnd anmerkte, dass es in der Gesamtbewertung "ein paar Punkte mehr" hätten sein können. Sein Ehrgeiz scheint jedenfalls ungebrochen: "Wir arbeiten daran, noch besser zu werden", betonte er. Schließlich ist die Auszeichnung nicht nur Prestigegewinn, sondern macht sich letztlich auch finanziell bemerkbar: "Der Gault-Millau ist für viele Gäste eine wichtige Orientierung."