
Zur Freisprechungsfeier in Präsenz konnte der Vorsitzende der Kreishandwerkerschaft Main-Spessart, Thomas Heußlein (Billingshausen), in der Egerbachhalle in Birkenfeld die Freizusprechenden, die Vertreter ihrer Ausbildungsbetriebe sowie zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, verschiedenen Institutionen und Schulen sowie die Obermeister der Innungen begrüßen. Unter den Gästen war auch die Bayerische Staatsministerin für Digitales, Judith Gerlach. Den Nachmittag moderierte Johannes Kettner (Radio Gong). Die Gruppe "Rising High" aus Billingshausen umrahmte die Feier musikalisch.
Kreishandwerksmeister Thomas Heußlein gratulierte den Gesellinnen und Gesellen zu einer erfolgreichen Ausbildung und ihrem Gesellenbrief in einem von der Corona-Pandemie geprägten, extrem schwierigen Jahr. Er bezeichnete den Gesellenbrief als Fundament für ihr weiteres Berufsleben. Er dankte auch den Eltern, den Lehrern, den Ausbildungsbetrieben, den Meistern, den Ausbildern und Freunden, die die jungen Menschen immer wieder motiviert und unterstützt haben.
Für die Arbeit im Handwerk begeistern
Heußlein warb für die Ausbildung im Handwerk, sprach aber auch an, dass die jungen Leute über die sozialen Medien besser über Ausbildungsmöglichkeiten und Berufe im Landkreis Main-Spessart informiert werden müssen. Ziel muss es sein, die zukünftigen Generationen für die Arbeit im Handwerk zu begeistern. Als positives Beispiel nannte der Kreishandwerksmeister die jährlichen Berufsinformationstage "BIT MSP" des Landkreises, die einen persönlichen Kontakt von Lehrstelleninteressenten mit Auszubildenden und Ausbildungsbetrieben ermöglichen.
"Gehen Sie nun mit Zuversicht und Selbstvertrauen Ihren eigenen Berufsweg! Prägen Sie das Handwerk und bewerben Sie das Handwerk. Denn eines ist sicher, die Fachkräfte aus dem Handwerk werden in Zukunft heiß begehrt sein ", so Heußlein.
Bürgermeister Achim Müller stellte seine Gemeinde Birkenfeld vor. An die zukünftigen Gesellinnen und Gesellen gerichtet sagte er: "Sie beenden heute einen wichtigen Abschnitt Ihres Lebens und gleichzeitig beginnt eine neue Phase. Mit Ihrer qualifizierten Ausbildung gehört Ihnen die Zukunft!"
Zukunftschancen und Herausforderungen
Digitalministerin Judit Gerlach, Landrätin Sabine Sitter, Bundestagsabgeordnetem Alexander Hoffmann und Handwerkskammerpräsident Walter Heusslein diskutierten in einer Dialogrunde über die Zukunftschancen und Herausforderungen der Junggesellinnen und Junggesellen. Walter Heußlein bezeichnete sie als unersetzlich. Logisches Denkvermögen, Eigeninitiative, Flexibilität und Kreativität seien gefragt.
Alexander Hoffmann zog sprichwörtlich seinen mitgebrachten Hut vor den Junghandwerkerinnen und -handwerkern für ihre großartigen Leistungen. Er wies auf die enorme wirtschaftliche Unterstützung in der Coronakrise durch die Bundesregierung in Form von KfW-Darlehen hin. Allein 2020 seien 72 Millionen Euro für die Landkreise Main-Spessart und Miltenberg bereitgestellt worden.
Ministerin Judith Gerlach freute sich besonders auf die persönliche Begegnung mit den jungen Menschen. "Ihr habt durch die Pandemie einen schweren Rucksack aufgesetzt bekommen, der aber auch dafür gesorgt hat, dass ihr daraus gestärkt hervor geht." Zum Thema "Künstliche Intelligenz" befragt, sagte sie, dass diese Routinearbeiten erleichtern soll, aber nie Kreativität und Zwischenmenschlichkeit ersetzen kann."
Landrätin Sabine Sitter pries die Stärke des ländlichen Raums, der neben hervorragenden Ausbildungs- und Arbeitsplätzen auch eine wunderschöne Natur und viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung bietet.

Bundes- und Landessiegerin im Beruf Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk mit Schwerpunkt Fleischerei, Johanna Schreyer aus Partenstein, erzählte von ihrer Leidenschaft für den Beruf. Sie appellierte an die Freizusprechenden: "Bleibt euch treu und macht das, was euch Spaß macht!"
Thomas Heusslein verlas anschließend in einer feierlichen Zeremonie die traditionelle Freisprechungsformel und im Anschluss erhielten die Junghandwerkerinnen und Junghandwerker ihre Gesellenbriefe durch die Obermeister.
Erstmals "Ausbilder Award" verliehen
Den neugeschaffenen "Ausbilder-Award", unterstützt von der Versicherung Signal-Iduna, als vorbildlichen Ausbildungsbetrieb erhielt Stefan Weyer von der Firma Weyer Holzbau GmbH aus Roden-Ansbach. Sein Betrieb hat viele junge Menschen als Zimmerer, Spengler und Schreiner erfolgreich als Innungsbeste, Kammersieger, Landessieger, Bundessieger und Europameister ausgebildet. Mit dem Dank der Prüfungsbesten Leonie Freudenberger an die Ausbildungsbetriebe, Ausbilder, Kollegen Lehrer und Eltern endete eine besondere Veranstaltung.