Mit Unverständnis reagierte Triefensteins Gemeinderat in seiner öffentlichen Sitzung in der Rettersheimer Bocksberg-Halle auf die aktuelle Planung des Staatlichen Bauamts Würzburg. Dabei ging es konkret um die Teilsanierung der Staatsstraße 2299 zwischen Marktheidenfeld und Lengfurt. Der Grund: Die Vorschläge des Marktes Triefenstein, für den kurzen Streckenabschnitt im Bereich des Lengfurter Feuerwehrgerätehauses und Supermarktes aus Sicherheitsgründen verkehrsberuhigte Maßnahmen anzuordnen, wurden erneut nicht berücksichtigt.
Vor allem Gemeinderat Werner Thamm (Freie Bürger) konnte sein Missfallen nicht verbergen. Er erinnerte an einen Behörden-Termin, an dem er vor drei Jahren als Zweiter Bürgermeister teilgenommen hatte und mit seinen Verbesserungsvorschläge quasi auf taube Ohren gestoßen sei. Der Kommunalpolitiker hatte damals eine Geschwindigkeitsbegrenzung, eine Ampellösung und einen Kreisverkehr dort ins Spiel gebracht, wo die Homburger Straße von der Maintalstraße abzweigt und gegenüber der von Lengfurt und der Mainbrücke kommende Verkehr in die Staatsstraße mündet.
Kein Interesse an den Vorschlägen
Thamm hatte die zuständige Behörde informiert, was in den vergangenen Jahrzehnten auf dem kurzen Abschnitt der Maintalstraße passiert war. Er sprach von acht bis zehn Verkehrstoten, auch ein Kind sei angefahren worden. Die zuständigen Behörden seien an seinen Lösungsvorschlägen "nicht sehr interessiert" gewesen, sagte der ehemalige Triefensteiner Vize-Bürgermeister. Er, Thamm, glaube nicht, dass sich nun vor dem Hintergrund der aktuellen Planungen etwas bewegen lasse.
Am Rande des kritischen Straßenabschnitts steht auch das Lengfurter Feuerwehrhaus. In der Sitzung meldete sich Kommandant Ralph Scheller, der auch im Gemeinderat sitzt, zu Wort. Als er einmal mit einem Einsatzfahrzeug, so Scheller, mit Blaulicht und Martinshorn habe auf die Staatsstraße abbiegen wollen, habe immer wieder der aus Richtung Homburg kommende Verehr "nicht angehalten".
Die stark frequentierte Maintalstraße ist nicht nur eine wichtige Verkehrsachse zwischen Lohr und Wertheim, sie wird auch als Autobahnzubringer und für den Berufsverkehr genutzt. "Wir haben lange auf die Sanierung der Staatsstraße gewartet", sagte Bürgermeisterin Kerstin Deckenbrock, die ebenfalls an einen Termin mit Polizei und Staatlichem Bauamt erinnerte. Sie bedauerte, dass bei der bevorstehenden Sanierung wahrscheinlich keine weiteren Verbesserungen umgesetzt würden.
Dritter Brief soll helfen
Die Unfallstatistik sei für die zuständigen Behörden offensichtlich kein Grund, die vom Markt Triefenstein wiederholt angeregten Schritte in Richtung von mehr Sicherheit in die Praxis umzusetzen. "Wir wissen nicht, was sonst noch passieren muss", ergänzte die Bürgermeisterin und sicherte zu, dass der Markt Triefenstein nun in einem dritten Brief dem Staatlichen Bauamt seine Vorschläge vorbringen werde. Deckenbrock bezeichnete die Situation als "sehr, sehr schwierig".
Das Staatliche Bauamt möchte während der Sommerferien mit den Sanierungsmaßnahmen beginnen, weil der Berufsverkehr möglichst wenig gestört werden soll. Während der Sanierung sei im Bereich Lengfurt eine achtwöchige Vollsperrung notwendig, machte die Würzburger Behörde deutlich. Während dieser Zeit müsse der Verkehr über die Friedrich-Ebert-Straße durch den Lengfurter Altort umgeleitet werden. Ferner sei ein "absolutes Halteverbot" notwendig, lautet die Vorgabe des Bauamts.