Und, wie geht die Wahl aus? Immer wieder werde ich das gefragt. Ganz ehrlich: Selbst wenn ich von meinem Turm aus einen besseren Überblick habe – ich weiß es natürlich auch nicht. Aber ich geb Euch mal ein paar Empfehlungen, was unsere Möchtegern-Bürgermeister angeht. Einen Reim darauf müsst ihr Euch dann allerdings selber machen.
Ihr kennt ja unser Kandidaten-Dreigestirn inzwischen: den Pauls Mario, der das jetzt ist, was die beiden anderen – der Riebs Dirk und der Kessels Michael – werden wollen. Schau'n wir doch mal, was die Namen hergeben.
Italienisch, niederdeutsch, hebräisch
Mario, italienisch, im alten Rom ein Familienname "Marius", womöglich abgeleitet vom Kriegsgott Mars. Anfang der 1970er war Mario in Deutschland beliebt, vor allem im Osten. Aktuell rangiert er auf Platz 887. Dass der Mario mit Paul sogar einen Vornamen als Familiennamen hat, lassen wir hier mal außen vor.
Dirk, niederdeutsche Kurzform des altdeutschen Namens Dietrich, bedeutet „der mächtige Herrscher des Volkes“. Er war Mitte der 1940er Jahre schon recht beliebt und gehörte Mitte der 1960er Jahre zu den häufigsten Babynamen. Aktuell liegt er auf Rang 50.
Michael ist ein biblischer Vorname. Als einer der vier Erzengel war er auch der Schutzpatron des Deutschen Reiches. Der Name aus dem Hebräischen bedeutet „Wer ist wie Gott?“. Von 1957 bis 1977 gehörte Michael zu den häufigsten Vornamen und nahm in den 1960er Jahren oft den Spitzenplatz ein. Aktuell rangiert er auf Platz 169.
Was die Namen verraten könnten
Was folgern wir daraus? Der Mario kann vielleicht bei den über 300 Italienern in der Stadt punkten. Kriegerisch hab ich ihn selten erlebt, kämpferisch schon eher, wobei er bei den Waffen eher auf das Wort und den Geist setzt.
Der Dirk hat den derzeit beliebtesten Vornamen – was noch nicht heißt, dass er auch bei den Wählern am beliebtesten ist. Das "mächtiger Herrscher des Volkes" trifft bislang allenfalls auf sein CSU-Volk in Lohr zu, das kann sich freilich ändern.
Und der Michael? Engelsgleich schwebt er über den Spessart aus dem fernen Sailauf ein. Passt!
Der Wahlkampf, umgelegte oder an nicht genehmigten Orten aufgestellte Wahlplakate beschäftigen das Volk. Ja, den Durchblick im Durcheinander von Gesetzen, Regeln und Ordnungen zu behalten, ist verdammt schwer. Dazu kommen der umgetaufte Corona-Virus und das Debakel in Thüringen ...
Der BRexit aus den 1990ern
Das alles beschäftigt uns so sehr, dass wir den jetzt vollzogenen Brexit fast aus den Augen verloren hätten. Fast wäre uns entgangen, wie nahe wir Lohrer schon vor Jahren an diesem Thema dran waren. Doch der Bayerstürmer vergisst so schnell nichts. So erinnert es sich daran, dass Rexroth um ein Haar auch schon mal einen Brexit erlebt hat. Und zwar Ende der 1990er.
Vor gut 20 Jahren nämlich gab es mal ein Projekt, das die Rexröther "Rexit" getauft haben. Das sollte für "Rexroth in time" oder so stehen und die Liefertermintreue verbessern. Wenige Jahre später, 2001, folgte bekanntlich der Wechsel vom Mannesmann-Konzern zur Bosch GmbH. Jetzt stellt euch mal vor, Rexroth wäre damals schon Bosch Rexroth gewesen, dann wäre es vermutlich tatsächlich ein BRexit geworden. Dann könnten die Rexröther heute sagen: Brexit? – Alles scho' mitgemacht.
Für nächste Woche versprech' ich Euch noch mehr Wahltipps. Bis dahin! Euer Bayerstürmer