"Der christliche Glaube ist die Gemeinsamkeit, die uns trägt." Auf diesem Fundament bauten Imelda und Georg Cura 50 geglückte Ehejahre, die an diesem Samstag mit dem Fest der Goldenen Hochzeit gekrönt werden. Was das Jubelpaar ausstrahlt, ist Dankbarkeit gegenüber der Vergangenheit und der positive Blick in die Zukunft.
Imelda Cura wurde am 13. Juni 1944 in Mömbris-Dörnsteinbach geboren. Nach dem Realschulabschluss und der Lehre zur Industriekauffrau absolvierte die damals 24-Jährige die Berufsfachschule für Hauswirtschaft und Textiles Gestalten in Würzburg. Erster Einsatzort der Fachlehrerin war Bad Kissingen. Von 1997 bis zur Pensionierung 2005 unterrichtete sie am Mädchenbildungswerk Gemünden.
Georg Cura kam am 1. März 1944 in Ottmuth (Oberschlesien) zur Welt. Als kriegsbedingte Schutzmaßnahme wagte die Mutter mit dem zehn Monate alten Georg und dessen Bruder die Flucht aus der Heimat. Mit dem Zug ging es nach Bad Schallerbach (Oberösterreich). Der Weitertransport führte nach Bad Brückenau und per Pferdefuhrwerk auf einen Bauernhof in Breitenbach.
Nach dem Abitur entschied sich Cura für den Eintritt ins Priesterseminar. Mit dem Studienabschluss als Diplom-Theologe verließ er das Seminar, um den pädagogischen Weg einzuschlagen: Cura studierte zunächst das Lehramtsfach Sport für Gymnasium, was nach einem Sportunfall keine Zukunft hatte. Es folgte das Studium zum Realschullehramt mit den Fächern Deutsch, Katholische Religion, Technisches Zeichnen und die Zusatzausbildung zum Beratungslehrer. Von 1974 bis zum Eintritt in den Ruhestand 2005 wirkte der Studienrat als geschätzte Lehrerpersönlichkeit und Ansprechpartner für Schülergenerationen an der Lohrer Realschule.
Der Faschingsball der Pädagogischen Hochschule Würzburg im Januar 1970 bleibt dem Ehepaar in bester Erinnerung: "Das ist sie": Davon war Georg Cura bei der ersten Begegnung mit der als "Froschkönigin" verkleideten Schönheit überzeugt. Am 1. Mai 1971 wurde Hochzeit gefeiert, in den Jahren 1973 und 1976 kamen die Söhne Daniel und Dominik zur Welt.
Stolze Großeltern
Die Söhne und Schwiegertöchter, allesamt Lehrer, machten die Eltern mit fünf Enkelkindern zu stolzen Großeltern. Diese schätzen das harmonische Miteinander in der Familie. So unterstützen Oma und Opa in der Corona-Zeit den jüngsten Enkelsohn Mateo (7) beim "Homeschooling".
In zahlreichen Ehrenämtern spielt ebenfalls der Glaube eine zentrale Rolle: Imelda Cura ist seit 38 Jahren im Blumenschmuck-Team der Pfarrgemeinde St. Josef aktiv, sie verschönt die Seniorenkreis-Treffen mit originellen Basteleien und organisierte Kindergottesdienste.
Der Mann an ihrer Seite war 28 Jahre Mitglied im Pfarrgemeinderat, den er 16 Jahre lang leitete. Ein Jahrzehnt führte er den Seniorenkreis, er zeichnet für Wortgottesdienste, den Gebetskreis und Fastenkurse verantwortlich und gründete die beliebten Sendelbacher Kreuzbergwallfahrten.
Zwei Auszeichnungen sprechen für sich: 1998 überreichte ihm Bischof Scheele für den Einsatz in der Diözese die St.-Bruno-Medaille als höchste Laien-Auszeichnung. Ex-Landrat Thomas Schiebel ehrte ihn 2017 für Verdienste um das Gemeinwohl mit der goldenen Nadel des Landkreises Main-Spessart.
Mit großem Zuspruch schlüpft Cura seit 2008 als "Lohrer Nachtwächter" in die Stadtführer-Rolle. Ganz privat genießt das Paar den Garten in Arbeitsteilung: Sie bearbeitet die Nutzbeete, er pflegt die Blumenecke. Ein willkommenes Reiseziel ist die spanische Heimat ihrer Schwiegertochter in Pontevedra (Galicien).