Geschlechtergerechtigkeit sei das Ziel, das sich das Forum "Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche" des Synodalen Weges der Kirche in Deutschland gesetzt hat, betonte Sr. Katharina Ganz bei einem Gesprächsabend in Arnstein, wie aus einer Pressemitteilung von Pfarrer Christian Ammersbach hervorgeht, der auch die folgenden Informationen entnommen sind.
Ämter dürften ausschließlich nach Fähigkeiten, Eignung und Berufung vergeben werden, nicht aber aufgrund des Geschlechtes. Dies verbiete sich aufgrund der allen Getauften zukommenden gleichen Würde, durch die gemäß dem biblischen Zeugnis die Unterschiede zwischen Sklaven und Freien, Juden und Griechen sowie Frauen und Männern keine Rolle mehr spielten. Dass die Kirche im Laufe der Jahrhunderte die patriarchalen Strukturen der Gesellschaft übernommen hat, sei heute kritisch zu hinterfragen und zu revidieren, so die Referentin. Ziel sei es, das Thema auf weltkirchlicher Ebene voranzubringen. Als ermutigend schilderte sie die bisherigen Ergebnisse des weltweiten Synodalen Prozesses, die deutlich machten, dass die Frauenfrage in vielen Teilen der Weltkirche drängend ist. Von Papst Franziskus erhofft sie sich eine Klarstellung, ob die Tür zur Priesterweihe von Frauen nur zurzeit zu sei, wie Franziskus angedeutet habe, oder er sie für grundsätzlich verschlossen halte. Immerhin habe er bereits viele Frauen in verantwortliche Positionen des Vatikans gebracht.
Aufgrund des Geschlechtes vom Weiheamt ausgeschlossen
Das hohe Engagement der Oberzeller Generaloberin hat ihre Wurzeln auch in ihrer Biographie. Schon ihrer Jugend attestierten ihr Gemeindemitglieder, dass sie das "Zeug zum Pfarrer" habe. Als nach ihrem Theologiestudium ihre männlichen Mitstudenten geweiht wurden, habe sie besonders deutlich den Schmerz gespürt, nur aufgrund ihres Geschlechtes vom Weiheamt ausgeschlossen zu sein. Es sei für sie unbegreiflich, dass dieser Ausschluss in den Augen des Katholischen Lehramtes keine Diskriminierung darstelle.
Die Katholische Kirche habe derart stark an Mitgliedern und Glaubwürdigkeit verloren, dass konkrete Schritte zu mehr Geschlechtergerechtigkeit eine Voraussetzung sei, dass die Botschaft der Kirche bei den Menschen ankommen könne. Würde sich die Kirche der Frauen nur als Notnagel bedienen, würde sie diese Nagelprobe nicht bestehen, so die Referentin.