„Planänderung in Glasofen“ – da haut es Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder bei den Faschingssitzungen in Glasofen bildlich doch glatt aus den Stöckelschuhen.
Nach dem Auftakt mit der Glasf'lder Bigband nahmen Carina Fertig und Elli Wolf im Bürgerhaus nach dem Vorbild der Hamburger Elbphilharmonie Maß für ein neues Internationales Kongresszentrum Glasf'ld. Einigen Spott mussten sich Marktheidenfelds CSU-Stadträte anhören, die bei den Gemeindeentwicklungsprojekten wohl Donald Trump folgten und „Altfeld first!“ gefordert hätten. Die Hädefelder Lorbser hatten Tänzerinnen der Prinzengarde und ihre Tanzmariechen zu flotten Tanzeinlagen auf der kleinsten Faschingsbühne der Welt mitgebracht.
Schnitzel aus dem Drucker
Petra Sauer und Elli Wolf, die „Zwei Mädli aus dem Bürgerhaus“, beklagten sich im Dialog mit Sitzungspräsident Andreas Sauer darüber, dass im Gemeindezentrum das Geschehen fernab von den Küchenweibern stattfinden solle. Eine kleine Küche reiche aber, denn die Schnitzel würden künftig auf dem 3-D-Drucker zubereitet
Der städtische Hausmeister Rainer Thorun bot Einblicke in seinen aufreibenden Arbeitsalltag: „Gemach, gemach!“ Seine Chefin wandte sich am Freitagabend in der Bütt persönlich an das närrische Volk. Helga Schmidt-Neder befand: „Alles im Plan!“ Genau hinhören kann Karl Wolf und so entdeckte er beim Einkauf in englischsprachigen Songs geheime und rätselhafte Botschaften wie „Hau auf die Leberwurst!“
Diesmal wieder mit Gesang
Nach längerer Zeit boten die Glasf'lder Narren wieder eine Gesangsgruppe auf. Sie sangen aus dem städtischen Mitteilungsblatt, entdeckten Pokemons vor der Christuskirche und suchten nach Schlachtwilligen, weil das Schlachthaus inzwischen geschlossen werden musste.
Silvia Schäfer und Andreas Sauer nahmen das Geschehen im Ort aufs Korn. Auf die Fensterscheiben des neuen Glaspalast-Bürgerhauses wollten die beiden Bilder von Hühnern als Gruß an die närrischen Freunde in Marienbrunn kleben. Die Kirchenputzkolonne musste kürzlich bei ihrer Arbeit frieren, da dem Kirchenpfleger offenbar das Heizöl ausgegangen war. Ein dörfliches Probe-Bartwurstessen verlief ergebnislos, da die Schnäpsli das Urteilsvermögen offenbar vernebelt hatten.
Rasante Wortakrobatik
Rasante Wortakrobatik um vier Flaschengeister boten Dieter und Karl Wolf. Die Wiesingerin alias Anja Wiesmann berichtete zur Gitarre, wer in Glasf'ld einen Bock geschossen hatte. In der Bürgerhaus-Euphorie sei bei den Planungen wohl mancher über das Ziel hinausgeschossen.
Carina Fertig, Petra Sauer und Silvia Schäfer führten unter dem Motto „Glasf'ld forever“ mit einer Zeitmaschine in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Claus, der erste Glasf'lder, kannte noch keinen Stau auf der A 3. Die Zukunft wird aber glänzend: Lothar Matthäus führt den SV Altfeld in die Bundesliga und in Glasofen entsteht das MSP-Klinikum auf der grünen Wiese.
Die Minigarde der „Alpf'ler Laabfrösch“ wirbelte auf flinken Beinen über die Bühne. Sehr gewöhnungsbedürftig fielen in einem Sketch die „Sparmaßnahmen im Seniorenclub“ aus. Die Geh-Brüder, Karl und Dieter Wolf, sahen es als oberarm an, nur mit dem Bizeps anzugeben und fanden keinen Kaffee auf dem Jakobsweg – das war für die beiden die Krönung.
Traditioneller Schluss
Skurril und humorvoll gingen der Berchschneider Rainer Thorun und das Ruckdäschel Anja Wiesmann zur Sache. Er strickte für sie und seine Ohren einen Schutzhelm und sie besangen, was sie lieben: „Rotwein, Schlachtplatte und Tiramisu“. Die fantasievolle Comedy kam beim Publikum bestens an. Am Ende des Abends tanzten „Die drei Grazien und Andreas“ ihren Showtanz auf der Bürgerhaus-Baustelle. Die Gäste applaudierten und verabschiedeten die Akteure mit dem Glasf'ld-Lied von der Bühne.