Das Gewässerentwicklungskonzept für den Welzbach ist bereits seit dem Jahr 2018 Thema in Helmstadt. Um hier geeignete Maßnahmen zu ergreifen, stellte der Markt Helmstadt im Jahr 2022 beim Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg einen Antrag auf Förderung zur Aufstellung eines Gewässerentwicklungsplans. In der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderates stellte Bastian Partzsch vom Büro PLÖG aus Prosselsheim das Gewässerentwicklungskonzept Welzbach vor. Das Büro PLÖG erstellt Gutachten im Bereich der Landschaftsökologie, Naturschutzplanung, Gewässerökologie und Fischbiologie. Der Planungsraum des Konzeptes erstreckt sich von der Quelle des Welzbaches bis zur Landesgrenze und 40 Meter beidseitig des Baches.
Bereits zu Beginn seiner Ausführung betonte Partzsch, dass das Gutachten nur eine Empfehlung sei und er das Konzept als eine Handreichung für die Gemeinde und interessierte Anlieger des Welzbaches verstehe. Die Unterlagen können jederzeit, so Bürgermeister Tobias Klembt, im Rathaus Helmstadt oder beim zweiten Bürgermeister Matthias Haber in Holzkirchhausen eingesehen werden.
Starker Nährstoffeintrag im Wasser
Das Büro PLÖG hat die Empfehlungen anhand unterschiedlicher Abschnitte ausgearbeitet. Zusammenfassend stellte er einige erfolgversprechende Maßnahmen vor, um dem Welzbach zu helfen. Ein großes Problem sieht Partzsch darin, dass das Wasser zu schnell abfließen kann. Außerdem gibt es rechts und links vom Bach keine gemeindliche Flächen, die zur Renaturalisierung herangezogen werden könnten. Die Gewässertiefe beträgt zwischen 10 und 20 Zentimeter. Wie das Büro PLÖG anhand untersuchter Wasserproben feststellen konnte, befindet sich ein starker Nährstoffeintrag im Wasser. Dieser kann durch die Landwirtschaft, aber auch durch die angrenzenden Gärten durch Grünschnitt und Komposter ins Wasser gelangen. Obwohl der Wasserstand sehr niedrig sei, werden Pumpen zur Wasserentnahme verwendet. Hier wies er darauf hin, dass dies durch den Gesetzgeber nicht erlaubt sei. Es sei für den Bach schlichtweg nicht gesund.
Hier sollte sich der vernünftige Anlieger bei der Wasserentnahme auf Handschöpfgeräte beschränken. Er empfiehlt im Bereich der Kleingärten Gumpen anzulegen, damit das Schöpfen einfacher funktioniert. Um die Fließdynamik zu erhöhen, könnten Störsteine in das Bachbett eingebracht werden. Um eine weitere Eintrocknung des Baches zu vermeiden, empfiehlt er Gewässerbegleitgehölze anzupflanzen und auf eine vollständige Mahd im Gewässerrandstreifen zu verzichten. Alle Empfehlungen könnten schwer umgesetzt werden, so Partzsch, aber viele kleine Maßnahmen könnten eine Verbesserung bewirken.
Weitere Themen wurden kontrovers diskutiert
Kontrovers diskutiert wurde die Festlegung des Nutzungsentgeldes der Welzbachhalle. Auf Antrag von Marktgemeinderat (MGR) Stefan Bauer wurde beschlossen, dass zeitnah ein Treffen des Vereinsrings, der Vereine, Vertreter des Bauhofes und des Gemeinderates stattfinden solle, um das Nutzungsentgeld mit allen Beteiligten zu diskutieren.
Auf viel Unmut stieß die Vergabe von Tiefbauarbeiten durch Bürgermeister Tobias Klembt im äußeren Friedhof. Die im Haushalt 2024 eingestellten 50.000 Euro für die Straßen und Wegesanierung wurden nur zum Teil in die Ortsstraßensanierung gesteckt. 35.361 Euro wurden für die Wegesanierung im Friedhof verwendet.
Mehrheitlich äußerten die Mitglieder des Gremiums ihren Unmut über diese, nach ihrer Meinung, eigenmächtig beauftragte Sanierungsmaßnahme. Die Sanierung der Wege mit einer Teerschicht sei nicht schön, so Harald Lurz. Viele Rätinnen und Räte hätten sich ein Konzept für die Neugestaltung gewünscht. Da der Haushaltsansatz für Ortsstraßenunterhalt eingestellt wurde, die Sanierung im Friedhof aber dem Friedhofswesen, handelte es sich nach Auffassung der Verwaltung, um eine außerplanmäßige Ausgabe, die vom Gremium genehmigt werden musste.
