
Nicht zufrieden geben mag sich die Gemündener SPD-Stadtratsfraktion mit der Stellungnahme des Landratsamts zur Frage, warum es auf der schmalen Kreisstraße derzeit keine Geschwindigkeitsbeschränkung gibt. Radfahrer werden wegen Bahnarbeiten zwischen Gemünden und Wernfeld derzeit auf die MSP 11 auf der anderen Mainseite umgeleitet. Laut Landratsamt seien die Voraussetzungen für eine Geschwindigkeitsbegrenzung dort nicht gegeben. Und wenn der seitliche Mindestabstand von zwei Metern zu einem Radfahrer nicht eingehalten werden könne, dürfe eben nicht überholt werden.
Die SPD hat deshalb eine weitere Stellungnahme verfasst. Sie merkt an, dass Radfahrer zwischen der Mainbrücke und Kleinwernfeld aufgrund der gegebenen Verhältnisse "praktisch nicht zu überholen" seien. In anderen Teilen Bayerns, besonders in Oberbayern, gebe es auf vergleichbar engen Straßen sehr oft Geschwindigkeitsbeschränkungen. "Es wird auf der MSP 11 generell zu schnell gefahren", schreibt der Gemündener Stadtrat Ferdinand Heilgenthal im Namen seiner Fraktion. Die Straße werde gerne zum Rasen genutzt. "Es gibt dort zwischen Karlstadt und Lohr keine Ampeln und keine Geschwindigkeitsbeschränkungen und im Gegensatz zu Streckenführung über die Staatstraße oder die Bundesstraße muss man keinem Lkw hinterherfahren", heißt es in dem Schreiben.
Heilgenthal berichtet, dass er bei 94 und 97 km/h überholt wurde
Dazu berichtet Heilgenthal, dass er vergangenen Montag gegen Mittag zwischen Kleinwernfeld und Gemünden selbst mit dem Auto unterwegs gewesen sei. Er sei, und das im Bereich der Ausfahrten Kläranlage und Hotel Klingenmühle, zweimal überholt worden – als er selbst 94 und 97 Stundenkilometer fuhr. Das und die im Polizeibericht häufig zu lesenden Spiegelklatscher auf der Strecke würden die Argumentation des Landratsamts, dass die Mehrzahl der Autofahrer mit angepasster Geschwindigkeit unterwegs seien, widerlegen. Das Landratsamt hatte mitgeteilt, dass Autofahrer, wenn es die Straße aufgrund ihrer Schmalheit und Kurvigkeit verlange, gemäß der Straßenverkehrs-Ordnung eigenverantwortlich ihr Tempo drosseln müssten – und auf der MSP 11 offenbar auch täten.
Hier sind eben noch zu wenige tödliche Unfälle passiert um dass man sich ernsthaft um ein Tempolimit bemühen müsste.
Nach diesem Bericht wissen jetzt noch mehr Autofahrer dass dort eine "Autobahn" ist. Vielleicht kommen jetzt die Toten und dann kann man ja mal beruhigt über ein Tempolimit nachdenken. Bisher gab es ja nur tote Autospiegel.