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Kreuzwertheim
"Geste der Solidarität": AWO kritisiert, dass bayerische Kommunen das Wertheimer Krankenhaus nicht unterstützen dürfen
Der Sozialverband spricht von einem Versorgungsdefizit im südlichen Landkreis Main-Spessart und fordert das Landratsamt auf, einen Weg zur Kooperation zu suchen.
Auch die AWO kritisiert, dass bayerischen Kommunen das Bürgerspital in Wertheim aus rechtlichen Gründen nicht unterstützen dürfen.
Foto: Maja Meckelein | Auch die AWO kritisiert, dass bayerischen Kommunen das Bürgerspital in Wertheim aus rechtlichen Gründen nicht unterstützen dürfen.
Bearbeitet von Katrin Amling
 |  aktualisiert: 06.02.2025 02:40 Uhr

Mit Unverständnis reagiert der Ortsverein der AWO (Arbeiterwohlfahrt) Kreuzwertheim auf die Untersagung der finanziellen Unterstützung durch bayerische Kommunen für das Krankenhaus in Wertheim. Ortsvereinsvorsitzende Simone Dinkel und Kreisvorsitzende Heidi Wright sprechen sich in einer Stellungnahme, der die folgenden Informationen entnommen sind, für "die von Bürgermeister Klaus Thoma angeführte Solidaritätsinitiative" aus.

Es gehe um die wohnortnahe Notfallversorgung der Gemeinden durch das quasi in Sichtweite liegende Bürgerspital in Wertheim. "Das Krankenhaus in Wertheim ist wichtig für uns und es ist traditionell die erste Anlaufstelle für die Menschen aus Kreuzwertheim", wird Simone Dinkel in der Stellungnahme zitiert. Die AWO sehe den Defizitausgleich als Geste der Solidarität und habe für die Untersagung durch das Landratsamt kein Verständnis.

Die medizinische Versorgung im ländlichen Raum sicherzustellen sei schwierig, insbesondere angesichts der weiten Entfernung der Südspessart-Gemeinden zum Klinikum Main-Spessart in Lohr. Deshalb müsse immer wieder nach praktikablen Lösungen gesucht werden, mahnt die Kreisvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt Heidi Wright aus Karlstadt an. Gerade für ältere Personen gebe die räumliche Nähe in der medizinischen Versorgung Sicherheit und sei somit von großer Bedeutung.

AWO: Bevölkerung im Südspessart vor den Kopf gestoßen

Das Anliegen der bayerischen Grenzgemeinden zur finanziellen Unterstützung sei zwar ungewöhnlich, aber notwendig und zeige laut der AWO das Verantwortungsbewusstsein der Kommunalvertreter für ihre Bürgerinnen und Bürger. "Die rechtlich untermauerte Abschmetterung durch Ministerium und Landratsamt" beachte nicht die Alltagssorgen der Menschen und sei wenig kreativ, urteilt Wright.

Die AWO fordert, die "unumstößlichen Fakten" nicht abzutun: Die betroffenen Gemeinden seien deutlich näher am Bürgerspital Wertheim als am Klinikum in Lohr. Es gebe ein medizinisches Versorgungsdefizit, das man erkennen müsse. "Konstruktive Lösungsansätze für eine Unterstützung des Bürgerspitals nicht einmal zu prüfen, sondern rein juristisch abzuarbeiten, stößt die Bevölkerung im Südspessart vor den Kopf", beschreibt Heidi Wright ihre Erkenntnis aus vielen Gesprächen vor Ort.

Die AWO appelliert an die Landrätin und den Kreistag, "die besondere Situation der peripheren Gemeinden zu berücksichtigen und gangbare Wege einer grenzüberschreitenden Kooperation in guter Nachbarschaftspflege zu finden".

 
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