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MÜHLBACH
George Clooney spielt den Anti-Helden
Im Gefühlschaos: George Clooney als Matt im Film „The Descendants“.
Foto: 20th Century Fox | Im Gefühlschaos: George Clooney als Matt im Film „The Descendants“.
agä
 |  aktualisiert: 01.04.2012 16:44 Uhr

Die Comédie humaine mit ihrer genauen Beobachtung menschlicher Sehnsüchte und Schwächen ist das cineastische Spezialgebiet von Alexander Payne. Bereits in Filmen wie „About Schmidt“ und „Sideways“ erwies er sich als unerbittlicher, zugleich aber liebevoller Chronist amerikanischer Befindlichkeiten mit dem Focus auf Protagonisten, die am Scheideweg stehen, heißt es in einer Pressemitteilung

Sein neuester Film „The Descendants“, der in der Vhs-Auslese läuft, fügt sich daher nahtlos in das OEuvre des Filmemachers ein, nur geht die Verfilmung des Debütromans von Kaui Hart Hemmings noch weiter als die bisherigen Filme und ist noch souveräner in der Betrachtung der Figuren und des Umfeldes, in dem sie sich bewegen.

Wertvolles Stück Land

Ort der Handlung ist Hawaii, und in ihrem Mittelpunkt steht der Anwalt Matt King. Er und seine Familie sind Nachkommen eines alteingesessenen Clans, der im Besitz eines wertvollen Stück Landes ist. Als Treuhänder steht Matt nun vor der Entscheidung, ob er das Familienerbe verkaufen oder bewahren soll. Im Moment allerdings hat er viel drängendere Sorgen: Seine Frau liegt nach einem schweren Unfall im Koma; die Ärzte geben ihr keine Chance mehr. Zudem muss Matt herausfinden, dass seine Ehe uneingestanden nur noch Fassade gewesen ist, dass seine Frau Affären hatte und ihn verlassen wollte. Unbeholfen sucht er wieder den Kontakt zu seinen beiden Töchtern, die ihm ziemlich fremd geworden und alles andere als pflegeleicht sind.

Schließlich macht sich Matt zusammen mit der altklugen zehnjährigen Scottie, der rebellischen 17-jährigen Alexandra und Sid, einem jungen Surfer, auf die Suche nach dem Liebhaber seiner Frau und erlebt auf diesem Trip so einiges, was ihm die Augen öffnet und sein Leben komplett verändert.

Mit „The Descendants“ gelang Alexander Payne erneut ein nahezu makelloses Meisterstück mitfühlender Menschlichkeit. Sein grandioses Gespür für Stimmungen und das Oscarprämierte pointierte Drehbuch verknüpfen mit analytischem Scharfblick komisch Absurdes mit herzzerreißend-tragischen Momenten zu einer berührenden „menschliche Komödie“, in der Tod, Betrug und Gefühlschaos laut der Mitteilung nicht nur Leid, sondern eine echte Chance für einen Neubeginn bedeuten.

Substanz und Tiefe

George Clooney, als Antiheld Matt King zum dritten Mal als bester Darsteller Oscar nominiert, kann auch dieser untypischen und wenig glamourösen Figur Substanz und Tiefe geben. Die größte Offenbarung des Ensembles ist die 20-jährige Shailene Woodley, die als aufmüpfige Teenie-Rebellin ebenso überzeugt wie als gereifte junge Frau.

Der Film läuft im Kino in Mühlbach am Dienstag und Mittwoch, jeweils um 20 Uhr und ist freigegeben ab zwölf Jahren und dauert 115 Minuten.

 
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