
Wenn man sich auf der Internetseite des Landratsamtes die lange Liste der Aufgaben anschaut, die das Gesundheitsamt erfüllen muss, kann man kaum glauben, dass nur 21 Mitarbeiter in der gerade wohl wichtigsten Behörde eines jeden Landkreises arbeiten. Suchtprävention, Schwangerschaftsberatung, Sexualaufklärung, Trinkwasserschutz, Jugendgesundheitspflege – und das ist nur ein kleiner Ausschnitt. Wie aber gehen die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes mit der Herausforderung des Coronavirus um, und bleiben andere Aufgaben dabei auf der Strecke? Diese und weitere Fragen hat das Landratsamt Main-Spessart beantwortet.
Derzeit arbeiten insgesamt 37 Mitarbeiter im Gesundheitsamt Main-Spessart. 16 Personen wurden von extern zugewiesen.
Es wurden im Verlauf verschiedene Teams gebildet. Die Aufgaben der einzelnen Teams sind unter anderem:
- Nachverfolgung von Infektionsketten, Kontaktieren von Covid-positiven Personen, Ermitteln von Kontaktpersonen und Anordnung von Quarantäne
- Überwachung der sich in Quarantäne befindlichen Personen und das Beenden der Quarantänemaßnahmen
- Dokumentation und Verwalten der Fallzahlen
- Organisation, Rekrutierung von Personal, Einarbeitung und Überwachung der Teams
- Kooperation mit und Beratung von Pflege- und medizinischen Einrichtungen sowie Arztpraxen
- Beantwortung von allgemeinen und medizinischen Fragen bezüglich Corona und den aktuellen staatlichen Vorgaben.
Als die Fallzahlen sprunghaft anstiegen, war die Kontaktverfolgung und Quarantäneüberwachung sowie die Etablierung einer adäquaten Dokumentation der am meisten beanspruchte Aufgabenbereich. Aktuell hat sich das aber auf alle Aufgabenbereiche nahezu ausgeglichen.

Es wird weiterhin fast ausschließlich gearbeitet, um die Pandemie zu bewältigen. Lediglich die Bereiche von weiteren meldepflichtigen Erkrankungen sowie die Trinkwasserüberwachung werden notwendigerweise in gleichen Umfang fortgeführt. Ferner findet die Schwangerenberatung eingeschränkt statt, in der Regel durch telefonische Beratung.
Ja. Durch die staatlichen Vorgaben und die umfangreichen Ausgangsbeschränkungen haben sich in Main-Spessart die Fallzahlen generell moderat entwickelt und das Ausbruchsgeschehen insgesamt deutlich verlangsamt. Wir haben zusätzliche Mitarbeiter rekrutiert, die EDV angepasst, und auch durch die gewonnene Erfahrung ist die Arbeit inzwischen routinierter geworden.
Neben dem Stammpersonal arbeiten gerade zusätzlich drei Ärzte, zehn Beamtenanwärter und drei Medizinstudentinnen mit, um das zusätzlich anfallende Arbeitsaufkommen zu schultern.
Aktuell gibt es nach unserem Kenntnisstand keine wesentlichen Wartezeiten.
Personen, bei welchen die Testungen durch das Gesundheitsamt initiiert werden, erhalten nach durchschnittlich zwei Tagen ihr Testergebnis. Zur Dauer von anderweitig durchgeführten Testungen, z.B. durch den Ärztlichen Bereitschaftsdienst, kann von Seiten des Landratsamts keine Aussage getroffen werden.
Die Kosten der Testungen, welche vom Gesundheitsamt veranlasst werden, übernimmt zunächst das Landratsamt. Bei Testungen, die durch niedergelassene Ärzte veranlasst werden, rechnet das auswertende Labor mit der Kassenärztlichen Vereinigung bzw. bei Privatpatienten mit dem jeweiligen Patienten direkt ab.
Im Landkreis Main-Spessart haben wir positiv Getestete mit Geburtsjahren von 1933 bis 2019. Bei den positiv Getesteten ist die Altersgruppe der 50- bis 60-Jährigen am häufigsten vertreten.