
Der Glasfaserausbau ist kürzlich in der Stadthalle das Hauptthema der Bürgerversammlung für die Lohrer Kernstadt gewesen. Die Baufirma Circet will bis Jahresende ein funktionsfähiges Netz in der Innenstadt verlegt haben, kündigten die neuen Projektleiter an. Die Behebung von Schäden soll bis März 2025 abgeschlossen sein.
Gut 20 Personen verloren sich im Saal der Stadthalle, abzüglich der Stadträte nach Zählung von Bürgermeister Mario Paul 13 Bürger. Den Livestream der Bürgerversammlung im Internet verfolgten dagegen im Laufe des Abends bis zu 91 Personen. Sie konnten vom Computer aus per Chat Fragen stellen.
Paul sprach beim Thema Glasfaserausbau von einem "Neustart mit neuem Team". An dessen Spitze stehen Andreas Schmidt, Projektleiter von Circet für Unterfranken, und der für Lohr verantwortliche Christian Bismin. "Wir haben aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre Lehren gezogen", versicherte Schmidt.
Dokumentierung fehlt
Die Absprachen mit der Stadt seien sehr eng. Ein Großteil der Bauarbeiter vor Ort bestehe aus eigenen Leute von Circet, diese legten "Wert auf Qualität". Aus Schmidts Sicht läuft es in der Innenstadt derzeit sehr gut. Ungleich schwieriger sei es in den Stadtteilen, weil die Vorgänger die Arbeiten nicht dokumentiert hätten. "Wir wissen zum Großteil nicht, wo was liegt", so der Projektleiter.
"Wir versuchen, die Mängel abzuarbeiten, die von den Vorgängern hinterlassen worden sind", sagte Christian Bismin. Ein Problem sei beispielsweise, dass kaputte Pflastersteine nachgeordert werden müssten, die nicht so einfach zu bekommen seien. Bis zum Winter wolle man in der Innenstadt so weit sein, dass ein ungehinderter Zugang zu den Geschäften möglich sei.
Diese Darstellung konnte der stellvertretende städtische Bauamtsleiter Bernd Kempf "im Großen und Ganzen bestätigen". Dieses Mal "haben wir einen guten Eindruck". Es gebe einen ständigen Austausch mit Circet. Und es gehe voran.
Aus dem Publikum auf den Zustand der Großen Kirchgasse angesprochen, erklärte Andreas Schmidt: "So wird sie nicht bleiben." Der Graben sei nur provisorisch verschlossen worden, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.
Nach den Worten von Bürgermeister Paul werden die Arbeiten abschnittsweise von der Stadt abgenommen. Gegebenenfalls würden auch Strecken geöffnet, um den Unterbau zu kontrollieren. Wo nicht ordentlich gearbeitet worden sei, zeigten sich teilweise jetzt schon Setzungen. Die Gewährleistungsfrist betrage fünf Jahre nach Abnahme. In diesem Zeitraum müsse Circet Mängel auf eigene Kosten beseitigen.
Eine Zuschauerin aus dem Internetchat berichtete von entfernten Grenzmarkierungen. Das sei passiert, räumte Projektleiter Schmidt ein. Die gemeldeten Fälle würden ans Vermessungsamt weitergegeben. Die Kosten für die Wiederherstellung trage Circet.
Mängel abarbeiten
"In Lohr sieht es ganz vernünftig aus, in Sendelbach ganz anders", meinte Hans Oswald vom Verband Wohneigentum. Als Beispiel nannte er misslungene Pflasterarbeiten in Richtung Kirche und an der Steinfelder Straße. Das sei bekannt, versicherte Bismin. Mängel würden strukturiert nach Priorität abgearbeitet. Nach Schmidts Worten macht es allerdings keinen Sinn, nach Mängelmeldungen sofort Bautrupps loszuschicken.