Nach einer achtjährigen Pause führt nun wieder ein Winkler den Stettener Winzerverein St. Urban. Im Jahr 2013 hatte Andreas Schneider den Vorsitz von Andreas Winkler übernommen und gab nun diese Aufgabe nach Jahren an dessen Sohn Christian ab.
Bei der Neuwahl im Rahmen der ersten Hauptversammlung in der Coronazeit wurde der neue Vorsitzende ohne Gegenstimme gewählt. Auch das Vorstandsteam mit dem Stellvertreter Josef Krebs, der Schriftführerin Angela Amthor und dem Kassenwart Steffen Zink fand einhellige Zustimmung. Als Beisitzer fungieren die ehemaligen Weinprinzessinnen Anna Lena Mehling, Annika Burkard, Sophia Kron, außerdem Uwe Amthor, Jürgen Gaul, Urban Krebs und Norbert Zink. Kassenprüfer sind Klaus und Stefan Krebs. Der Verein hat zurzeit 140 Mitglieder.
"Ich gehe mit leichtem Herzen", betonte der scheidende Vorsitzende Schneider in seinem Rückblick und erinnerte, er habe damals 2013 eigentlich nur als "Notnagel" den Verein für ein Jahr führen wollen, dass daraus acht Jahre werden sollten, war so nicht geplant. Diese Zeit aber sei sehr ereignisreich und insgesamt auch erfolgreich gewesen: da war das "terroir f", in den Stettener Weinbergen. Ein Glanzlicht war auch 2016 das Jubiläumsjähr "1200 Jahre Weinbau" mit Feuerwerk und Open-Air-Konzert im Wengert. Große Bedeutung hatte auch die Wasserentnahmestelle am Hallengebiet und nicht zuletzt im letzten Jahr die Auszeichnung "Schönste Weinsicht Frankens". Wichtig für den Verein war auch die Umwandlung in die Gemeinnützigkeit.
Wahl der Weinprinzessin von Corona-Entwicklung abhängig
Der Ausblick erfolgte mit einigem Vorbehalt. Ob es heuer eine neue Weinprinzessin geben werde, machte Schneider von der Entwicklung der Corona-Pandemie abhängig. Ansonsten müsste die derzeitige Repräsentantin Annika Burkard in ihr fünftes Amtsjahr gehen. Im besten Fall wird es im nächsten Jahr wieder das Weinfest im Juli und die Weinlagenwanderung im Mai geben.
Die Weinbaubeauftragten Uwe Amthor und Josef Krebs gaben der Versammlung einen Überblick über das Weinbaujahr 2020/21. Das Niederschlags-Soll von 600 Millimeter sei erreicht worden, habe sich aber schlecht verteilt. Im Frühjahr 2020 kamen die Stettener mit einem blauen Auge durch die Maifröste, aber Trockenheit und Hitzeschäden setzten den Trauben stark zu. Entsprechend früh waren der Traubenschluss und der Lesebeginn Anfang September gewesen.
"Seefest" am 5. September geplant
Stadtrat Florian Burkard dankte im Namen der Stadt und betonte, Schneider habe den Verein nicht nur verwaltet, sondern maßgeblich mitgestaltet. Das "terroir f" sei ohne seinen Einsatz so nicht möglich gewesen. Der Vereinsringvorsitzende Rüdiger Amthor sagte ebenfalls Dankeschön für die Kontinuität in der Vereinsführung zum Wohle der Dorfgemeinschaft. Der neugewählte 32-jährige Vorsitzende Christian Winkler dankte für das Vertrauen und betonte, er freue sich auf die Arbeit im Winzerverein.
"Wir haben uns in die Stettener Weinberge verliebt und fühlen uns hier sehr wohl", sagte der Würzburger Winzer Ludwig Knoll, der mittlerweile fast die Hälfte der Stettener Gemarkung bewirtschaftet. Er ist nun seit 30 Jahren in diesen anspruchsvollen Lagen aktiv und möchte am 5. September diese Nachbarschaft mit einem "Seefest" feiern.
Die Weinprinzessinnen Annika Burkard und Anna Lena Winkler gaben mit einer Bilderpräsentation einen Rückblick über die vergangenen Jahre im Winzerverein.