
Main-Spessart-Landrätin Sabine Sitter scheut nicht mal den "Teufel", wenn es um die Gleichstellung geht. Am Sonntag präsentierte sie unter dem Motto „Gleichstellung“ ihre neueste Version der „Landrätin“, einen Rotling Secco Perlwein. Die Veranstaltung fand aufgrund der Corona Situation auch in der zweiten Auflage nur im kleinen Rahmen statt und diesmal in den Erlenbacher Weinbergen an der Schutzhütte am "Teufel".
Als erste Frau an der Spitze des Landkreises Main-Spessarts ist das Thema Gleichstellung für Sabine Sitter ein besonderes Anliegen. 1957 beschloss der Deutsche Bundestag das "Gesetz über die Gleichberechtigung von Mann und Frau". Die Gleichberechtigung von Frauen und Männern ist vom Gesetz her zwar weitestgehend verwirklicht, jedoch noch nicht in allen Lebensbereichen. Es gibt noch viele offene und versteckte Benachteiligungen, weiß auch Main-Spessarts Landrätin.
Für Gleichstellung ist ein Umdenken erforderlich
Für die Landrätin ist Gleichstellung eine Haltung. Um echte Chancengleichheit für Frauen und Männer zu erreichen, machen nach ihrer Auffassung festgefahrene Strukturen und typische Rollenverteilungen ein Umdenken erforderlich. Jedoch, so betonte sie bei der Secco-Vorstellung, habe das Thema Gleichberechtigung nicht nur mit Mann und Frau zu tun, sondern auch mit Unabhängigkeit, Geschlecht, Alter, Religion und Herkunft – immer auf Augenhöhe. Am Ende ist es, so Sitter, doch vor allem wichtig, dass alle die gleichen Chancen erhalten, ihre Lebens- Berufs- und Karriereträume zu verwirklichen und das Tun aller wertgeschätzt wird.
Beim Termin am "Teufel" stellte Sabine Sitter auch die die neue Gleichstellungsbeauftragte Laura Senger vor. Die Gleichstellungsstelle des Landratsamtes Main-Spessart hat die Aufgabe, Anlaufstelle zu sein für alle, die sich im privaten und beruflichen Bereich benachteiligt fühlen.
Drei Bürgermeisterinnen mit dabei
Dorothea Fischer, Leiterin Medienkommunikation im Landratsamt, fragte die anwesenden Bürgermeisterinnen des Landkreises, Kerstin Deckenbrock (Triefenstein), Thea Kohlroß (Schollbrunn) sowie Zita Baur (Fellen) nach ihren Erfahrungen im Bereich Gleichstellung in Führungspositionen. Hierbei sind sich alle einig: "Wir sind auf dem richten Weg, aber der Weg muss weiter gehen!"
Frankens Weinbaupräsident Artur Steinmann (Sommerhausen) vergleicht die Entwicklung der "Gleichstellung" mit dem Schnellballeffekt.

Sabine Sitter hat mit der "Landrätin" auch eine Art Gleichstellung zum bayernweit einzigartigen Landratsschoppen geschaffen. Die Tradition des Landratsschoppens geht auf das Jahr 1965 zurück und ist ein besonderes Aushängeschild für den Landkreis Main-Spessart.
Erwin Ammann, der damalige Landrat von Karlstadt kehrte oft nach Dienstschluss in das direkt neben dem Amtsgebäude gelegenen Hotel "Zum schwarzen Adler" ein, um dort einen Schoppen zu trinken. Der Gastwirt Heribert Andres gab dem Wein den Namen Landratsschoppen und regte an, jährlich eine Weinlage aus dem Landkreis dafür auszuwählen. Bedingung: Der Wein muss im Landkreis Main-Spessart gewachsen und ein einfacher, ungeschönter Zechwein sein, von dem man auch mehr als einen Schoppen trinken kann ohne betrunken zu sein. Der Landrat oder die Landrätin muss den Wein aussuchen, von dem mindestens 15 000 Liter auf den Markt kommen sollen.
Sabine Sitter kam ins Schwärmen, als sie die neue "Landrätin" vorstellte: Der Perlwein aus dem Hause der GWF sei grazil, elegant und voller Spannung. Im Glas leuchtet er erdbeerrot und erinnert an ein zartes Abendrot. Er duftet herrlich nach Erdbeer- und Himbeer-Aromen und strahlt eine kühle Frische aus. Die Perlen tanzen mit einer Leichtigkeit auf der Zunge, ein wahres Feuerwerk der beerigen Nuancen.
Nun hat der Landratsschoppen erneut eine prickelnde Partnerin bekommen, die sich mit Leichtigkeit, Durchsetzungsvermögen und moderner Eleganz präsentiert.