
Die Vielfalt des Geschmacks der Äpfel sowie ihrer unterschiedlichen Verarbeitung und Zubereitung erlebten und testeten die Besucherinnen und Besucher des ersten Gemündener Apfelfestes im Ronkarzgarten hoch über den Dächern der historischen Altstadt. Diese Premiere mit Informationen, Speisen und Getränken rund um diese Paradiesfrucht hatte der Stadtmarketingverein Gemünden aktiv organisiert, um mit überwiegend lokalen Erzeugnissen auf die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten hinzuweisen.
"Das Apfelfest ist in den kommenden Jahren sicher noch ausbaufähig", sagte die stellvertretende Vereinsvorsitzende Jasna Blaic auf die Frage, ob man nicht auch vor Ort gepressten frischen Apfelsaft anbieten könne. Aber die Gäste hatten bei sehr sommerlichen Temperaturen bereits eine große Auswahl an entsprechenden Speisen und Getränken. Es gab auch frischen Apfelsaft, wenn auch nicht vor Ort gepresst.

Leckerbissen mit der Herbstfrucht fanden sich zuhauf. Köstlichkeiten wie Apfelkuchen, Apfelstrudel, Kaiserschmarrn mit Apfelbrei, Brotaufstriche mit Apfel (beispielsweise Apfelgelee mit Lavendel oder Bratapfelmarmelade) gab es zu erwerben und zu kosten. Zeitweise hatten die Helferinnen und Helfer des Stadtmarketingvereines alle Hände voll zu tun, um die Wünsche der Schlange stehenden Gäste zu erfüllen.
Brenner setzt sich für den Erhalt von Streuobstwiesen ein
Auch das Schoppenwächele fand seinen Weg auf das Gelände unterhalb der Scherenburg. Kurzzeitig wurde es zum "Schoppen-Most-Wächele", wie auf einer Tafel zu lesen war, umfirmiert. Apfel, Birne, Quitte, Pfirsich und Holunder ergaben den Fünf-Früchte-Most, der hier aus Gänheim zum Genießen angeboten wurde. Ferner gab es Apfelmost, ob pur oder gespritzt aus Schonderfeld, aber auch Apfelwein aus dem Nachbarland Österreich und Schoppen aus Traubenwein vom lokalen Erzeuger.
Zum Thema Streuobst auf eigenen Wiesen hatte die Familie von Brenner Hubert Fröhlich aus Aschenroth auch Hochprozentiges mitgebracht. An ihrem Stand konnten neben Apfelsaft unter anderem edle Obstbrände verkostet werden. Fröhlich setzt sich für den Erhalt der Streuobstwiesen ein, einer traditionellen Form des Obstbaus, die noch mit vielen alten Ostsorten aufwarten kann. So fanden die Gäste an seinem Stand frisch geerntete Herbstäpfel der Sorten Kardinal Bea mit seiner interessant rot-grün gefärbten Schale, des Winterapfels Goldparmäne, sowie des Kaiser Wilhelm mit seinem würzigen, weinsäuerlichen Geschmack und den Blenheimer als wertvollen Tafelapfel.
Bis 2035 sollen eine Million Streuobstbäume gepflanzt werden
"Streuobstwiesen gehören mit tausenden Tier- und Pflanzenarten zu den artenreichsten Lebensräumen", erläuterte Michele Horn-Cetinköprülü von der Streuostberatung Main-Spessart. Deshalb werde im Rahmen des Bayerischen Streuobstpaktes der Erhalt von Streuobst gefördert. Sie beschrieb die verschiedenen Förderprogramme zum Erhalt dieser über Jahrhunderte entstandene Form des Obstanbaus. Das Ziel sei es, nicht nur den jetzige Bestand zu pflegen, sondern bis zum Jahr 2035 zusätzlich eine Million Streuobstbäume neu zu pflanzen. Die beiden wichtigsten Unterstützungsprogramme sind dabei das Bayerisches Vertragsnaturschutzprogramm und die Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinien.

Besonders entspannt genossen die Besucherinnen und Besucher auf einer weiteren Etage des Ronkarzgartens Musik von Eric Clapton, Bob Dylan, Simon & Garfunkel und den Beatles. Diese boten teilweise ergänzt durch eigene Kompositionen Peter Häring (Gesang, Gitarre, Piano) und Egon Birkenmaier (Gesang, Cajon, Harp), sowie zeitweise Special Guest Guardian Bruder Steffen Behr vom Kloster Schönau (Gesang). Diese konnten als freiwillige Belohnung dafür Spenden für die Renovierung des Klosters Schönau geben.
