Den Haushaltsplan 2024 mit einem Volumen von 4,44 Millionen Euro beschloss der Rodener Gemeinderat in seiner Sitzung am Montag einstimmig. Laut Kämmerer Simon Pfeufer entfallen 2,44 Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt, der die laufenden Angelegenheiten abbildet und zwei Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt, der die Investitionen spiegelt. Neue Kredite müssen ihm zufolge nicht aufgenommen werden.
Im Verwaltungshaushalt - dort sind die größten Einnahmeposten Einkommensteuer (718.000 Euro), Schlüsselzuweisung (372.000 Euro) und Gewerbesteuer (150.000 Euro) - wird sich laut Pfeufer heuer voraussichtlich ein Überschuss von nur 84.000 Euro ergeben, der dem Vermögenshaushalt zugeführt werden soll. Nach Abzug der Tilgungen betrage die freie Finanzspanne in diesem Jahr gerade einmal 2195 Euro.
Das heißt: Zur Finanzierung der im Vermögenshaushalt anstehenden Ausgaben ist eine Rücklagenentnahme von rund 1,5 Millionen Euro vorgesehen. Sowohl dieses als auch in den kommenden Jahren stehen Feuerwehr und Trinkwasserversorgung im Mittelpunkt der Investitionen.
Investitionen in Feuerwehr und Wasserversorgung
Laut Pfeufer soll die Feuerwehr Roden für rund 300.000 Euro ein neues Fahrzeug erhalten, das mit rund 74.000 Euro gefördert wird. Dafür stehen 80.000 Euro im Haushalt. Der Kauf eines Gewerbeareals, das zu einer Feuerwache mit integriertem Bauhof umgebaut werden soll, beansprucht Haushaltsmittel in Höhe von 800.000 Euro, so Pfeufer weiter. Dazu kommen ihm zufolge noch 900.000 Euro Umbaukosten für die Feuerwache und 40.000 Euro für den Bauhof. In diesem Jahr stehen für das Projekt 240.000 Euro im Plan.
Weitere Vorhaben in diesem und dem kommenden Jahr sind laut Pfeufer: Kamerabefahrung der Abwasserkanäle (250.000 Euro), Kauf eines unbebauten Grundstückes, auf dem für 100.000 Euro mehrere Bauplätze erschlossen werden sollen, energetische Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses Ansbach (neue Pelletheizung, Außendämmung des Gebäudes und Photovoltaik-Anlage auf dem Dach) für insgesamt 350.000 Euro. Die Förderung beträgt 105.000 Euro.
In den nächsten Jahren werde die Wasserversorgung mit Sanierung des Saugbehälters und der Hochbehälter eine zentrale Rolle einnehmen, sagte Pfeufer. Zunächst solle, beginnend in diesem Jahr, die 650.000 Euro teure Saugbehältersanierung angegangen werden. Die Gegenfinanzierung erfolge zum Teil über staatliche Förderungen und über Verbesserungsbeiträge, die von den Bürgerinnen und Bürgern erhoben werden müssten.
Zum Jahresanfang 2024 hatte die Gemeinde Roden laut Pfeufer 270.000 Euro Schulden und 1,56 Millionen Euro Rücklagen. 2025 werden die Schulden voraussichtlich auf 188.000 Euro gesunken sein, allerdings auch nur noch 60.000 Euro an Rücklagen vorhanden sein. 2027 soll die Gemeinde voraussichtlich 735.000 Euro Schulden und 432.000 Euro Rücklagen haben.
Höhere Wasser- und Kanalgebühren
Nach erfolgter Neukalkulation beschloss der Gemeinderat einstimmig, dass ab 1. Juli höhere Gebühren für Wasser und Kanal erhoben werden. In beiden Fällen blieb der Gemeinderat unter den als kostendeckend ermittelten Beträgen. Die Einleitung von Schmutzwasser in den Kanal kostet künftig 3,63 Euro brutto pro Kubikmeter, das sind 53 Cent mehr als bisher; kostendeckend wären laut Kalkulation 4,52 Euro.
Beim Frischwasser, wo eine jährliche Grundgebühr von 24 Euro anfällt, kostet der Kubikmeter künftig 4,28 Euro netto, 63 Cent mehr als bisher; kostendeckend wären 5,71 Euro.
Mit Blick auf das geplante Biosphärenreservat Spessart erläuterte Sebastian Kühl, Leiter Landkreisentwicklung am Landratsamt Main-Spessart, die Hintergründe. Der Gemeinderat will sich in seiner nächsten Sitzung zum Vorhaben positionieren.
Im Zusammenhang mit einer vorgesehenen Regionalplanänderung bezüglich Windkraft-Vorranggebieten beschloss das Gremium einstimmig, an einem Beschluss aus dem Vorjahr festzuhalten und weiterhin die Erweiterung des vorhandenen Vorranggebietes abzulehnen. Auf Nachfrage von Christoph Henlein sagte Bürgermeister Johannes Albert, dass man in Sachen Brennholzbestellungen gerade dabei sei, die Zuteilungen zu erstellen. Er rechne mit einem Abschluss in zwei Wochen. Stefan Fröhlich zeigte sich damit nicht zufrieden. Er kritisierte, dass das heuer viel zu lange dauere.