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Marktheidenfeld
Glosse Fischers Fritz: Wann sich ein Umweg lohnt
Das Gespräch mit dem Bürger ist momentan total gefragt. Nicht nur von den "Schwarzen", sondern auch von unseren Freunden und Helfern. Das mag nicht jeder.
Glosse Fischers Fritz: Wann sich ein Umweg lohnt
Foto: Joachim Spies
Bearbeitet von Joachim Spies
 |  aktualisiert: 26.11.2019 02:10 Uhr

In unserer schnelllebigen Zeit, da mancher in seiner grausamen Zeitnot über den Kupsch-Parkplatz fahren muss um sich zwei Minuten Ampelschaltung zu sparen, da tut es gut, wenn Politiker für eine gewisse Entschleunigung sorgen. Ich meine hier nicht das Aussitzen von Problemen oder das Vertagen von Entscheidungen – auch das soll zuweilen vorkommen – sondern das Angebot an die Bürgerinnen und Bürger, sich zum Gespräch in gemütlicher Runde einzufinden. Mal "Sitz" machen, einfach mal ein wenig plaudern. Der neue Treff heißt "Bürgereck" und wird von der CSU betrieben. Besonders einladend wirkt er (siehe Foto) in den derzeit winterlich dunklen Tagen.

Eine Hoffnung muss der Fritz den neugierig gewordenen Leserinnen und Lesern aber gleich wieder nehmen: Es wird kein Imbiss gereicht. Auch wird meines Wissens nicht die Tradition der an dieser Stelle einst beheimateter Bäckerei fortgesetzt und Hefezopf angeboten. Dass es Sekt und Schnittchen, außerdem Kuchenstückchen gab, das war anlässlich der Eröffnung des "Ecks" eine einmalige Sache. Sekt gibt es vermutlich dort erst wieder, wenn der Bürgermeisterkandidat, der hier seine Sprechstunden abzuhalten ankündigte, erfolgreich sein sollte. Also Mitte März.  

Laugenbretzel oder Schwarzwälder Kirsch?

Ob andere politische Gruppierungen dem Vorbild der CSU folgen und sich am aktiven Leerstandsmanagement beteiligen, also vielleicht andere ungenutzte Häuser besetzen (diese Formulierung klingt fast schon revolutionär, findet der Fritz), das weiß ich nicht. Aber ich könnte es mir in der Adventszeit durchaus romantisch vorstellen, grün oder rot oder orange beleuchtete Fensterscheiben in der Innenstadt und dahinter angehende Stadtratsmitglieder oder altgediente Bürgervertreter in freudiger Erwartung des Wahlvolks. Konkurrenz belebt das Geschäft, weiß man. Da könnte es dann doch noch sein, dass ein gewisses Angebot einzieht: die einen vielleicht Laugenbretzel, die anderen Croissants und die nächsten womöglich Schwarzwälder Kirschtorte kredenzen. 

Der "Kupsch"-Effekt macht Schule

Um aber nochmal auf den Parkplatz beim Kupsch zurückzukommen oder besser gesagt, die nächsten Sätze daran aufzuhängen: So einen "Kupsch"-Effekt haben wir gegenwärtig auch am Dillberg in Hädefeld, nachdem die Bundesstraße Richtung Erlenbach gesperrt ist. Hier erfreut sich die Ulrich-Willer-Straße ungeahnter Beliebtheit bei jenen Umleitungsscheuen, denen der Weg über Lengfurt zu weit ist. Wer sich auf die vermeintliche Abkürzung begibt, geht allerdings das Risiko ein, dass es unterm Strich doch länger dauert als der Umweg. Wie der Fritz beobachten konnte, nützen unsere Ordnungshüter die Bergstrecke im Wohngebiet neuerdings, um das Gespräch mit den Autofahrern zu suchen.

Sie haben zwar kein "Bürgereck" eingerichtet, aber viele Fragen. Woher, Wohin, Wozu soll das gut sein, ob man hier wohnt oder hier was zu schaffen hat. So in der Art halt. Das zu beantworten braucht seine Zeit und manchmal fehlen einem da die Worte. Mir fehlen sie jetzt auch. Deshalb wünscht Euch allen ein schönes Wochenende, egal auf welchen Wegen Ihr unterwegs sein mögt, Euer Fischers Fritz   

 
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