
130 Weihnachtsgeschenke von den Mitarbeitern des Bosch-Rexroth-Werkes in der Bürgermeister-Dr.-Nebel-Straße für die Bewohner des Gesundheitszentrums Main-Spessart für Pflege und Therapie lieferten am Donnerstag Nicole Bald und Michael Schelbert aus. Heuer zum dritten Mal organisierte das Team mit Nicole Bald, Stefanie Lang, Kerstin Völker, Simone Saßmann, Sabine Köpps und Carola Schröder die Aktion im Auftrag des Christkinds.
Anfang November schmückten sie dafür den Weihnachtsbaum im Eingang mit 130 Weihnachtsgeschenkewunschkarten. Darauf hatten die Bewohner des Gesundheitszentrums Main-Spessart für Pflege und Therapie in Gemünden ihre Wünsche notiert. Wer von den Mitarbeitern wollte, konnte sich eine Karte mitnehmen und den darauf notierten Weihnachtswunsch erfüllen.
Jedes Jahr wählt das Team als Empfänger eine andere Einrichtung aus. Steht die Wahl fest, kontaktiert das Organisationsteam die Einrichtung und schickt die leeren Wunschzettelkarten. Ausgefüllt und mit Wünschen versehen kommen diese dann wieder zurück zum Orgateam. Für das Gesundheitszentrum in Gemünden war es das erste Mal, dass sie im Rahmen einer Wunschbaumaktion beschenkt werden. "Wir haben das Angebot direkt und gerne angenommen", bedankt sich die stellvertretende Leitung der Therapie, Vanessa Maiberger.
Nicht jeder der 130 Bewohnerinnen und Bewohner wusste seinen persönlichen Wunsch sofort. "Manchmal war es eine Herausforderung, Wünsche zu äußern", beschreibt Maiberger ihr Erlebnis mit der Wunschbaumgeschenkaktion. Aber, wir kennen die Bewohner und konnten dann auf die Sprünge helfen, ergänzt sie.

Eine der Beschenkten an Heiligabend wird Irmgard Kuhl sein. "Ich glaube, dass sich alle Heimbewohner darüber freuen", meint sie. "Ich wusste erst nicht, was ich mir wünschen sollte. Dann habe ich mir etwas zum Einreiben gewünscht. Franzbranntwein. Danach ist mir eingefallen, dass ich ja auch gerne Puzzle mache. Also habe ich mir ein Puzzle gewünscht", sagt sie und schaut auf die vielen Geschenke, die an diesem Donnerstag mit Hilfe von mehreren Servierwagen in die Einrichtung geschoben werden.
Anonyme Gaben
Jedes einzelne Päckchen ist liebevoll und weihnachtlich verpackt. Jeder Bewohner bekommt ein Geschenk. Wenn es mal vorkommt, dass nicht alle Wunschkarten vom Baum einen Abnehmer gefunden haben, springt das Organisationsteam ein, verraten uns Bald, Lang, Völker und Saßmann. Im vergangenen Jahr wurde eine Einrichtung mit 240 Bewohnern beschenkt. Da kann es schon mal vorkommen, dass nicht alle Karten Abnehmer unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern finden.
Wer schenkt, bleibt ein Geheimnis. Denn die Weihnachtsgeschenke werden teilweise als Sammelanlieferung von Kollegen gebracht. Aber darum geht es ja auch nicht, meinen sie. Im Vordergrund steht die Freude bei den Beschenkten. Und irgendwie sei es ja auch ein tolles Gefühl zu schenken, meinen die Frauen.
Wenn sie vor den vielen Päckchen stehen, überlegen sie, welcher Mensch steckt dahinter. Denn jede Karte steht gleichzeitig für ein Leben, für ein Einzelschicksal. Mit dieser Gewissheit vor Augen sei es "ein gutes Gefühl, jemandem eine Freude zu machen", sagen sie.
20 Euro pro Päckchen
Der Wert pro Päckchen ist auf 20 Euro festgelegt. Häufig finden sich Wünsche wie Schokolade, Rätselhefte, warme Socken und Ausmalsachen. Cola sei heuer auch häufiger gewünscht worden.
Walter Reuter ist einer der Beschenkten, der an Heiligabend sein Paket entgegennehmen wird. Er hat sich Gebäck gewünscht und findet die Aktion "wunderbar". Auch Friederike Kraus findet "es schön". Sie hat sich etwas zum Malen gewünscht. Ob Bunt- oder Filzstift oder Wasserfarben sei egal. "Hauptsache bunt", meint sie. Matthias Schnaus gibt zu, dass er anfangs etwas überlegen musste. Hat sich dann aber ein Schlüsselband gewünscht.
Als am Donnerstag die Kartons mit den Geschenken durch die Pforte des Gesundheitszentrums geschoben werden, lacht Reuter: "Sind die alle für mich?" Alle nicht, aber eines davon sicher. Und bestimmt ist auch das von ihm gewünschte Gebäck darin.