Der Haushalt der Gemeinde Gössenheim für das Jahr 2021 ist unter Dach und Fach. In seiner jüngsten Sitzung genehmigte der Gemeinderat einstimmig den neuen Etat, der mit 2 445 540 Euro im Verwaltungshaushalt und mit 1 922 740 Euro im Vermögenshaushalt abschließt. Um das Gesamtwerk von 4 368 280 Euro auszugleichen, mussten 152 940 Euro aus Rücklagen vom Vermögenshaushalt genommen werden.
Um stolze 1 023 530 Euro und damit 30,60 Prozent, hat das neue Gesamthaushaltsvolumen der Werntalgemeinde gegenüber dem Vorjahr zugenommen. Diese verteilen sich auf 182 020 Euro (8,04 Prozent) auf den Verwaltungs- und 841 510 Euro (77,83 Prozent) auf den Vermögenshaushalt.
"Der Anstieg im Verwaltungshaushalt liegt vor allem an den zum Teil deutlich höheren Ausgabepositionen", erläuterte Kämmerer Alexander Rohner den Gemeinderäten den von ihm gefertigten Haushaltsentwurf. Besonders die Steigerungen bei den Aufwendungen für Verwaltung und Betrieb (239 990 Euro für die Dorferneuerung), Zuschüssen für die Kindergärten (58 750 Euro), die Kreisumlage (31 130 Euro), den gesamten Personalkosten (18 660 Euro), den kalkulatorischen Kosten (10 590 Euro) und den Dienstleistungen durch Dritte (besonders im Forstbetrieb, 9250 Euro), bemerkbar.
Schlüsselzuweisungen erneut niedriger
Dagegen sinken im neuen Etat die Zuführung zum Vermögenshaushalt um 162 280 Euro, die Inneren Verrechnungskosten um 7530 Euro, die Schulverbandsumlage um 3130 Euro und die Kosten für Sachverständige um 2910 Euro.
Bei den Einnahmepositionen nannte der Kämmerer die Zuwächse bei der Zuführung vom Vermögenshaushalt in Höhe von 152 940 Euro, die Zuweisungen vom Land von 39 090 für den Kindergarten, den zu erwartenden Holzverkauf von 28 200 Euro sowie die Waldprämie mit 19 520 Euro. Aufgrund angepasster Gebühren erwartet Rohner höhere Einnahmen bei den Wassergebühren von 18 000 Euro, Kanalgebühren 17 600 Euro und den Kalkulatorischen Einnahmen von 10 590 Euro.
Wie in den vergangenen Jahren sinken für die Gemeinde Gössenheim jährlich die Einnahmen aus den Schlüsselzuweisungen. In diesem Jahr betragen sie nur noch 63 300 Euro. Auch durch die Corona-Pandemie bedingt erwartet der Kämmerer Mindereinnahmen bei der Gewerbesteuer (20 000 Euro), dem Gemeindeanteil an der Einkommensteuer (12 880 Euro) und der Konzessionsabgabe (11 420 Euro).
Die vom Kämmerer eingeplante Zuführung vom Vermögenshaushalt in Höhe von 152 940 Euro, widerspricht den Regeln der Haushaltsordnung, die eine Mindestzuführung in Höhe der ordentlichen Tilgungsleistungen (hier 14 200 Euro) verlangt. "Für das laufende Haushaltsjahr lässt sich dies aber nicht vermeiden", betonte Alexander Rohner. Zudem stehen ausreichend so genannte Ersatzdeckungsmittel, wie Bauplatzverkäufe und weitere Beiträge und Zuweisungen zur Verfügung.
Schwerpunkt Kindergartensanierung
Markante Schwerpunkte im Vermögenshaushalt finden sich im Hochbau. So sind heuer für die Kindergartensanierung mir Erweiterung 850 000 Euro vorgesehen. 45 000 Euro fließen in die Dachsanierung der Grundschule und die der Gemeindehäuser 43 000 Euro. An Tiefbaumaßnahmen sind vorgesehen: Straßenbau (208 000 Euro), Wasserversorgung (81 000 Euro), Abwasserbeseitigung (77 000 Euro), Dorferneuerung und Altbausanierung (83 000 Euro), Erweiterung Baugebiet Eichenau (58 000 Euro) sowie die Homburg und "Strecke 46" (39 000 Euro).
Die Verschuldung der Gemeinde lag zu Jahresbeginn bei 127 695,96 Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 114,63 Euro entspricht. Zum Ende dieses Jahres sie sich 99,12 Euro verringert haben (113 496 Euro Gesamtschulden). Der aktuelle Landesdurchschnitt beträgt 589 Euro.
Dem Haushalt, der Haushaltssatzung sowie dem Finanzplan mit Investitionsprogramm für die Jahre 2020 bis 2024 stimmte der Gemeinderat einstimmig zu. Letzteres hat ein Volumen von 6,962 Millionen Euro. Für das Jahr 2021 beläuft es sich auf 1,756 Millionen Euro und für das kommende Jahr auf 2,899 Millionen Euro.