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GEMÜNDEN
Gemündener Realschule erhält das Fairtrade-Siegel
Stolz präsentieren die Schulsprecher Aylin Kaya und Paul Würfel Mitschülern, Lehrern, Vertretern der Fairtrade-Bewegung und offiziellen Gratulanten Urkunde und Wandtafel, die die Staatliche Realschule Gemünden als Fairtrade-School auszeichnen.
Foto: Herbert Hausmann | Stolz präsentieren die Schulsprecher Aylin Kaya und Paul Würfel Mitschülern, Lehrern, Vertretern der Fairtrade-Bewegung und offiziellen Gratulanten Urkunde und Wandtafel, die die Staatliche Realschule Gemünden als ...
Herbert Hausmann
 |  aktualisiert: 14.12.2017 03:13 Uhr

Freude und Stolz waren den Schulsprechern Aylin Kaya und Paul Würfel anzusehen. Stellvertretend für ihre Mitschüler und das Lehrerkollegium nahmen die beiden in einer Feierstunde in der Turnhalle Urkunde und Infotafel als Zeichen der Ernennung zur „Fairtrade School“ entgegen. Damit ist die Staatliche Realschule Gemünden die dritte Fairtrade-Schule in Gemünden und die 13. im Landkreis Main-Spessart.

„Fairtrade“ statt „Geiz ist geil“ heißt es seit über einem Jahr an der Staatlichen Realschule. Initiiert von Manuela Vollmuth hat eine vielköpfige „Steuerungsgruppe Fairtrade“ begonnen, die Kriterien für einen fairen Handel von Waren an der Schule erfolgreich umzusetzen.

Für den Startschuss wurden Nikoläuse aus fair gehandelter Schokolade, später Osterhasen und Muttertagsgeschenke verkauft. Zum Valentinstag kamen 1200 Rosen in den Handel. Während des Jahres naschten die Schüler Fairtrade-Eis und selbst gebackene Waffeln, wie Aylin Kaya und Paul Würfel berichteten. Gerade der Waffelverkauf als wiederkehrende Aktion war nach den Worten von Petra Ottl „der Renner“.

Aus dem Erlös wurden am Zertifizierungstag 250 Euro an Wolfgang Fella vom Gemündener Verein Esperanza übergeben. Mit dem Geld will der Verein in diesem Jahr ein Frauen-Projekt im Norden von Uganda unterstützen.

„Viel Kleidung für wenig Geld“ zu bekommen, ist oft das Ziel bei Shopping-Touren. Damit Menschen auf der nördlichen Erdhalbkugel preiswerte Kleidung kaufen können, müssen Bewohner auf der Südseite für Hungerlöhne arbeiten. Besonders betroffen davon sind Kinder, denen ein Schulbesuch verwehrt bleibt, weil sie helfen müssen, ihre Familien zu ernähren. 1,4 Milliarden Menschen müssen mit weniger als 1,25 US-Dollar am Tag auskommen.

„Es hat jeder in seiner Hand, dies zu ändern“, betonte Bildungsreferentin Berit Schurse (Aschaffenburg). „Reiche leben auf Kosten der Armen“, warb sie für einen „partnerschaftlichen Umgang anstelle von Ausbeutung“. Dies ist Teil der weltweit tätigen Fairtrade-Bewegung. Seit fünf Jahren trägt die Bewegung erfolgreich die Fairtrade-Idee auch in deutsche Schulen hinein. Bisher konnten nach ihren Worten 433 von ihnen als Fairtrade-Schulen zertifiziert werden.

„Genau die richtige Entscheidung“, so lobte stellvertretender Landrat Harald Schneider den von der Realschule eingeschlagenen Weg. Er betonte, dass der Landkreis Main-Spessart 2014 als erster im Freistaat Bayern als Fairtrade-Landkreis ausgezeichnet wurde. „Seitdem hat sich viel getan“, erklärte Schneider. Geschäfte, Gastronomiebetriebe und 13 Schulen haben bisher mitgezogen. Für den Schulsport überreichte Harald Schneider drei aus fairer Produktion in Pakistan von Erwachsenen hergestellte Bälle.

Bürgermeister Jürgen Lippert überbrachte der Schule die Glückwünsche der Fairtrade-Stadt Gemünden. Er hob die zahlreichen Aktionen der Realschule hervor und bedankte sich für die Unterstützung, die nun auch mit einer eigenen Zertifizierung belohnt wurde.

„Wir haben das Prädikat erhalten und wollen es auch behalten“, betonte Direktor Thomas Feser. Darum werde der Fairtrade-Gedanke weiterhin den Schulalltag im Unterricht und den Pausen begleiten. Denn in zwei Jahren kommt das Fairtradesiegel erneut auf den Prüfstand.

 
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