Die Anzeichen verdichten sich: Der Wolf scheint nun tatsächlich auch im Landkreis Main-Spessart angekommen zu sein.
Ein bestätigter Fall sorgte am Freitag für hohe Aufmerksamkeit: Das Foto eines Tieres, das am Freitagvormittag auf einer schmalen Straße zwischen Birkenfeld und Urspringen unterwegs war, machte rasend schnell die Runde. Mehrere Fachleute hätten bestätigt, dass Färbung und Proportionen wolfstypisch seien und es eindeutig von einem Hund unterscheiden, meldet das Landesamt für Umwelt.
Mehrere Anrufe bei der Lohrer Polizei
Die Polizei aus Lohr erreichten dieser Tage mehrere Anrufe von Zeugen, die einen Wolf gesehen haben wollen. Einer davon am Freitagmorgen aus dem Raum Steinfeld/Hausen. Denkbar dass es sich dabei um das selbe Exemplar gehandelt hat.
Andere Anrufe aber kamen aus dem rechtsmainischen Neuendorf. Dort war bereits am Donnerstag ein Vierbeiner unterwegs, den mehrere Zeugen gesehen und als Wolf eingestuft haben wollen. Zunächst wurde er am Bahndamm zwischen dem Ortsteil Nantenbach und Sackenbach gesichtet.
Jäger ist sich sicher: Das war ein Wolf
Axel Scholz, Jäger im Sackenbacher Revier, war sehr skeptisch, als er alarmiert wurde und sich auf den Weg machte. „Ich hab's nicht geglaubt“, sagte er auf Anfrage der Redaktion. Als ihm der Vierbeiner dann aber im Wald oberhalb Nantenbachs tatsächlich über den Weg lief, in etwa 30 Metern Entfernung, sei er „ganz konsterniert“ gewesen. Scholz ist sich sicher: „Das war ein Wolf!“ Er habe längere Beine und auch „ganz andere Bewegungen als ein Hund“.
Größer und heller als der Birkenfelder
Scholz ist sich jedoch auch sicher: Das war nicht derselbe wie jener aus Birkenfeld, dessen Foto ihn erreichte. Das Neuendorfer Tier sei „definitiv größer“ gewesen, habe eine dichtere Rute gehabt, ein helleres Fell.
Bevor er ihn sah, hat sich der mutmaßlich Wolf unmittelbar in Ortsnähe am Rande von Nantenbach herumgetrieben. Am Donnerstagabend dann wurde angeblich ein weiterer Jäger zufällig auf das Tier aufmerksam. Er soll es sogar mit seinem Handy fotografiert haben – weiter nördlich, zwischen Neuendorf und Langenprozelten. Diese Meldung ist jedoch nicht bestätigt: Die Redaktion konnte ihn bis Redaktionsschluss nicht erreichen.
Schon seit Wochen auf der Fränkischen Platte?
Was den Birkenfelder Wolf angeht, gibt es aber auch einen Hinweis, dass er sich möglicherweise schon länger auf der Fränkischen Platte herumtreibt. Am 21. April war Patricia Roth aus Gemünden gerade auf dem Heimweg, als gegen 23.15 Uhr auf halber Strecke zwischen dem Birkenfelder Ortsteil Billingshausen und Zellingen mutmaßlich ein Wolf die Straße querte. Sie habe gebremst, weil ihr kein Auto folgte, berichtet sie auf Anfrage der Redaktion. „Dann hat er mich kurz angeschaut und ist weiter gelaufen – aber im normalem Tempo“, schildert sie, „ganz gechillt“.
Riesige Resonanz auf die Bilder
„Das war schon beeindruckend“, beschreibt Scholz sein Gefühl nach der ersten Begegnung dieser Art in freier Wildbahn. Aber auch die Nachricht von er Ankunft des Wolfs an sich sorgt schon für helle Aufregung, abzulesen an den Reaktionen auf die sechs Fotos, die die Gemeinde Birkenfeld auf ihrer Facebook-Seite eingestellt hat. Binnen fünf Stunden wurde dieser Post fast 500-mal geteilt. Knapp 250-mal wurde Beifall bekundet mittels „Daumen hoch“ – gefällt mir, knapp 40 schickten gar ein Herzchchen, etwa ebensoviele signalisierten Entsetzen.
Angst nicht vor, sondern um die Wölfe
Bei den Kommentaren mischen sich Zweifel an der Glaubwürdigkeit mit Bemerkungen jener, die es schon länger gewusst haben wollen, dass der Wolf da ist. Wolfsgegner sind ebenso sensibilisiert wie die Freunde dieses seit über 100 Jahren hier ausgerotteten Raubtiers. Aus vielen Kommentaren ist der Wunsch herauszulesen, dass die Wölfe nicht gleich wieder hinweggerafft werden.
Notgedrungen. Siehe Spanische Regionen, z. B. um dem Jakobsweg. Damit stirbt auch ein Stück Natur mit vielen kleinen Lebewesen. der Wald kehrt zurück. Von was soll der Wolf leben? Von unserer "Begeisterung"? Ich verstehe, Schafe sind eh "doof". Nur an Ostern spielt das Lämmchen eine Rolle. Ob es groß wird, wenn der Wolf, die Wölfe kommen? Verkehrte Welt oder verkehrtes Denken?
Endlich is es raus und auch die Franken werden sich der Diskussion stellen müssen bzw. dürfen. Und als eine der (positiven!) Folgen wird manches Stück Natur jetzt etwas mehr Ruhe bekommen...
Versuchen muß man es halt einmal ernsthaft und nicht gleich wieder vorschnell mit reinen Mutmaßungen und Pseudo-"Fakten" ablehnen.
Warum?
Wenn Sie schon auf Märchen zurückgreifen. Vielleicht sollten sich das besonders auch Erwachsene dies zu Herzen nehmen und sich nicht so sicher sein. So verklärt halt. Gerade ältere Personen sind allein schon durch große Hunde mehr gefährdet als starke, junge Menschen. Aber er will ja nur spielen. Und wer geht denn schon noch hinnaus in den Wald? Ist doch zu anstrengend. Lieber vor der Glotze und der Zeitung sitzen und Warnungen in den Wind schlagen. Die heile Welt, die heile Natur. Die Weltmeere sind am vermüllen und wir träumen von Wölfen und von einem Nationalpark mit ganz ganz vielen Touristen. Und natürlich dann mit ein paar selbsternannten "Aufpassern", Aufsehern". Vor wem muss man mehr Angst haben?
Kein Bezug zum Text. Eine Reaktion wie bei einem, "der mit dem Wolf heult": "Echt stark!"