Das Schafhofgebiet zwischen Rechtenbacher Straße und Nikolaus-Fey-Weg in Lohr soll beim Glasfaserausbau als nächstes an die Reihe kommen. Nach der Aufdeckung zahlreicher Baumängel gibt es für jeden Bereich eine Informationsveranstaltung der Baufirma Circet Deutschland und der Telekom. Zum Schafhof-Termin kamen rund 25 Anwohner in die Stadthalle.
Bei der ersten Informationsveranstaltung in Pflochsbach Ende Oktober waren es rund 60 Anwohner gewesen. Zweiter Bürgermeister Dirk Rieb sprach davon, dass in den letzten Wochen gut gearbeitet worden sei. Etwa 95 Prozent der festgestellten Mängel seien behoben worden. Neue Baukolonnen seien im Einsatz, dazu eine auf Pflasterbau spezialisierte Firma, "die gut pflastern kann".
In Pflochsbach begonnen
Man habe in Pflochsbach mit der Verlegung der Glasfaserkabel angefangen, es laufe gut, bestätigte Circet-Bauleiter Juan Carpico. Im Schafhofgebiet seien die ersten drei von sechs mit der Stadt Lohr vereinbarten Schritte bereits erfolgt: Die Trasse sei markiert und begangen sowie die Anwohner benachrichtigt worden. Jetzt stünden die drei folgenden Schritte an: Fräsen der Grabenbreiten, Tiefbauarbeiten und Asphaltierung. Weil nach Carpicos Worten eine "alternative Konstruktionsmethode für den Glasfaserausbau in Lohr" angewandt wird, die angeblich nicht überall verstanden werde, erläuterte der Circet-Vertreter wie in Pflochsbach die Arbeitsmethoden breit und detailreich.
Zunächst werde die Hauptlinie der Glasfaserleitung vom Norden nach Süden von der Rechtenbacher Straße über den Brunnenwiesenweg, die Eichenstraße und den Lärchenweg bis zum Nikolaus-Fey-Weg verlegt. Anschließend würden die Seitenbereiche erschlossen.
Auf Nachfrage aus dem Publikum nach dem genauen Zeitplan wollte sich Carpico nicht festlegen lassen: "Wir sagen nicht so gern ein Datum für eine Straße, denn im Baugeschäft gibt es oft Änderungen." Überzeugt war der Circet-Vertreter aber davon, dass die Hauptlinie bis zum 15. Dezember zu schaffen ist, wenn "zugemacht" werde. Die Seitenbereiche würden ab Januar oder Februar 2023 angegangen. Nicht so optimistisch war Carpicos Kollege Norbert Böhm: Der Fortgang der Arbeiten hänge entscheidend vom Wetter ab. Wegen der Jahreszeit könne man schlecht eine Prognose abgeben.
Besichtigung vor den Bauarbeiten
Zum Thema Hausanschlüsse kündigte Carpico eine Vorbesichtigung "eineinhalb Wochen bis drei bis vier Tage" vor den Bauarbeiten an, um mit den Anwohnern zu klären, "wo sie den Hausanschluss gerne hätten". Interessenten könnten auch in die Sprechstunde von Circet jeden Donnerstag von 17 bis 19 Uhr in die Baucontainer auf dem Seeweg-Parkplatz kommen, um einen Termin zu vereinbaren.
Er habe bereits einen Hausanschluss der Telekom, meinte Armin Lahoda. Das dort verlegte Kupferkabel sei im Glasfaser-Zeitalter nicht mehr verwendbar, erläuterte Telekom-Techniker Thomas Hofmann. Allerdings müsse niemand seinen Kupferkabel-Anschluss ersetzen lassen, wenn er damit zufrieden sei. Das Glasfaser könne man auch nachträglich verlegen lassen. Dafür würden von Circet Abzweige von der Leitung auf öffentlichem Grund ans Privatgrundstück verlegt. Werde dabei der Anwohner nicht angetroffen, komme der Abzweig neben den vorhandenen Telekom-Anschluss, kündigte Carpico auf Nachfrage an – wenn er denn zu finden sei.
Frage nach "Erdrakete"
Einige Anwohner hofften, durch den Einsatz einer mit Druckluft betriebenen "Erdrakete" um das Ausheben eines Grabens auf ihrem Grundstück herumzukommen. Laut Hofmann lohnt sich der Einsatz der Erdrakete nur bei längeren Strecken von der Grundstücksgrenze zum Haus, denn die Erdrakete sei selbst schon einen Meter lang.
Im Folgenden zerfaserte die Diskussion zunehmend in technische Detailfragen des Glasfaseranschlusses und persönliche Anliegen bis hin zu Telekom-Tarifen, die vor allem von Hofmann aufgegriffen wurden.