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Retzbach
Gesundheitsgarten Retzbach: Barfuß durchs Obstspalier
Das Konzept für die kleine Erweiterung des Retzbacher Gesundheitsgartens auf einem knapp 54 Meter langen schmalen Streifen hinter den Laubengängen steht fest: Es wird ein von Spalierobst und Obststräuchern flankierter Barfuß- und Erlebnispfad. 
Foto: Jürgen Kamm | Das Konzept für die kleine Erweiterung des Retzbacher Gesundheitsgartens auf einem knapp 54 Meter langen schmalen Streifen hinter den Laubengängen steht fest: Es wird ein von Spalierobst und Obststräuchern ...
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 18.03.2021 02:27 Uhr

Für einen Erlebnispfad, flankiert von verschiedenen Beerensträuchern und Spalierbäumen, soll die Erweiterungsfläche östlich des Gesundheitsgartens in Retzbach genutzt werden. Es handelt sich um einen knapp 54 Meter langen Streifen, der sich hinter dem Laubengang von 5,4 auf 3,1 Meter Breite verengt.

Im Ausschuss für gesellschaftliche Entwicklung berichtete Bürgermeister Stefan Wohlfart von einer Begehung mit den Vorstandsmitgliedern Reinhold Meurer und Wolfgang Eichfelder des Vereins Wein, Gesund und Tourismus im Main-Retztal sowie Vertretern des Marktes Zellingen. Dabei habe man sich auf diese Lösung geeinigt. Doch auch die von Reinhold Meurer angeregte Kugelbahn als Attraktion für Kinder soll kommen. Allerdings eher in Richtung Ort, im Bereich zwischen Boccia-Bahn und Kneippbecken.

Vom KreibeFür die Erweiterungsfläche wurden auch Gestaltungsvorschläge vom Altortsanierungsplaner Rainer Tropp erarbeitet, allerdings war dieser von einer breiteren Fläche ausgegangen. Der Arbeitskreis aus der zweiten Bürgermeisterin Andrea Heßdörfer, Tourismusbeauftragter Melanie Herbst und Wieland Gsell favorisiert für den Erlebnispfad eine Kombination aus mehreren Barfußpfadfeldern (etwa die Hälfte der Länge) sowie Balancier- und Steigelementen.

Spalier mit Kern- und Steinobst

Das Bepflanzungskonzept entwickelte Wieland Gsell. Zur Ackerfläche hinter dem Gesundheitsgarten ist auf ganzer Länge ein Spalier mit Kern- und Steinobst vorgesehen, das auch als optische Abgrenzung wirken soll. An der Rückseite des Laubenganges sind weitere Pflanzflächen vorgesehen. Von der Retzstadter Straße kommend wird es mit Kernobst losgehen, Äpfel auf der linken und Birnen (auch im Spalieranbau) auf der rechten Seite. Weiter geht es am linksseitigen Spalier mit Steinobst, wie Aprikosen, Süß- und Sauerkirschen, Pfirsichen, Pflaumen, Zwetschgen, Mirabellen und Renekloden (gelb-grüne Edelpflaumen). Hinter dem zweiten Teil des Laubenganges ist Beerenobst vorgesehen, also Johannis-, Stachel-, Him- und Brombeeren (letztere an einem Rankgitter). Erdbeeren erhalten ein eigenes Beet, dort und an den Renekloden führt der Erlebnispfad nicht mehr direkt vorbei, weil der Bereich das schmale Ende des Erweiterungsstreifens bildet.

Als Biologe suchte Wieland Gsell auch alte und interessante Sorten heraus. Zum Beispiel den "Engelsberger Mostapfel", "Rote Sternrenette" bei Tafeläpfeln sowie den ins Jahr 1598 zurück reichenden "Weißen Winterkavill". Die Birnensorte "Gute Graue" wird ebenfalls schon seit über 300 Jahren angebaut. Entsprechendes gilt für das Kernobst, etwa Naundorfer (Pfirsich), Königspflaume und Flotows Mirabelle. Auch beim Beerenobst sind es klassische Sorten, wie "Tinker" (schwarze Johannisbeere), "Schönemann" (Himbeere), "Wilsons Frühe" (Brombeeren) oder "Bogota" (Erdbeeren).

Konzept stieß auf große Zustimmung

Das Konzept stieß im Ausschuss auf große Zustimmung. "Mir würde Obst sehr gefallen", sagte etwa Jessica Fretschner. Die Kombination mit dem Erlebnispfad lobte Volker Wingenfeld, weil sie zum Konzept des Gesundheitsgartens mit Entspannung und Erleben passe.

Der Ausschuss für Gesellschaftliche Entwicklung stimmte nicht nur dem Konzept einstimmig zu, sondern beschloss auch, dass bei der ILE (Integrierte ländliche Entwicklung) ein Förderantrag gestellt werden soll. Möglich erscheint ein Zuschuss von bis zu 10 000 Euro, dem stehen die Bau- und Pflanzkosten – alleine die Bäume und Sträucher schätzt Wieland Gsell auf gut 1000 Euro – sowie die Pflege gegenüber.

Bürgermeister Stefan Wohlfart geht von einem erhöhten Pflegeaufwand in den ersten drei Jahren aus. Der dürfte, wie schon beim Gesundheitsgarten selbst, nicht ohne Beauftragung einer Firma möglich sein. Zudem sind Infoschilder oder -tafeln zu den Obstsorten vorgesehen.

 
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