Der Gemeinderat behandelte in der jüngsten Sitzung schwerpunktmäßig den Haushaltsplan 2024, den Finanzplan und das Investitionsprogramm der Jahre 2023 bis 2027 sowie sechs Bauanträge.
Den Etat trug der scheidende Geschäftsstellenleiter Alexander Rohner vor. Der Verwaltungshaushalt schloss 2023 mit 3,245 Millionen Euro ab, der Vermögenshaushalt mit 4,019 Millionen Euro. Die Einnahmen der Gemeinde kommen hauptsächlich aus der Gewerbesteuer, dem Verkauf von forstwirtschaftlichen Erzeugnissen, aus der Umsatzsteuer und den Zuweisungen der Forstwirtschaft, den Gemeindeanteilen der Einkommenssteuer, Schlüsselzuweisungen, den Entwässerungsgebühren und den Gebühren für Wasser und Energie. Die Hauptausgaben sind Baumaßnahmen, die Kreisumlage und Personalkosten in Höhe von 733.000 Euro.
Gewerbesteuer wurde angehoben
Der Haushaltsplan für das Jahr 2024 wurde mit einem Verwaltungshaushalt von 3,285 Millionen Euro und einem Vermögenshaushalt von 4,807 Millionen Euro festgelegt. Der Gesamtbetrag der Kreditaufnahme beträgt 828.260 Euro. Der Gemeinderat stimmte der Haushaltssatzung geschlossen zu. Darin enthalten sind auch eine Anhebung der Gewerbesteuer von 325 Prozent auf einen Gewerbesteuerhebesatz von 360 Prozent. Die Grundsteuer für land- und forstwirtschaftliche Betriebe und für Grundstücke bleiben unverändert bei 340 Prozent.
Das Investitionsprogramm für 2024 sieht an großen Ausgaben zwei Millionen Euro für die Saaletaler Höfe, 605.000 Euro für den Radwegebau, 400.000 Euro für Feuerwehrbaumaßnahmen, 212.000 Euro für den Kindergarten, 200.000 Euro für die Dorferneuerung Michelau und 100.000 Euro für Investitionszuschüsse an Kirchen vor.
Die Bauvoranfrage zum Ersatzbau und Vergrößerung eines landwirtschaftlichen Gebäudes auf 12,5 Mal 12,5 Metern zur Tierhaltung und einer weiteren Geräte- und Fahrzeughalle von 10 Mal 25 Metern mit Tierunterstand inklusive eines Verarbeitungsraumes für Schafe mit WC, Futterlager und Verkaufsraum am Burgsinner Berg in Gräfendorf löste lange Diskussionen zwischen den Ratsmitgliedern aus. Da das Baugebiet im Außenbereich liegt und die Erschließung für die Gemeinde unwirtschaftlich ist, riet das Landratsamt von einer Zusage des Gemeinderates ab. Hinderlich für eine Zusage sind der Wasseranschluss, der Abwasserkanal für den Fleischverarbeitungsraum und das WC in dem Bauvorhaben. Die privilegierten Voraussetzungen für eine Viehhaltung im Außenbereich wären für das Bauvorhaben gegeben, die Erschließung obliegt aber der Gemeinde und ist zu teuer. Das Gremium stimmte mit einstimmig gegen die Bauvoranfrage.
Die Bauanträge zum Rückbau eines Vordaches im Schloss Seewiese mit Erneuerung eines Geländers des denkmalgeschützten Gebäudes, der Umbau eines Wintergartens in ein festes Gebäude in Wolfsmünster und der Bau von zwei Lagerhallen im Außenbereich von Wolfsmünster neben der Bahnlinie wurden alle einstimmig genehmigt. Dem Bauantrag für das Dorfzentrum "Neue Mitte" zur Weiterleitung an das Landratsamt und die Freigabe der Ausführungsplanung des Dorfzentrums wurden mit elf zu zwei Stimmen vom Rat jeweils zugestimmt.
Gründung einer Bürgerenergiegenossenschaft
Der Bürgermeister informierte den Rat über die Anregungen in den Bürgerversammlungen der Ortsteile. Zum möglichen Biosphärenreservat im Spessart regte er eine Exkursion mit dem Gemeinderat und der Ortsbevölkerung von Weickersgrüben zum Sodenberggebiet als mögliche Kernzone im Juni oder Juli an. Zur Gründung einer Bürgerenergiegenossenschaft findet am 13. Mai in der Turnhalle ein Treffen mit erfahrenen Vertretern einer funktionierenden Genossenschaft aus Großbardorf statt.