
Das Projekt hat es in sich: Von den Kosten her, hinsichtlich seines Potenzials und auch seiner Bedeutung. Marktheidenfelds Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder sprach gar von "unserem Tafelsilber" und begründete das auch: "Der Gewerbepark Söllershöhe ist unser letztes Gewerbegebiet, wenn nicht noch eine Gebietsreform kommt." Die Erschließung des 48 Hektar großen Areals, von dem 30 Hektar gewerblich nutzbar sein werden, kommt auf über acht Millionen Euro. Näheres erläuterte Planer Ulrich Schebler in der Stadtratssitzung am Donnerstagabend.
Seine Pläne wurden schließlich mit 19:2 Stimmen befürwortet. Allerdings soll Schebler nach Hinweis von Zweitem Bürgermeister Martin Harth noch ein bis zwei Bushaltestellen vorsehen. Man müsse darauf vorbereitet sein, dass sich der ÖPNV entwickele und auf einen möglichen Werksverkehr: "Wir planen ja nicht für das nächste Jahr, sondern für 20 oder 30 Jahre."
Die Sorgen aus der Nachgargemeinde Triefenstein, es könne bei Starkregen zu einer Geröllflut auf Triefensteiner Gemarkung kommen, teilten die Planer Schebler und Carmen Fischer nicht. Gegenwärtig fließe mehr Oberflächenwasserab als künftig, da das geplante Regenüberlaufbecken mit einem Drosselschacht gesichert sei. Auch am Zulauf zum Becken sind mehrere Sickerflächen eingeplant.
Jetzige Zufahrt nach Altfeld kommt weg
Die aktuelle Kostenberechnung sieht laut Schebler vor: 3,11 Millionen Euro für Verkehrsanlagen, 3,13 Millionen Euro für die Entwässerungsanlagen und 1,92 Millionen Euro für die Wasserversorgung. Damit sind die Kosten gegenüber der Schätzung vom August 2018 um rund ein Viertel gestiegen. Die Linksabbiegespur zum geplanten Kreisel und damit die Zufahrt in den Ort und ins Gewerbegebiet übernimmt für rund 1,6 Millionen Euro der Freistaat. Wenn der Linksabbieger fertig ist, kommt die bestehende Zufahrt nach Altfeld weg.
Falls die Auftragsvergaben in der Stadtratssitzung am 26. September erfolgen können, ist laut Schebler ein Baubeginn schon im Oktober 2019 denkbar. Bauende könnte dann Ende 2020 sein. Bürgermeisterin Schmidt-Neder sagte, die landwirtschaftliche Nutzung der Flächen solle so lange es geht möglich sein. Schebler bot Landwirten, die Interesse haben, den abgeschobenen Oberboden an. Da werde viel übrig bleiben, meinte er.
Aus Gründen des Feuerschutzes werden auf dem Gelände drei Löschwasserzisternen mit jeweils 200 Kubikmeter Fassungsvermögen errichtet.