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Marktheidenfeld
Glosse Fischers Fritz: Zweieiige Zwillinge
Diese Ähnlichkeit der beiden Bürgermeisterkandidaten ist schon verblüffend, also nicht äußerlich, sondern von den Inhalten her. Pils oder Schoppen, das kann's nicht sein.
Bei der Podiumsdiskussion zur Bürgermeisterwahl in Marktheidenfeld: die Bürgermeisterkandidaten Holger Seidel (links) und Thomas Stamm.
Foto: Fabian Gebert | Bei der Podiumsdiskussion zur Bürgermeisterwahl in Marktheidenfeld: die Bürgermeisterkandidaten Holger Seidel (links) und Thomas Stamm.
Joachim Spies
Joachim Spies
 |  aktualisiert: 05.02.2020 02:10 Uhr

Seit dieser Woche wissen wir, dass sich mit Holger Stamm und Thomas Seidel zwei Kandidaten – verdammt, es geht schon los, ich meine natürlich mit Thomas Stamm und Holger Seidel zwei Männer um den Bürgermeisterposten bewerben, die zumindest von ihrer Denke her sehr eng verwandt sind. Ähnliche Schwerpunktsetzungen, ähnliche Ziele, ähnliche Zurückhaltung bei Festlegungen vor der Wahl. "Vielleicht Zwillinge?", sagt eine Bekannte, als ich von der Podiumsdiskussion im proppenvollen Hädefelder Pfarrheim und dem Auftreten der beiden erzähle. Mein Hinweis auf die unterschiedliche Optik beeindruckt sie nicht. "Zweieiige Zwillinge sehen oft ganz unterschiedlich aus."

Nein, diese Version ziehen wir nicht ernsthaft in Betracht. Das hätte sich doch vorher irgendwie herumgesprochen. Abwegig ist auch der Vorschlag, der nach der Veranstaltung noch in Gesprächen fiel, man könne vielleicht zwei Teilzeit-Bürgermeister wählen – der eine amtiert die Monate mit "a" im Namen, der andere die restlichen. Das lässt das Wahlrecht gar nicht zu. Wäre auch für die Städtischen im Rathaus zu verwirrend. Und auch die Idee, die zwei könnten sich ja als Erster und Zweiter Bürgermeister jährlich abwechseln, funktioniert nicht, weil der eine als Hafenlöhrer gar nicht für die Stadtratsliste kandidieren kann. Was also tun?

Zwischen Pils und Schoppen wählen?

Es kann die Wahlentscheidung doch nicht allen Ernstes an der Frage hängen bleiben, ob man lieber Bier oder Wein trinkt. Das war noch der bemerkenswerteste Unterschied: Stamm freute sich nach der anstrengenden Veranstaltung auf einen trockenen Silvaner, Seidel auf ein kühles Pils (bei ihm keine Überraschung: das liegt ja schon im Namen).  Nein, Leute, so nicht!

Da muss jetzt mal was kommen, also so ne echte Kante, an der der Wähler hängen bleibt. Der Fritz will da nicht reinreden, aber nur, um mal ein Beispiel zu nennen: Seidel könnte vielleicht die Eingemeindung Hafenlohrs fordern, damit Stamm auch für den Marktheidenfelder Stadtrat antreten kann. Und Stamm könnte für die Offenlegung des Heubrunnenbachs bis runter zum Main plädieren, damit er bis zu Holgers Gymnasium durchrudern und ihn für einen Ausflug abholen kann. Vielleicht geht's dann gemeinsam weiter zu den Maradiesseen, um den Nilgänse das Fürchten zu lehren. 

Aber sicher fällt Thomas Seidel und Holger Stamm noch was besseres ein. Das sind doch zwei helle Köpfe, denen Hädefeld am Herzen liegt. Wie, was meinen Sie? Umgedreht? Tatsächlich, danke für den Hinweis. Schon wieder passiert. Natürlich Thomas Stamm und Holger Seidel. Die zwei machen es ihm wirklich nicht leicht – dem Fischers Fritz

 
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