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Gemünden
Genuss und Leidenschaft beim Kunsthandwerkermarkt in Gemünden
Quy Riedmann aus Gemünden bot handgenähte Dirndl und Nageldesign vor dem Huttenschloß an.
Foto: Jennifer Weidle | Quy Riedmann aus Gemünden bot handgenähte Dirndl und Nageldesign vor dem Huttenschloß an.
Jennifer Weidle
Jennifer Weidle
 |  aktualisiert: 09.02.2024 05:26 Uhr

"Ich hatte schon Angst, dass wir sie nicht alle hinbringen", sagte Bürgermeister Jürgen Lippert angesichts der Stände auf dem Kunsthandwerkermarkt in Gemünden: mit 36 waren so es viele wie nie. Else Platzer vom Stadtmarketing Gemünden hatte das Fest organisiert; seit 2014 gibt es den Kunsthandwerkermarkt in der Stadt und jedes Jahr werden es mehr Anbieterinnen und Anbieter. "Ich habe heute Nacht um 12 Uhr noch Schilder geschrieben", so Platzer. Mittlerweile könne sie auswählen, wer einen Platz auf dem Fest bekommt. Dabei sind ihr zwei Kriterien wichtig: Kunsthandwerk, gemacht von Menschen aus der Region.

So wie Steffi und René Folkerts aus Arnstein. Sie sind das erste Mal mit ihrer Bullenschmiede dabei. "Steffi ist die Kreative von uns, ich führe aus", lacht Folkerts. Er bietet handgefertigte Gartendeko aus Metall, Äxte, Schmuck und Messer an. Das Besondere: Manche Stücke hatten ein früheres Leben als Sägeblätter. Der Hobbyschmied: "Aus denen mache ich Messer, es ist quasi Upcycling." Die beiden genießen das schöne Ambiente am Huttenschloss und den Austausch zwischen den Standbetreiberinnen und -Betreibern.

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Lob hat auch Julia Müller vom Herzchen Zauber aus Burgsinn. Die Organisation des Marktes durch Else Platzer sei besser als bei anderen Märkten und besonders nett. Müller bietet kreative Dinge aus Filz: Biber, Einhörner und Dinosaurier tummeln sich – manche als Mobile arrangiert – an ihrem Stand.

Ein Highlight vor dem Huttenschloss war die Wippdrehbank von Klaus Nun aus Retzstadt. Ein filigranes Ungetüm aus Holz, angetrieben mit dem Fuß über eine Wippe. Ein Seil, ein langer Ast, ein Stein. Auf ihr fertigt der gelernte Metaller hölzerne Kunstwerke, viele mit praktischem Nutzen, wie Schalen und Teller.

Der Kunsthandwerkermarkt in Gemünden bot für jeden etwas. Upcycling fand man immer wieder wie bei diesem Fisch aus alten Kronkorken.
Foto: Jennifer Weidle | Der Kunsthandwerkermarkt in Gemünden bot für jeden etwas. Upcycling fand man immer wieder wie bei diesem Fisch aus alten Kronkorken.

Freude am Tüftel steht im Vordergrund

Wer sich auf den Weg in die Altstadt machte, kam vorbei am Flohmarkt auf der Saalebrücke und dem Kinderkarussell auf dem Marktplatz. In der Fußgängerzone reihten sich weitere Stände aneinander. Florian Rummey aus Altenmünster bot hier seine handgesiedeten Seifen an. Der Piercer entdeckte zuerst seine Leidenschaft für die Herstellung von Absinth, dann für das Seifenmachen.

Im hinteren Teil der Altstadt konzentrierten sich die Essensstände: Bratwurst, Waffeln, italienische Grillspezialitäten. "Das hat sich hier so als Genußmeile etabliert", so Frank Herbert von der Osteria Al Leone.

Sprach man mit den Kunsthandwerkerinnen und -handwerkern, sprang der Funke schnell über. Wie kommen die Kreativen dazu, ihre Werkstücke auch verkaufen zu wollen? Aus einer Idee wird ein Hobby, dann kommt der Platzmangel. "Irgendwann steht alles voll, man kann aber nicht aufhören. Dann muss man verkaufen", so ein Handwerker. Verkauf und Verdienst stehen nicht im Vordergrund. Stattdessen die Freude an der Fertigung und das Tüfteln am Ergebnis.

 
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