
Zwei mobile Luftreinigungsgeräte sowie 28 CO2-Messgeräte übergab Kultusstaatsekretärin Anna Stolz zusammen mit Bürgermeister Jürgen Lippert am Freitag an die Verantwortlichen der Grund- und Mittelschule Gemünden.
Die Luftreinigungsgeräte sind für den Computer- und den Werkraum der Mittelschule bestimmt, da diese beiden Räume nur mit Oberlichtern ausgestattet und von daher schlecht zu belüften sind. Die CO2-Messgeräte, die mit einem Piepton anzeigen, wenn gelüftet werden muss, sind für die Klassenräume beider Schulen vorgesehen.
Es ist Geld im Fördertopf übrig
Die Stadt Gemünden als Sachaufwandsträger beider Schulen bekam die Geräte kostenlos. Bezahlt werden sie vom Freistaat Bayern, der aufgrund der Corona-Pandemie ein Förderprogramm zur Umsetzung technischer Maßnahmen zum infektionsschutzgerechten Lüften aufgelegt hat. 37 Millionen Euro sind laut Stolz in diesem Topf enthalten, das Förderprogramm dient ihren Worten nach dazu, dass Schulen schrittweise wieder für den Präsenzunterricht vorbereitet werden.
Da aus der ersten Antragsrunde, aus der auch die Gemündener Geräte stammen, noch jede Menge Geld im Fördertopf übriggeblieben ist, startet laut Stolz nun eine zweite Runde; diesmal übernehme der Freistaat allerdings nur 50 Prozent der Kosten.
Zu dem bislang zögerlichen Abruf passt auch die Information von Stolz, dass im Landkreis Main-Spessart bislang lediglich acht Kommunen sowie der Landkreis selbst Anträge gestellt hätten.
Förderprogramm für Systemadministratoren an Schulen
Vor dem Hintergrund, dass durch die coronabedingt beschleunigte Digitalisierung der Schulen Lehrkräfte auch in diesem Bereich immer mehr Aufgaben übernehmen müssen und sich somit nicht mehr voll auf ihre Kernaufgabe konzentrieren können, kündigte Stolz ein weiteres 160-Millionen-Förderprogramm an, das es Schulen ermöglichen soll, einen Systemadministrator einzustellen. "Schulen brauchen einen digitalen Hausmeister", meinte die Staatssekretärin.
Sowohl Bürgermeister Lippert als auch Mittelschulleiter Joachim Nöth, Grundschulleiterin Anne-Dorothee Kade und ihre Stellvertreterin Judith Djacic zeigten sich erfreut über die Luftreinigungs- und CO2-Messgeräte sowie über die Aussicht auf einen Systemadministrator.
Probleme mit der Netzkapazität
Bei einem Wiedereinstieg in den Präsenzunterricht wären an der Mittelschule die Abschlussklassen und an der Grundschule die dritten und vierten Klassen am wichtigsten, erfuhr Stolz im Gespräch. Der Distanzunterricht laufe recht gut, hieß es seitens der Schulleiter, allerdings habe man in manchen Ortschaften ein Problem mit der Netzkapazität. Laut Nöth sind davon rund 20 Prozent der Mittelschüler betroffen; flächendeckend schnelles Internet wäre aus seiner Sicht hilfreich.
Für den Schulgipfel am Montag nahm Stolz aus ihrem Gespräch mit den Schulleitern mit, dass die Politik zwar die Rahmenbedingungen für das weitere Vorgehen in Sachen Schulunterricht festlegen müsse, allerdings müssten auch flexible Entscheidungen vor Ort möglich sein.