Wie jeden Montag war Thomas Holschuh vom Sachgebiet Landwirtschaft des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Karlstadt auch am vergangenen Montag wieder unterwegs, um Getreidepflanzen von den verschiedenen Monitoringflächen zu holen. Die in Himmelstadt und Stadelhofen entnommenen Getreidepflanzen wurden anschließend im Würzburger Labor auf Krankheiten untersucht. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Behörde hervor, dem folgende Informationen entnommen sind:
Seit 15 Jahren ist der Berater für Pflanzliche Erzeugung für das Getreidemonitoring verantwortlich. In diesem Jahr stehen Sommergerste, Winterweizen und Wintergerste noch gut da. Nur vereinzelt tritt auf den Flächen, die Thomas Holschuh regelmäßig beprobt, Gelbrost oder Mehltau auf. Damit das so bleibt, entnimmt er wöchentlich bis zur Ernte Proben aus den 20x20 Metern großen Beprobungsflächen. 30 Pflanzen werden dazu inklusive Wurzelwerk mit dem Spaten ausgegraben, in Eimern gesammelt und danach ins Labor transportiert.
Durch die Untersuchungen sind gezielte Maßnahmen gegen Krankheiten möglich
Ein wichtiges Prozedere, denn aus den Untersuchungsergebnissen leitet die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) gezielte Bekämpfungsempfehlungen für verschiedene Getreideerkrankungen ab. Auch das Landeskuratorium für Pflanzliche Erzeugung (LKP) nutzt die Untersuchungsergebnisse für die Beratung der Landwirtinnen und Landwirte vor Ort. Das Ziel ist eine gezielte, einzelfall- und anlassbezogene Handlungsempfehlungen für die Betriebe im Rahmen des integrierten Pflanzenschutzes.
Im Feld erkennbar sind die dauerhaft markierten Flächen durch elastische Kunststoffstäbe, die Holschuh an jeder Ecke in den Boden gesteckt hat. Die Kennzeichnung ist nicht nur wichtig, um das Beprobungsquadrat beim nächsten Mal zuverlässig wiederzufinden, sondern dient auch dem Bewirtschaftenden als Orientierungspunkt. In der Probefläche werden bewusst keine Bekämpfungsmaßnahmen durchgeführt. Damit dieser Bereich ohne Mehraufwand für den Landwirt ausgelassen werden kann, sind sie bis zur Ernte mit den flexiblen Stäben markiert.
Auch andere Landwirtinnen nutzen die Empfehlungen für ihre Flächen
Vom Monitoring profitieren nicht nur die betroffenen Landwirte, deren Felder regelmäßig untersucht werden. Auch viele andere Landwirtinnen und Landwirte im Landkreis Main-Spessart nutzen die Empfehlungen für die Bewirtschaftung ihrer Flächen. Durch die gezielte und sachgerechte Ausbringung der passenden Pflanzenschutzmittel können Getreidepilze und andere Pflanzenkrankheiten an ihrer Ausbreitung gehindert werden. Eine wichtige Maßnahme, um Erträge und Qualitäten der Ernteprodukte abzusichern.
Und was passiert mit den Getreideprodukten, wenn sie die Zeit bis zur Ernte weitgehend unbeschadet überstanden haben? Wintergerste und Winterweizen werden an die Tiere verfüttert, landen als Silage in Biogasanlagen oder als Mehl in Bäckereiprodukten. Die Sommergerste kommt in die Mälzerei und findet Verwendung als Gerstenmalz im Bier.