Otto Försch, geboren am 22. Januar 1924, ist am Sonntag im Alter von 93 Jahren verstorben. Försch war Inhaber des Gössenheimer Sägewerks Försch und Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde.
Nach dem Besuch der Volksschule in Gössenheim und der Handelsschule in Schweinfurt erlernte er beim Sägewerk Hufnagel in Wernfeld den Beruf des Holzkaufmanns.
Nach der Lehre nahm der junge Holzkaufmann am Russlandfeldzug teil. Drei Mal wurde Försch bei Stalingrad verwundet. Bei der dritten Verwundung teilte er sich in einem Lazarett in Stalingrad ein Krankenzimmer zusammen mit seinem älteren Bruder, der ebenfalls verwundet worden war. Auf der Halbinsel Krim geriet Försch im Mai 1944 in russische Kriegsgefangenschaft. Vier Jahre musste er in einem Kohlebergwerk schuften. Am 24. Dezember 1948 traf er schließlich wieder in Gössenheim ein.
Försch übernahm Betrieb von Vater
Im Jahr 1951 übernahm Otto Försch den elterlichen Betrieb, nachdem sein Vater verunglückt war. Kontinuierlich baute er ihn aus. Bis 1999, als Sohn Johannes das Sägewerk übernahm, war er der Chef. Aber Försch war auch nach der Betriebsübergabe jeden Tag im Werk zu finden. So musste der Senior-Chef auch miterleben, wie am 25. Juli 2001 nach einem technischen Defekt das Sägewerk in der Mühlgasse bis auf die Grundmauern nieder brannte.
Mit der Kommunalpolitik in Berührung kam Otto Försch 1952, als er in den Gemeinderat einzog. 1956 wählten ihn die Gössenheimer zum Bürgermeister. Bis 1960 übte er das Amt aus. Weil er dann eine Familie gründen wollte, entschied sich Försch gegen eine neuerliche Kandidatur. Mitglied des Gemeinderates und Zweiter Bürgermeister blieb er bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 1966.
Seit 1966 Ehrenbürger
Für sein kommunalpolitisches Wirken verlieh ihm im gleichen Jahr sein Heimatort die Ehrenbürgerwürde. Seit 1956 wer er Mitglied im Luftsportclub Karlstadt, zuletzt dessen Ehrenvorsitzender. In seiner fliegerischen Laufbahn absolvierte Otto Försch bei etwa 3500 Flugstunden nahezu 3500 Starts und Landungen als Flugzeugführer.
Försch hatte einst aus Dankbarkeit für die Errettung seines Sohnes Johannes aus der Wern das erste Gipfelkreuz auf dem Setzberg an der Ruine Homburg erneuern lassen. Der Ehrenbürger war außerdem jahrzehntelang Mitglied der Feuerwehr.
Mit seiner Frau Wiltrud hat Försch drei Kinder.
Trauergottesdienst ist am Freitag, 13. Oktober, um 14.30 Uhr in Gössenheim. Beisetzung anschließend auf dem Friedhof.